Am dritten Testtag von Barcelona hat sich überraschend Daniil Kvyat die Bestzeit gesichert. Der Toro-Rosso-Pilot schnappte Kimi Räikkönen kurz vor Ende der Session die Bestzeit weg.
Am dritten Testtag von Barcelona hat sich überraschend Daniil Kvyat die Bestzeit gesichert. Der Toro-Rosso-Pilot schnappte Kimi Räikkönen kurz vor Ende der Session die Bestzeit weg.
Nachdem zu Beginn der Woche zweimal Ferrari-Fahrer das Klassement angeführt hatten, begannen am Mittwoch (20.2.2019) auch einige Mittelfeldteams mit der Zeitenjagd. Bei besten Bedingungen in Barcelona standen bei Toro Rosso, Alfa Romeo und Renault Qualifying-Simulationen auf dem Plan.
Lange hatte es so ausgesehen, als könnte sich Kimi Räikkönen mit einer schnellen Runde am Vormittag die Bestzeit gutschreiben lassen. Doch kurz vor dem Ende der Sitzung machte Daniil Kvyat noch einmal ernst. Der Russe unterbot die Marke des Icemans um 58 Tausendstel. Die Zeit von 1:17.762 Minuten lag viereinhalb Zehntel unter der bisherigen Wochenbestzeit, die Sebastian Vettel am Montag aufgestellt hatte.
Der Grund für die plötzlichen Zeitenverbesserungen ist in den Reifen zu finden. Sowohl Kvyat als auch Räikkönen hatten sich bei ihren schnellen Runs die weichste Pirelli-Mischung (C5) aufschnallen lassen. Daniel Ricciardo wählte für seine Bestzeitenjagd die einen Tick härtere Sorte C4, was den Renault auf Position 3 im Klassement hievte.
Ferrari hat die rotmarkierten Slicks dagegen noch nicht aufgeschnallt. Vettel war bei seiner schnellsten Runde wie schon am Montag auf dem mittelharten C3-Reifen unterwegs. Auf die Tagesbestzeit fehlten dem Heppenheimer am Ende sechseinhalb Zehntel. Rechnet man die knappe Sekunde raus, die der Gripvorteil von der ganz weichen zur mittleren Mischung wert ist, dann hatte Vettel reifenbereinigt eigentlich die Nase vorne.
Auch Max Verstappen im Red Bull war bei seiner persönlichen Bestzeit auf den C3-Reifen unterwegs. Der Holländer ließ sich damit die fünftschnellste Runde notieren. Red Bull verlor in der Früh etwas Zeit mit Elektronik-Problemen. Nach dem Dreher von Pierre Gasly am Vortag hatte Honda vorsichtshalber den ganzen Motor gewechselt. Da passte offenbar nicht alles auf Anhieb.
Hinter Nico Hülkenberg, der den Renault vor der Mittagspause pilotierte, landete das Haas-Duo Pietro Fittipaldi und Romain Grosjean auf den Plätzen sieben und acht. Die beiden Fahrer des US-Teams fielen vor allem dadurch auf, dass sie auf der Strecke stehenblieben. In der Früh sorgte Fittipaldi mit einem Benzinpumpen-Defekt für die erste rote Flagge, nach der Mittagspause schaffte es Grosjean gleich zweimal nicht aus eigener Kraft zurück an die Boxen.
McLaren-Pilot Carlos Sainz hätte beinahe die vierte Pause ausgelöst. Der Lokalmatador war kurz vor der Pause ins Kies gerutscht, konnte sich aber gerade noch aus eigener Kraft befreien. Im Klassement landete der Spanier am Ende auf Rang 9. Eine Position dahinter fand sich Sergio Perez in der Tabelle wieder. Der Mexikaner musste wegen eines Problems mit dem DRS-Mechanismus am Heckflügel den halben Nachmittag aussetzen.
Bei Mercedes waren derlei Probleme nicht zu erkennen. Die Silberpfeil-Piloten konzentrierten sich wie schon an den beiden Vortagen darauf, Kilometer abzuschrubben. Mit kombiniert 182 Runden schaffte Mercedes den Tagesbestwert. Sowohl bei Valtteri Bottas am Vormittag als auch bei Lewis Hamilton am Nachmittag standen Rennsimulationen auf dem Programm, die ohne nennenswerte Probleme abgespult wurden.
In der Zeitentabelle landete nur ein einziger Fahrer noch hinter den Mercedes-Piloten. George Russell ging um 14.27 Uhr endlich mit dem neuen Williams auf die Jungfernfahrt. Weil immer noch Aerodynamik-Teile fehlten, war an eine Bestzeitenjagd noch nicht zu denken. Der Rookie blieb knapp acht Sekunden hinter der Spitze abgeschlagen am Ende des Feldes. Mehr als 23 Runden waren nicht drin.
In der Galerie zeigen wir noch einmal die Highlights des Tages.
Fahrer | Team | Zeit | Runden |
---|---|---|---|
1. Daniil Kvyat | Toro Rosso | 1:17.704 Min. | 137 |
2. Kimi Räikkönen | Alfa Romeo | 1:17.762 Min. | 138 |
3. Daniel Ricciardo | Renault | 1:18.164 Min. | 80 |
4. Sebastian Vettel | Ferrari | 1:18.350 Min. | 134 |
5. Max Verstappen | Red Bull | 1:18.787 Min. | 109 |
6. Nico Hülkenberg | Renault | 1:18.800 Min. | 63 |
7. Romain Grosjean | Haas | 1:19.060 Min. | 69 |
8. Pietro Fittipaldi | Haas | 1:19.249 Min. | 48 |
9. Carlos Sainz | McLaren | 1:19.354 Min. | 90 |
10. Sergio Perez | Racing Point | 1:20.102 Min. | 67 |
11. Valtteri Bottas | Mercedes | 1:20.693 Min. | 88 |
12. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:20.818 Min. | 94 |
13. George Russell | Williams | 1:25.625 Min. | 23 |