NamX ist eine neue Marke aus Frankreich, die Ende 2025 mit dem Brennstoffzellen-Modell HUV an den Start gehen will. Die Besonderheit: auswechselbare Wasserstofftanks im Heck des Autos.
NamX ist eine neue Marke aus Frankreich, die Ende 2025 mit dem Brennstoffzellen-Modell HUV an den Start gehen will. Die Besonderheit: auswechselbare Wasserstofftanks im Heck des Autos.
Die Infrastruktur mit Wasserstoff-Tankstellen und die Verbreitung von Elektroautos mit Brennstoffzellen-Technologie kommen nicht richtig in Fahrt. Trotz vieler Ankündigungen von Politik und Industrie sind in Deutschland aktuell nicht mal 100 öffentlich zugängliche Tankstellen am Netz. Im benachbarten Ausland gibt es weit weniger Anlaufstellen für Fahrer eines Hyundai Nexo oder Toyota Mirai. Diese beiden Autos sind die einzigen Brennstoffzellen-Pkw, die aktuell bei uns verkauft werden.
Auch global ist der Markt der Wasserstoff-Autos ein kleiner. Einer Studie des koreanischen Marktforschers SNW Research zufolge wurden im vergangenen Jahr weltweit 9.300 Hyundai Nexo erstmals zugelassen, zudem 5.900 Toyota Mirai. Dazu kommen 300 Honda Clarity FCEV und 400 Fahrzeuge des chinesischen Herstellers Foton. Man betrachtet also das oft zitierte Henne-Ei-Problem: Ohne Infrastruktur entsteht kein Markt für Autos, ohne eine ausreichende Anzahl von Fahrzeugen lohnt sich aber der Auf- und Ausbau eines Tankstellennetzes nicht.
Genau da möchte das französische Unternehmen NamX mit einer neuen Idee ansetzen. Gemeinsam mit der italienischen Design-Schmiede Pininfarina hat das Start-up das SUV-Coupé HUV gestaltet. Die Besonderheit: Neben einem fest installierten Wasserstofftank stecken im Heck des Autos sechs auswechselbare kleinere Tanks für das unter hohem Druck gespeicherte Gas.
NamX plant, seinen Kunden solle Wasserstoff-Kanister zu liefern und gegen leere auszutauschen. Das soll die Einsatzbereitschaft des HUV auch in Gegenden garantieren, in denen man keine Tankstelle zum Befüllen des fest im Auto eingebauten Tanks findet. Die Reichweite soll, sofern alle Tanks gefüllt und an Bord sind, bei 800 Kilometern liegen.
Im Jahr 2025 soll der HUV in zwei Varianten auf den Markt kommen. Das Basismodell mit Hinterradantrieb soll 300 PS Leistung haben und in 6,5 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 200 km/h angegeben. Darüber soll die GTH-Version mit Allradantrieb rangieren. Die Systemleistung liegt hier bei 550 PS, was für einen Null-auf-Hundert-Sprint in 4,5 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h gut ist.
NamX-Designer Thomas de Lussac ließ sich bei der Linienführung des HUV Unternehmensangaben zufolge von Science-Fiction ebenso beeinflussen wie von amerikanischen Muscle-Cars aus den 1950er und 1960er Jahren. Das erklärt die ausgestellten Schultern des SUV-Coupés. LED-Elemente an der Front bilden ein dominantes "X". Am Heck trägt der HUV die Austausch-Tanks offen zur Schau. Bilder des Innenraums gibt es noch nicht. Schon jetzt hat NamX aber eine Idee, wie teuer das erste Modell der Marke werden soll. Je nach Leistungsstufe und Ausstattung werden 65.000 bis 95.000 Euro angepeilt.
Wo der HUV gebaut werden soll, ist noch nicht entschieden. Bei der Standortwahl soll nicht nur die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal, sondern auch die von grünem Wasserstoff, der mit Strom aus regenerativen Quellen hergestellt wird, eine Rolle spielen.
Die neue Marke NamX will 2025 mit einem Brennstoffzellen-SUV an den Start gehen. Bei Design und Entwicklung hilft Pininfarina. Ein Lieferdienst für austauschbare Wasserstoff-Tanks ist eine interessante Idee. Ob und wie sich das mit 700 bar Druck in den Behältern umsetzen lässt, muss sich zeigen.