Der Land Rover Discovery hat sich mit aller Sorgfalt fein herausgeputzt. Doch seine Arbeitshände vermag er nur mühsam zu verbergen. Mit seinem 185 PS starken V8 outet er sich zudem als Säufer.
Der Land Rover Discovery V8 hat sich außen fein gemacht: elegante Doppelscheinwerfer, noble Kühlermaske, lackierte Stoßfänger, neue Nebellampen, höher platzierte Rückleuchten. Aber spätesten wenn die Zentralverriegelung nach dem Anfahren laut krachend die Türen verbarrikadiert, wird einem bewusst, dass sich an seinem Arbeitstier-Charakter wenig geändert hat.
Die Klimaautomatik lässt sich beidseitig regeln, die Ledersitze sind elektrisch einstell- und beheizbar. Neu: Abstandswarner erleichtern das Rückwärtseinparken. Wegen des großen Wendekreises von 11,9 Metern verbesserte das die Rangierbarkeit aber nicht. Und leider: Der größte Teil der Komfortextras ist im Land Rover Discovery nicht etwa serienmäßig. Selbst in der teuersten Ausführung, dem V8 HSE, wird der eine oder andere saftige Aufpreis verlangt.
Extras gibt es auch bei der Technik. Der Allradantrieb (3 Differenziale, elektronische Traktionskontrolle, Bremseneingriff, Untersetzungsgetriebe) kann neuerdings per Mitteldifferenzialsperre hochgerüstet werden – gegen 410 EUR Aufpreis. Aber off the road, wo den Land Rover Discovery V8 dank Leiterrahmen und zwei Starrachsen schon bisher wenig erschüttern konnte, dürfte er damit eine noch bessere Figur machen. Erstaunlicherweise ist das Fahrwerk auch onroad nicht schlecht. Mit Luftfederung an der Hinterachse, optional für 700 Euro erhältlich und sehr empfehlenswert, werden selbst tiefe Querrinnen gut absorbiert.
Der Fahrer sitzt im Land Rover Discovery V8 bequem, findet aber trotz Lenkradhöheneinstellung keine Idealhaltung. Auch nicht für den Gasfuß. Im Fond thront man gerade und aufrecht. Der Beinraum ist okay.
Ein betagter V8 mit 4,0 Liter Hubraum, zentraler Nockenwelle und 185 PS müht sich, dies alles auf Trab zu bringen. Er kommt nicht ohne Vibrationen aus, gewinnt mit höherer Drehzahl aber an Laufkultur. Unterstützt wird er von einer sanft schaltenden, Kraft zehrenden Vierstufenautomatik. Bei 2,2 Tonnen keine Aufgabe, die sich konsumgünstig bewältigen lässt – der Testverbrauch des Land Rover Discovery V8 betrug 18,8 Liter Super/100 km.
Fazit
Der Land Rover Discovery V8 ist so solide wie ein Schleusentor. Im Gelände und als Schleppwagen ist er einer der Besten, seine Federung erstaunlich komfortabel. Aber sein altertümlicher V8 passt nicht mehr ins Bild, dessen hoher Verbrauch schon gar nicht. Ein moderner, aufgeräumter Innenraum wird ebenfalls vermisst.