Die WM-Titel sind vergeben. Aber im Mittelfeld kämpfen die Teams beim Saisonfinale in Abu Dhabi noch um einzelnen Positionen. Dabei geht es um Prämien in Millionenhöhe. Etwas kurios ist die Situation bei McLaren.
Die WM-Titel sind vergeben. Aber im Mittelfeld kämpfen die Teams beim Saisonfinale in Abu Dhabi noch um einzelnen Positionen. Dabei geht es um Prämien in Millionenhöhe. Etwas kurios ist die Situation bei McLaren.
Wer diese Formel-1-Saison als langweilig bezeichnet, der hat offenbar im Mittelfeld nicht genau genug hingeschaut. Hinter Mercedes, Ferrari und Red Bull spielten sich in den 20 Rennen dieses Jahr einige Dramen ab. Die Abstände zwischen den Verfolgern lagen zumeist im Zehntel-Bereich. Nur McLaren stach immer mal wieder aus dem Pulk heraus.
Der Lohn für die erfolgreiche Trendwende beim Traditionsteam aus Woking ist der vierte Platz im Konstrukteurspokal, der schon vor dem Finale in Abu Dhabi gesichert ist. 15 Punkte gab es für das erste Podium von Carlos Sainz in Interlagos. Dazu kamen noch vier Zähler für den achten Platz von Lando Norris. Damit konnte sich McLaren um satte 59 Punkte von Renault absetzen.
Allerdings sorgen die erfolgreichen Auftritte der letzten Wochen auch für eine kuriose Ausgangssituation beim Saisonabschluss in Abu Dhabi. Weil sich die Einschreibegebühren in der Formel 1 nach den WM-Punkten der Vorsaison richten, müsste McLaren für ein gutes Ergebnis richtig zahlen. 5.459 US-Dollar (knapp 5.000 Euro) sind für jeden weiteren Zähler fällig, ohne dass sich gleichzeitig die Prämien erhöhen würden.
Bei den Teams hinter McLaren geht es allerdings um noch viel größere Summen. Die Abstände zwischen den einzelnen Positionen in der unteren Tabellenhälfte entsprechen jeweils vier bis fünf Millionen Euro Unterschied in Sachen Bonus-Ausschüttung. Bei den begrenzten Budgets der Mittelfeldteams ist das ein Haufen Geld, auf den keiner so einfach verzichten will.
Lange sah es so aus, als könne Renault Platz fünf locker verteidigen. Doch die Disqualifikation in Suzuka und das herausragende Ergebnis von Toro Rosso in Sao Paulo ließ den Vorsprung auf das B-Team von Red Bull zuletzt auf nur noch acht Zähler schmelzen. Nur zur Erinnerung: In Brasilien machten Pierre Gasly und Daniil Kvyat bei einem einzigen Rennen elf Punkte auf das französische Werksteam gut.
Gleichzeitig konnte Toro Rosso den Vorsprung zu Verfolger Racing Point auf 16 Punkte ausbauen. Wenn alles normal läuft, sollte das in Abu Dhabi nicht mehr anbrennen. Bei Racing Point muss man stattdessen eher in den Rückspiegel schauen. Alfa Romeo konnte in Brasilien ebenfalls fette Punkte einfahren, wodurch der Rückstand zu Rang 7 auf zehn Punkte eingedampft wurde.
Zuletzt zeigte sich der C38 von der Pace her als fester Punktekandidat. Allerdings braucht die Truppe aus dem Schweizerischen Hinwil wieder etwas Glück mit Ausfällen der Spitzenautos. Alleine mit den WM-Zählern, die ab Platz sieben vergeben werden, lässt sich der Rückstand nicht aufholen. Gar nichts mehr zu gewinnen gibt es übrigens für Haas und Williams, die auf den Plätzen neun und zehn am Ende der Tabelle festsitzen.
Team | WM-Punkte |
---|---|
1. Mercedes | 701 |
2. Ferrari | 479 |
3. Red Bull | 391 |
4. McLaren | 140 |
5. Renault | 91 |
6. Toro Rosso | 83 |
7. Racing Point | 67 |
8. Alfa Romeo | 57 |
9. Haas | 28 |
10. Williams | 1 |