Bernie Ecclestone muss sich im August vor einem Londoner Gericht verantworten. Dem ehemaligen Formel-1-Boss wird Steuerhinterziehung vorgeworfen. Die Summe soll sich auf fast 500 Millionen Euro belaufen.
Bernie Ecclestone muss sich im August vor einem Londoner Gericht verantworten. Dem ehemaligen Formel-1-Boss wird Steuerhinterziehung vorgeworfen. Die Summe soll sich auf fast 500 Millionen Euro belaufen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Bernie Ecclestone mit dem Gesetz in Konflikt gerät. Jetzt wird dem 91-Jährigen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vorgeworfen. Vor der britischen Steuerbehörde soll Ecclestone Vermögenswerte von 400 Millionen Pfund verheimlicht haben. Das entspricht zirka 473 Millionen Euro. Dafür muss sich der Engländer erstmals am 22. August 2022 vor dem Londoner Westminster Magistrates' Court verantworten.
Simon York von der Steuerbehörde (HMRC) bestätigte das beginnende Verfahren: "Wir können bestätigen, dass eine Anklage wegen Betrugs durch falsche Angaben gegen Bernard Ecclestone erhoben worden ist." York verwies auf "das Ergebnis einer komplexen und weltweiten strafrechtlichen Untersuchung durch die Betrugsermittlungsabteilung". Ebenfalls sagte York: "Die HMRC steht auf der Seite der ehrlichen Steuerzahler, und wir werden überall dort, wo wir Steuerbetrug vermuten, hart durchgreifen. Unsere Botschaft ist klar: Niemand ist für uns unerreichbar."
Der Vorwurf lautet, dass Ecclestone einen Teil seines Vermögens im Ausland auf Übersee-Konten versteckt haben soll. Steuerbetrug hinsichtlich Überseekonten ist bekannt. 2016 deckten Investigativjournalisten mit den Panama Papers Steuerbetrug durch Prominente und Staatschefs auf Übersee-Konten auf. Das aktuelle Vermögen Ecclestones wird auf rund drei Milliarden Euro geschätzt.
Im Juli 2013 stand der ehemalige Formel-1-Boss schon einmal in Deutschland vor Gericht. Wegen Bestechung und Anstiftung zur Untreue bei dem Verkauf von Formel-1-Anteilen klagte ihn das Landgericht in München an. Gegen eine Zahlung von 100 Millionen US-Dollar wurde das Verfahren im August 2014 eingestellt.
Obwohl Bernie Ecclestone die Formel 1 2016 an Liberty Media verkaufte und im Januar 2017 als Geschäftsführer entlassen wurde, sorgt er weiterhin für Schlagzeilen in der Öffentlichkeit. Im Mai 2022 entdeckten Mitarbeiter am Flughafen Viracopos in Brasilien eine illegale Schusswaffe im Gepäck Ecclestones. Mit kontroversen Aussagen zu Diktaturen hatte der 1,58 Meter große Manager ebenfalls für negative Schlagzeilen gesorgt.
Kürzlich bezeichnete Ecclestone Wladimir Putin in einer Morgensendung als "erstklassige Persönlichkeit". Er würde für ihn "durchs Feuer gehen". Mit Blick auf den Angriffskrieg in der Ukraine sagte Ecclestone, dass Putin wohl gedacht habe, dass es "das Richtige für Russland wäre".
Eine Woche danach hatte sich Bernie Ecclestone überraschend für seine Aussagen entschuldigt. Gegenüber dem britischen Sender Sky Sports sagte er: "Die Menschen kommen oft und sagen oder machen Dinge, ohne all zu viel nachzudenken. Wahrscheinlich war das bei mir auch so."