Valtteri Bottas hat sich für das zweite Silverstone-Rennen die Pole-Position gesichert. Hinter den beiden Mercedes raste Nico Hülkenberg sensationell auf den dritten Startplatz. Er teilt sich Reihe zwei mit Max Verstappen. Ferrari enttäuschte.
Valtteri Bottas hat sich für das zweite Silverstone-Rennen die Pole-Position gesichert. Hinter den beiden Mercedes raste Nico Hülkenberg sensationell auf den dritten Startplatz. Er teilt sich Reihe zwei mit Max Verstappen. Ferrari enttäuschte.
Dieses Mal hat nicht Lewis Hamilton, sondern Valtteri Bottas im letzten Qualifikationsteil den Hammer ausgepackt. Zum zweiten Mal in seiner Laufbahn nach 2019 holte sich der Finne die Pole-Position in Silverstone. Es ist für Bottas ein großer Schritt auf dem Weg zum ersten Erfolg im Home of British Motor Racing, den er dringend benötigt, um den Rückstand in der WM zu verkürzen. Der beträgt vor dem Rennsonntag 30 Punkte.
Bottas umrundete die 18 Kurven der 5,891 Kilometer langen Rennstrecke in 1:25.154 Minuten. Teamkollege Lewis Hamilton, der in der Vorwoche den besten Startplatz belegte hatte, musste sich um 63 Tausendstel geschlagen geben. Beide erzielten ihre schnellsten Rundenzeiten in Q3 auf dem Medium-Reifen. "Wir haben gute Arbeit mit dem Setup geleistet. Deshalb konnte ich mehr aus mir und dem Auto herausholen. Von der Pole kann mein Ziel nur der Rennsieg sein", kommentierte Bottas.
Mercedes fuhr wie gewohnt in einer eigenen Liga. Der Rest lag fast eine Sekunde zurück. Das war für dem WM-Führenden Hamilton aber kein Trost. Nach dem ersten Schlagabtausch in Q3 war er noch vorne gelegen. Doch Bottas drehte in letzten Minute die teaminterne Rangfolge um. "Ich hätte eine perfekte letzte Runde gebraucht. Die ist mir nicht gelungen. Deshalb Glückwunsch an Valtteri."
Nico Hülkenberg raste auf dem Softreifen sensationell auf den dritten Platz. Nach der Enttäuschung der Vorwoche als ihn ein Technikdefekt den Rennstart gekostet hatte, brillierte der Aushilfsfahrer von Racing Point. "Ich bin sehr überrascht, hier zu stehen. Unter der Maske trage ich ein breites Grinsen. Ich fühle mich vertrauter mit dem Auto", bilanzierte der Le Mans-Sieger von 2015.
Hülkenberg verwies Max Verstappen und Daniel Ricciardo auf die weiteren Positionen. Für Red Bull war es eine enttäuschende Qualifikation. Im Rennen wird es Verstappen über die Strategie richten müssen. Als einziger Pilot aus den Top 10 startet der Holländer auf den harten Reifen. Der Rest, der es in Q3 schafftem wird den fünften Grand Prix des Jahres auf dem Medium aufnehmen. Verstappen wird am Start einen Gripnachteil haben, kann dafür im ersten Stint aber länger fahren. Plant Red Bull eine Einstoppstrategie, die eigentlich unmöglich scheint?
Renault hat seine Geschwindigkeit über eine Runde verbessert. Mit dem Mediumreifen reihte sich Ricciardo auf einem starken fünften Platz ein. Dahinter folgte Lance Stroll, der mehr als drei Zehntel auf Hülkenberg verlor. Das wird den Kanadier wurmen. Pierre Gasly sicherte sich den siebten Startplatz vor Charles Leclerc. Besser stand Alpha Tauri in dieser Saison noch nicht da. Ferrari ist nach dem Podest der Vorwoche zurück auf dem Boden. Die Top 10 komplettierten Alexander Albon und Lando Norris.
Sebastian Vettel erlitt die dritte Niederlage in der Qualifikation gegen Leclerc in diesem Jahr. Der vierfache Weltmeister und Silverstone: Das passt momentan nicht zusammen. Vettel quälte sich auf den 12. Rang. Es half auch nichts, dass Ferrari für den zweiten Versuch in Q2 von Medium- auf Softreifen umsteckte. Auf den Garagennachbar büßte Vettel über drei Zehntelsekunden ein. "Mehr war einfach nicht drin. Das war alles, was im Auto steckte", rapportierte der zweimalige Sieger des GP England (2009 und 2018) über Funk.
Mit ihm verabschiedete sich auch Esteban Ocon im zweiten Quali-Durchgang. Der Franzose schaffte die elftschnellste Rundenzeit. Für den Aufstieg hätte er mehr als eine Zehntel schneller fahren müssen. Ocon rückt allerdings noch um drei Startpositionen zurück. Der Renault-Fahrer hatte in Q1 den Williams von George Russell blockiert.
Carlos Sainz konnte das Tempo von Norris nicht mitgehen. Das Ergebnis war der 13. Platz in der Qualifikation. Ein enttäuschendes Ergebnis für den Spanier. Es folgten Romain Grosjean im Haas und Russell im Williams.
Bereits nach dem ersten Durchgang war für einen der Unfallpiloten der Vorwoche Schluss. Daniil Kvyat unterlag im Qualifikations-Duell mit Teamkollege Gasly um sieben Zehntelsekunden. Der Russe klagte am Funk. "Ich denke, der Unterboden ist gebrochen." Das wäre eine Erklärung für den großen Unterschied zwischen den beiden Alpha Tauri. Den Unterboden könnte sich Kvyat bei einem wilden Ritt über den verlängerten Randstein ausgangs der schnellen Becketts-Passage zerstört haben.
Ein großes Delta zwischen den Fahrern gab es auch bei Haas. Während Grosjean wenigstens in den zweiten Durchgang, stieg Kevin Magnussen bereits nach den ersten 18 Minuten aus. Zu Grosjean fehlten dem zweiten Unfallpiloten des vergangenen Rennsonntags – Albon hatte ihn in der ersten Runde rausgekegelt – rund 0,7 Sekunden.
Hinter den beiden sortierte sich Nicholas Latifi ein, der auch im fünften Trainingsduell mit Russell das Nachsehen hatte. Die letzte Startreihe gehört Alfa Romeo. Der Rennstall aus der Schweiz kommt in dieser Saison einfach nicht in Schwung. Dem Auto mangelt es an Abtrieb, dem Ferrari-Motor an Leistung. Diese Defizite kann kein Fahrer der Welt ausgleichen. Antonio Giovinazzi entschied immerhin den teaminternen Zweikampf gegen Kimi Räikkönen für sich.
Fahrer | Auto | Q1 | Q2 | Q3 | Runden |
---|---|---|---|---|---|
1. Valtteri Bottas | Mercedes | 1:26.738 | 1:25.785 | 1:25.154 | 20 |
2. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:26.818 | 1:26.266 | 1:25.217 | 20 |
3. Nico Hülkenberg | Racing Point | 1:27.279 | 1:26.261 | 1:26.082 | 18 |
4. Max Verstappen | Red Bull | 1:27.154 | 1:26.779 | 1:26.176 | 12 |
5. Daniel Ricciardo | Renault | 1:27.442 | 1:26.636 | 1:26.297 | 14 |
6. Lance Stroll | Racing Point | 1:27.187 | 1:26.674 | 1:26.428 | 18 |
7. Pierre Gasly | Alpha Tauri | 1:27.154 | 1:26.523 | 1:26.534 | 18 |
8. Charles Leclerc | Ferrari | 1:27.427 | 1:26.709 | 1:26.614 | 16 |
9. Alexander Albon | Red Bull | 1:27.153 | 1:26.642 | 1:26.669 | 18 |
10. Lando Norris | McLaren | 1:27.217 | 1:26.885 | 1:26.778 | 18 |
11. Esteban Ocon | Renault | 1:27.278 | 1:27.011 | 12 | |
12. Sebastian Vettel | Ferrari | 1:27.612 | 1:27.078 | 14 | |
13. Carlos Sainz | McLaren | 1:27.450 | 1:27.083 | 12 | |
14. Romain Grosjean | Haas | 1:27.519 | 1:27.254 | 16 | |
15. George Russell | Williams | 1:27.757 | 1:27.455 | 11 | |
16. Daniil Kvyat | Alpha Tauri | 1:27.882 | 6 | ||
17. Kevin Magnussen | Haas | 1:28.236 | 9 | ||
18. Nicholas Latifi | Williams | 1:28.430 | 6 | ||
19. Antonio Giovinazzi | Alfa Romeo | 1:28.433 | 6 | ||
20. Kimi Räikkönen | Alfa Romeo | 1:28.493 | 6 |
Fahrer | Auto | Q1 | Q2 | Q3 | Runden |
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1. Valtteri Bottas | Mercedes | 1:26.738 | 1:25.785 | 1:25.154 | 20 |
2. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:26.818 | 1:26.266 | 1:25.217 | 20 |
3. Nico Hülkenberg | Racing Point | 1:27.279 | 1:26.261 | 1:26.082 | 18 |
4. Max Verstappen | Red Bull | 1:27.154 | 1:26.779 | 1:26.176 | 12 |
5. Daniel Ricciardo | Renault | 1:27.442 | 1:26.636 | 1:26.297 | 14 |
6. Lance Stroll | Racing Point | 1:27.187 | 1:26.674 | 1:26.428 | 18 |
7. Pierre Gasly | Alpha Tauri | 1:27.154 | 1:26.523 | 1:26.534 | 18 |
8. Charles Leclerc | Ferrari | 1:27.427 | 1:26.709 | 1:26.614 | 16 |
9. Alexander Albon | Red Bull | 1:27.153 | 1:26.642 | 1:26.669 | 18 |
10. Lando Norris | McLaren | 1:27.217 | 1:26.885 | 1:26.778 | 18 |
11. Esteban Ocon | Renault | 1:27.278 | 1:27.011 | 12 | |
12. Sebastian Vettel | Ferrari | 1:27.612 | 1:27.078 | 14 | |
13. Carlos Sainz | McLaren | 1:27.450 | 1:27.083 | 12 | |
14. Romain Grosjean | Haas | 1:27.519 | 1:27.254 | 16 | |
15. George Russell | Williams | 1:27.757 | 1:27.455 | 11 | |
16. Daniil Kvyat | Alpha Tauri | 1:27.882 | 6 | ||
17. Kevin Magnussen | Haas | 1:28.236 | 9 | ||
18. Nicholas Latifi | Williams | 1:28.430 | 6 | ||
19. Antonio Giovinazzi | Alfa Romeo | 1:28.433 | 6 | ||
20. Kimi Räikkönen | Alfa Romeo | 1:28.493 | 6 |