Opel Astra Turbo Coupé im Fahrbericht
Turboeilige Drucksache

Mit 66 Extra-Pferdchen entlockt Tuner Opel Projekt dem Astra Turbo Coupé echte Sportwagenfahrleistungen, optisch dagegen setzen die Bayern auf Understatement.
Einer der vielzitierten Wölfe im Schafspelz kommt vom Tuner Projekt Opel aus Oberbayern. Das von Projekt Opel auf 190 kW (258 PS) getunte Astra Turbo Coupé spielt leistungsmäßig in der gleichen Liga wie zum Beispiel ein Porsche Boxster S. Um es dorthin zu bringen, bedarf es einiger grundlegender Modifikationen im Umfeld des Zweiliter großen Vierzylinders. In erster Linie soll ein größerer Ladeluftkühler mit einer veränderten Einbauposition eine bessere Luftzufuhr bewirken. Ebenso wird das Innenleben des Auspuffendtopfes modifiziert, um den Abgasgegendruck zu reduzieren. Äußerlich bleibt das Coupé bis auf eine dem Ladeluftkühler angepasste Frontschürze allerdings unverändert.
Die neuen inneren Werte dagegen sind beeindruckend: Die Operation hat einen Motor hervorgebracht, der den Astra bereits ab Leerlaufdrehzahl mit Nachdruck und ohne spürbares Turboloch in Bewegung setzt. Mit dafür verantwortlich ist die gleichmäßig steil ansteigende Drehmomentkurve, die bei 2.900/min ihren Peak von 395 Newtonmetern erreicht und eine spürbar verbesserte Elastizität bedingt. Von 80 auf 120 km/h beschleunigt das Coupé im fünften Gang nun in 6,4 Sekunden und ist damit gut drei Sekunden flotter unterwegs als die Serie. Allerdings verhindert der Frontantrieb, bei dem bis auf die Tieferlegungsfedern fahrwerksseitig serienmäßig verbliebenen Opel, bessere Werte. Dies gilt vor allem für den Standardsprint von Null auf 100 km/h, den der Rosenheimer in 6,2 Sekunden (Serie: 7,5 Sekunden) absolviert. Die hohe Leistung animiert das nicht abschaltbare ASR zu wahren Regel-Orgien. Ein Sportfahrwerk und größere Räder könnten hier für Besserung sorgen. In Sachen Höchstgeschwindigkeit spielt der potente Opel sein Potenzial allerdings ungehindert aus. 260 km/h bedeuten ein Plus von 15 km/h gegenüber der Serie.