Mit der Pkw-Version des Kastenwagens Transit Connect möchte Ford ab Januar 2003 die Kangoo-Klasse aufrollen. Fahrbericht und Markübersicht.
Die Ford-Planer haben ein Ziel: Spät starten und das Feld von hinten aufrollen. Mit dem neuen Ford Kastenwagen, der in der Pkw-Variante auf den Namen Tourneo Connect getauft wurde, wollen die Kölner in der Nutzwert-Klasse durchstarten. Optisch lehnt sich der Neue an den kürzlich vorgestellten Ford Fusion an - zumindest an der Front. Doch damit hat sichs auch schon mit der Verwandschaft zu den Pkw aus dem eigenen Haus. Die Bodengruppe wurde völlig neu entwickelt, wobei speziell auf Transportkapazität und Langlebigkeit (Ford) geachtet wurde. Deshalb setzt Ford bei dem in der Türkei gebauten Kleintransporter hinten auf eine Starachse mit Doppel-Blattfedern. Doch darunter leidet das Fahrverhalten durch eine gelungene Abstimmung nicht.
Pluspunkte sammelt der neue Kastenwagen mit Freizeitwert auch dadurch, das er in einer kurzen und einer langen Version angeboten wird: Die lange Version (4,53 Meter) mit Hochdach (1,98 Meter) kommt im Januar 2003 auf den Markt und weist einen Radstand von 2,91 Metern auf. Damit macht er schon der nächsthöheren Klasse Kategorie Fiat Scudo Konkurrenz. Die kurze Version (4,28 Meter) mit normalem Dach (1,81 Meter) und einem Radstand von 2,66 Meter folgt erst im Juli 2003. Zum Vergleich: Ein Renault Kangoo ist gut vier Meter lang. Standard bei beiden Versionen: Eine zweigeteilte Hecktür.
Verarbeitungsqualität soll bis zum Serienstart auf "deutschem Niveau" sein
Der Innenraum bietet den in dieser Klasse üblichen Plastiklook mit lackiertem Blechambiente. Die für erste Probefahrten zur Verfügung stehenden Fahrzeuge aus der handgeschnitzten Vorserie verfügten zudem über viele abstehende Kanten, schlecht verarbeitete Kunststoffteile und billig wirkende Materialien - bis zum Deutschlandstart alles weg, verspricht Ford. Positiv hingegen: Für einen Kastenwagen mit soviel nacktem Bleck im Innenraum lief der Tourneo Connect auch mit Diesel erstaunlich leise.
Ein Diesel und ein Benziner im Angebot
Zwei Motoren sind im Angebot: Ein 1,8 Liter Benziner mit 85 kW (115 PS) sowie der 1,8 Liter Common-Rail Diesel mit 66 kW (90 PS), der auch im Focus zum Einsatz kommt. Besonders der Diesel überzeugte bei ersten Fahrten. Mit 220 Nm bei 1.700/min zieht er den zwischen 1.495 und 1.615 Kilogramm schweren Familientransporter ordentlich vom Fleck über 3.000/min wirkt der Motor für einen Common-Rail Diesel allerdings zäh.
Zwischen 14.000 und 15.000 Euro für die Familienpackung
Bei der Ausstattung wie beim Preis will Ford sich an der Konkurren aus Italien und Frankreich orientieren - will heißen: Der Einstiegspreis für Familienpackung im Connectprogramm dürfte sich mit vergleichbarer Motorisierung zwischen 14.000 und 15.000 Euro bewegen. Dafür sollen allerdings vier Airbags, ABS sowie zwei Schiebetüren und weitere nützliche Freizeitextras schon an Bord sein.
Bescheidene Absatzziele für die Pkw-Versionen
Insgesamt 1.200 von den langen und 2.500 bis 3.000 von den kurzen Familientransportern möchten die Kölner 2003/ 2004 absetzen. Angesichts knapp 1.800 verkauften Kangoo im ersten Halbjahr 2002 ein eher bescheidenes Ziel. Trotzdem: Familien und Freizeitsportler dürften sich freuen, den die Auswahl an günstigen Autos für Freizeit und Familie wächst.