Lewis Hamilton hat ein weiteres chaotisches Rennen in Baku gewonnen. Er erbte den Sieg nach einem Ausfall von Valtteri Bottas. Sebastian Vettel Vierter, Red Bull crashen ineinander.
Lewis Hamilton hat ein weiteres chaotisches Rennen in Baku gewonnen. Er erbte den Sieg nach einem Ausfall von Valtteri Bottas. Sebastian Vettel Vierter, Red Bull crashen ineinander.
Lewis Hamilton hat den Grand Prix von Aserbaidschan gewonnen. Damit ist der Knoten für Mercedes nach drei sieglosen Rennen geplatzt. Das 51 Runden lange Rennen war Chaos pur. Kimi Räikkönen wurde Zweiter vor Sergio Perez im Force India. Dem Ferrari-Pilot könnte aber noch eine Strafe drohen, weil er in der ersten Runde in Esteban Ocon krachte. Der Vorfall wird erst nach dem Rennen untersucht.
Die Entscheidung zugunsten Hamiltons fiel erst wenige Runden vor Schluss. Daniel Ricciardo und Max Verstappen lieferten sich mehrere Duelle beinharte Duelle während des Rennens und krachten beim vierten Aufeinandertreffen schließlich brachial auf der Zielgeraden ineinander. Ricciardo fuhr Verstappen ins Heck. Damit wurde die zweite Safety Car-Phase des Rennens ausgelöst.
Valtteri Bottas lag zu dieser Zeit in Führung und war als Einziger noch nicht in der Box – es sah also alles nach einem Sieg für den Finnen aus. Er wechselte auf Ultrasoft – genauso wie seine Verfolger Vettel und Hamilton. Vettel startete einen Angriff nach dem Restart, verbremste sich und fiel auf 4 zurück. Doch kurz danach erwischte es auch Bottas, bei dem der rechte Hinterreifen platzte. So erbte Hamilton den Sieg vor Kimi Räikkönen. Force India schaffte mit dem Podiumsplatz von Sergio Perez eine kleine Sensation. Er überholte Vettel ebenfalls im Schluss-Sprint.
„Das war eine demütige Erfahrung“, sagte Hamilton. „Es war so ein crazy und spannendes Rennen. Ich gebe nie auf, ich habe immer gepusht. Für den Sieg bin ich nun unendlich dankbar, ich beschwere mich nicht, dass ich gewonnen habe. Als ich aus dem Auto gestiegen bin, habe ich gleich nach Valtteri gesucht.“
Eine weitere Überraschung ist Rookie Charles Leclerc auf Platz sechs hinter Carlos Sainz im Renault. Der Sauber-Pilot hielt sich aus allem raus und bestätigte die gute Pace, die er schon im Longrun zeigte. Durch das Chaos profitierten auch einige Piloten, die man sonst nicht zu den Punktekandidaten gezählt hätte. So reisen auch Fernando Alonso, Lance Stroll, Stoffel Vandoorne und Brendon Hartley mit Zählern aus Aserbaidschan ab. Insgesamt sahen nur 13 Fahrer die Zielflagge.
Romain Grosjean sorgte für Kopfschütteln weil er in der zweiten Safety Car-Phase beim Zickzack-Fahren zum Reifen anwärmen den Haas F1 in die Mauer schmiss. Nico Hülkenberg beendet sein Rennen mit einem Fahrfehler wie im vergangenen Jahr selbst.
Fahrer | Team | Zeit/Rückstand |
---|---|---|
1. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:43.44,291 Std. |
2. Kimi Räikkönen | Ferrari | + 2.460 Sek. |
3. Sergio Perez | Force India | + 4.024 |
4. Sebastian Vettel | Ferrari | + 5.329 |
5. Carlos Sainz | Renault | + 7.515 |
6. Charles Leclerc | Sauber | + 9.158 |
7. Fernando Alonso | McLaren | + 10.931 |
8. Lance Stroll | Williams | + 12.546 |
9. Stoffel Vandoorne | McLaren | + 14.152 |
10. Brendon Hartley | Toro Rosso | + 18.030 |
11. Marcus Ericsson | Sauber | + 18.512 |
12. Pierre Gasly | Toro Rosso | + 24.720 |
13. Kevin Magnussen* | HaasF1 | + 40.663 |
14. Valtteri Bottas | Mercedes | Ausfall |
Romain Grosjean | HaasF1 | Ausfall |
Max Verstappen | Red Bull | Ausfall |
Daniel Ricciardo | Red Bull | Ausfall |
Nico Hülkenberg | Renault | Ausfall |
Esteban Ocon | Force India | Ausfall |
Sergey Sirotkin | Williams | Ausfall |
+ 10 Sekunden-Strafe |
Ferrari-Pilot Sebastian Vettel geht von der Pole-Position in den Grand Prix von Aserbaidschan und hat mit Lewis Hamilton und Valtteri Bottas gleich beide Mercedes-Piloten im Nacken. Dahinter stehen die beiden Red Bull.
Zum dritten Mal hintereinander war Sebastian Vettel im Zeittraining nicht zu schlagen. Der Ferrari-Pilot holte auf dem 6,003 Kilometer langen Stadtkurs von Baku die Pole-Position mit einer Rundenzeit von 1.41,498 Minuten. Die Bestmarke erzielte er bereits bei seinem ersten Anlauf auf den Ultrasoft-Reifen. Im zweiten Versuch konnte er sich wegen eines Fehlers nicht mehr steigern.
„In der ersten Runde hatte ich Glück, auch wenn ein paar Kleinigkeiten nicht gepasst haben”, sagte Vettel. “Im zweiten Anlauf habe ich mich in Kurve 3 dann überraschend verbremst. Glücklicherweise hat der erste Versuch ausgereicht.”
Der Vorsprung schrumpfte allerdings von rund drei Zehntelsekunden beim ersten Versuch auf nur noch 0,179 Sekunden am Ende. Denn Lewis Hamilton als auch Valtteri Bottas gelang es, nochmal eine Schippe drauf zu legen. „Das war eng”, meinte Hamilton. “Ich habe im letzten Sektor ein bisschen verloren, Sebastian hat einen guten Job gemacht, sie waren die schnellsten am ganzen Wochenende.” Trotzdem hat er die Hoffnung noch nicht aufgegeben: „Es ist die fünftbeste Strecke zum Überholen.” Auch Bottas ist optimistisch: “Wir können es mit Ferrari aufnehmen. Das Rennen kann hier sehr verrückt werden. Letztes Jahr war ich eine Runde zurück und dann Zweiter am Ende.”
Mercedes bildet hinter Vettel eine Einheit und könnte das strategisch für sich nutzen. Auf Schützenhilfe von Kimi Räikkönen kann der Polesetter nicht bauen. Der Finne wurde Sechster, dabei sah es kurz vor Schluss mit zwei Sektorbestzeiten noch nach einer Bestmarke von Räikkönen aus. In Sektor 3 machte er in Kurve 16 jedoch einen Fehler mit einem einen kurzen Quersteher.
Die beiden Red Bull-Piloten bilden wie Mercedes ein Duo auf den Positionen vier und fünf. Daniel Ricciardo zog mit der um nur 0,083 Sekunden besseren Zeit damit im Qualifying-Duell auf 2:2 gleich mit seinem holländischen Kollegen. Die Autos der drei Top-Teams – bis auf Räikkönen – nehmen das 51 Runden lange Rennen mit Supersoft-Reifen auf, da sie diese für die schnellste Runde im zweiten Quali-Abschnitt verwendet haben. Räikkönen muss mit Ultrasoft beginnen, da er nach einem Fehler in Q2 mit den Supersoft-Reifen noch einmal wechselte.
Um den vierten Platz in der Hackordnung schlagen sich traditionell HaasF1, Toro Rosso, Renault und Force India. Letztere haben sich unter anderem aufgrund neuer Leitbleche enorm verbessert. Esteban Ocon und Sergio Perez landeten dank der Upgrades auf 7 und 8. Damit musste Nico Hülkenberg seinen Stammplatz auf Position 7 abgeben. Er beendete das Zeittraining auf dem neunten Rang vor Teamkollege Carlos Sainz, muss aber wegen eines Getriebewechsels nach dem dritten Training von 14 losfahren.
Obwohl sich beide Williams-Piloten in den Trainings gut in Form zeigten, schafften sie den Sprung ins Q3 nicht. Lance Stroll und Sergey Sirotkin rücken allerdings dank der Strafe für Hülkenberg auf und sind damit Zehnter und Elfter. Die Williams-Mechaniker bekamen das Auto nach dem Unfall des Russen gerade noch rechtzeitig zum Zeittraining fertig.
Bei McLaren lautete das große Ziel: Endlich den Sprung in den finalen Qualifying-Abschnitt schaffen. Aber das gelang am vierten Grand Prix-Wochenende der Saison wieder nicht. Fernando Alonso musste sich mit Rang 13 begnügen, profitiert aber ebenfalls von der Strafe für Hülkenberg. Dafür zeigte Charles Leclerc für Sauber ein sehr gutes Resultat, der Rookie landete direkt hinter Alonso und holte damit den besten Startplatz der Saison für die Schweizer – es war der erste Einzug in Q2. Kevin Magnussen reihte sich dahinter im HaasF1 ein.
Im ersten Qualifying-Abschnitt hielten die Zuschauer den Atem an. Ausgerechnet die Toro Rosso-Teamkollegen Pierre Gasly und Brendon Hartley kamen sich wieder einmal wie in China zu nah. Gasly rauschte vor Kurve 15 von hinten an und lief auf den wegen eines Plattfuß langsam fahrenden Hartley auf. Nur wenige Millimeter trennten die beiden von einem Desaster. Gasly musste nach dem Beinahe-Auffahrunfall den Notausgang nehmen. Zwischen den beiden gibt es sicher noch Diskussionsbedarf. Im Rennen stehen die beiden einigermaßen hintereinander auf den Plätzen 17 und 19.
Im Gegensatz zu Alonso fand Stoffel Vandoorne nicht in einen Rhythmus in Baku, er kam nicht über Platz 16 hinaus. Das Trainingsduell bei Sauber ging zum Nachteil von Marcus Ericsson aus, der 18. wurde. Das Schlusslicht bildet Romain Grosjean, der keine Zeit zustande brachte, weil er in einem Notausgang stehen blieb und danach keinen Gang mehr einlegen konnte.
Fahrer | Team | Q1 | Q2 | Q3 |
---|---|---|---|---|
1. Sebastian Vettel | Ferrari | 1.42,762 | 1.43,015 | 1.41,498 |
2. Lewis Hamilton | Mercedes | 1.42,693 | 1.42,626 | 1.41,677 |
3. Valtteri Bottas | Mercedes | 1.43,355 | 1.42,679 | 1.41,837 |
4. Daniel Ricciardo | Red Bull | 1.42,857 | 1.43,482 | 1.41,911 |
5. Max Verstappen | Red Bull | 1.42,642 | 1.42,901 | 1.41,994 |
6. Kimi Räikkönen | Ferrari | 1.42,538 | 1.42,510 | 1.42,490 |
7. Esteban Ocon | Force India | 1.43,021 | 1.42,967 | 1.42,523 |
8. Sergio Perez | Force India | 1.43,992 | 1.43,366 | 1.42,547 |
9. Nico Hülkenberg* | Renault | 1.43,746 | 1.43,232 | 1.43,066 |
10. Carlos Sainz | Renault | 1.43,426 | 1.43,464 | 1.43,351 |
11. Lance Stroll | Williams | 1.44,359 | 1.43,585 | |
12. Sergey Sirotkin | Williams | 1.44,261 | 1.43,886 | |
13. Fernando Alonso | McLaren | 1.44,010 | 1.44,019 | |
14. Charles Leclerc | Sauber | 1.43,752 | 1.44,074 | |
15. Kevin Magnussen | HaasF1 | 1.43,674 | 1.44,759 | |
16. Stoffel Vandoorne | McLaren | 1.44,489 | ||
17. Pierre Gasly | Toro Rosso | 1.44,496 | ||
18. Marcus Ericsson | Sauber | 1.45,541 | ||
19. Brendon Hartley | Toro Rosso | 1.57,357 | ||
20. Romain Grosjean | HaasF1 | kein Zeit | ||
* + 5 Plätze |
Fahrer | Team | Q1 | Q2 | Q3 |
---|---|---|---|---|
1. Sebastian Vettel | Ferrari | 1.42,762 | 1.43,015 | 1.41,498 |
2. Lewis Hamilton | Mercedes | 1.42,693 | 1.42,626 | 1.41,677 |
3. Valtteri Bottas | Mercedes | 1.43,355 | 1.42,679 | 1.41,837 |
4. Daniel Ricciardo | Red Bull | 1.42,857 | 1.43,482 | 1.41,911 |
5. Max Verstappen | Red Bull | 1.42,642 | 1.42,901 | 1.41,994 |
6. Kimi Räikkönen | Ferrari | 1.42,538 | 1.42,510 | 1.42,490 |
7. Esteban Ocon | Force India | 1.43,021 | 1.42,967 | 1.42,523 |
8. Sergio Perez | Force India | 1.43,992 | 1.43,366 | 1.42,547 |
9. Nico Hülkenberg* | Renault | 1.43,746 | 1.43,232 | 1.43,066 |
10. Carlos Sainz | Renault | 1.43,426 | 1.43,464 | 1.43,351 |
11. Lance Stroll | Williams | 1.44,359 | 1.43,585 | |
12. Sergey Sirotkin | Williams | 1.44,261 | 1.43,886 | |
13. Fernando Alonso | McLaren | 1.44,010 | 1.44,019 | |
14. Charles Leclerc | Sauber | 1.43,752 | 1.44,074 | |
15. Kevin Magnussen | HaasF1 | 1.43,674 | 1.44,759 | |
16. Stoffel Vandoorne | McLaren | 1.44,489 | ||
17. Pierre Gasly | Toro Rosso | 1.44,496 | ||
18. Marcus Ericsson | Sauber | 1.45,541 | ||
19. Brendon Hartley | Toro Rosso | 1.57,357 | ||
20. Romain Grosjean | HaasF1 | kein Zeit | ||
* + 5 Plätze |
Im dritten Training zum GP Aserbaidschan meldete sich Sebastian Vettel nach einem ruhigen Freitag zurück und holte die Bestzeit vor Lewis Hamilton und Teamkollege Kimi Räikkönen. Sergey Sirotkin bohrte sich im Williams in die Mauer.
Das Abschluss-Training zum GP Aserbaidschan bot einen echten Krimi zum Schluss. Weil Williams-Pilot Sergey Sirotkin neun Minuten vor Ende der einstündigen Session mit einem Unfall in Kurve 3 für eine rote Flagge sorgte, blieben am Ende nur noch drei Minuten für die finale Quali-Simulation. In der Boxengasse bildete sich eine lange Schlange, weil bis auf Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen alle Fahrer noch einmal einen Versuch wagten.
Am Ende blieb aber mehr oder weniger alles beim Alten. Sebastian Vettel legte die Bestzeit mit 1.43,091 Minuten schon eine Viertelstunde vor Trainingsende vor – trotz nicht optimalem dritten Sektor. Am Vortag war er zwar im Longrun schon schnell, aber bekam auf eine Runde nicht alles zusammen. Die Zeit ist im Vergleich zum Vorjahr, wo das Rennen im Juni stattfand, aber noch weit weg von der Pole-Runde von Hamilton mit 1.40,593 Minuten. Bei Ferrari begann man bereits zu Beginn des Trainings mit einigen flotten Runden auf dem Ultrasoft-Reifen.
Mercedes rückte im Vergleich zum Vortag zur zweiten Kraft auf und überholte Red Bull. Lewis Hamilton fehlten allerdings immerhin 0,361 Sekunden auf die Vorlage von Vettel. Auch Ferrari-Stallgefährte Kimi Räikkönen kam nur bis auf 0,402 Sekunden an den viermaligen Weltmeister heran.
Erst dahinter folgt Max Verstappen im Red Bull, der gemeinsam mit Daniel Ricciardo am Freitag die Silberpfeile noch im Griff hatte. Man muss allerdings berücksichtigen, dass Red Bull seine Quali-Generalprobe erst in den letzten drei Minuten anging und die Ultrasoft-Reifen offenbar noch eine Runde mehr zum Aufwärmen benötigt hätten. Ricciardo brach seine Runde dann auch nach einem mittelmäßigen zweiten Sektor ab und musste sich mit Platz 12 zufrieden geben. Valtteri Bottas, der zwischendurch mal den Notausgang benutzte, beendete das Training als Fünfter.
Force India bestätigt die nach oben zeigende Formkurve zum GP Aserbaidschan mit dem sechsten Rang für Sergio Perez. Den Mexikaner trennten 0,845 Sekunden von Vettel. Im Kampf im Mittelfeld behauptete sich auch HaasF1 wieder einmal. Man wechselte auf einen Heckflügel mit mehr Abtrieb und sicherte sich mit Kevin Magnussen den siebten Rang. Der nächste Überraschungskandidat: Lance Stroll im Williams, der in der vergangenen Saison in Baku den Sprung aufs Podium schaffte. Hätte Williams nicht den Unfall von Sirotkin und technische Probleme am Auto von Stroll verschmerzen müssen, wäre man sicher zufrieden aus dem dritten Training gegangen – der Russe ließ sich vorher die zehntschnellste Zeit notieren. Zwischen die beiden Williams schob sich Esteban Ocon im Force India.
Bei McLaren knabbert man weiterhin an den Top-Ten, was Position 11 von Fernando Alonso unterstreicht. Auch stark auf dem Straßenkurs: Charles Leclerc im Sauber, der 14. wurde und in den Trainings am Freitag mit einem außerordentlichen Longrun auf sich aufmerksam machte. Carlos Sainz und Nico Hülkenberg blieben hingegen mit Platz 16 und 17 etwas blass. Die beiden Renault-Piloten packten als einzige den Supersoft-Reifen aus, absolvierten später aber auch einen Anlauf mit Ultrasoft. Bei Hülkenberg gab es zudem technische Probleme im Heck des R.S.18. Man musste das Getriebe tauschen, das eigentlich sechs Rennen halten muss, was eine Startplatzstrafe für das Rennen bedeutet. Die Mechaniker hoffen, pünktlich zum Qualifying fertig zu werden.
Zu Beginn des Trainings gab es ein paar Regentropfen, die die Sitzung aber nicht weiter beeinflussten. Die Asphalttemperaturen war mit 29 Grad Celsius in einem ähnlichen Bereich wie im zweiten Training am frühen Freitagabend.
Fahrer | Team | Zeit/Rückstand | Runden |
---|---|---|---|
1. Sebastian Vettel | Ferrari | 1:43.091 Min. | 17 |
2. Lewis Hamilton | Mercedes | + 0.361 | 16 |
3. Kimi Räikkönen | Ferrari | + 0.402 | 17 |
4. Max Verstappen | Red Bull | + 0.428 | 17 |
5. Valtteri Bottas | Mercedes | + 0.478 | 20 |
6. Sergio Perez | Force India | + 0.845 | 9 |
7. Kevin Magnussen | HaasF1 | + 0.867 | 11 |
8. Lance Stroll | Williams | + 1.032 | 8 |
9. Esteban Ocon | Force India | + 1.129 | 11 |
10. Sergey Sirotkin | Williams | + 1.443 | 9 |
11. Fernando Alonso | McLaren | + 1.672 | 12 |
12. Daniel Ricciardo | Red Bull | + 1.770 | 17 |
13. Pierre Gasly | Toro Rosso | + 1.814 | 16 |
14. Charles Leclerc | Sauber | + 2.127 | 15 |
15. Romain Grosjean | HaasF1 | + 2.170 | 12 |
16. Carlos Sainz | Renault | + 2.341 | 15 |
17. Nico Hülkenberg | Renault | + 2.365 | 11 |
18. Stoffel Vandoorne | McLaren | + 2.414 | 13 |
19. Marcus Ericsson | Sauber | + 2.819 | 17 |
20. Brendon Hartley | Toro Rosso | + 3.095 | 11 |
Im zweiten Training zum GP Aserbaidschan war Red Bull die stärkste Kraft. Daniel Ricciardo nahm Kimi Räikkönen 0,069 Sekunden ab. Verstappen Dritter vor Mercedes, Vettel auf Platz 11.
Daniel Ricciardo hat weiter Grund, breit zu grinsen. Der Australier gab im zweiten Training zum GP Aserbaidschan auf dem 6,003 Kilometer langen Straßenkurs von Baku die Pace vor. Auf Ultrasoft-Reifen umrundete er die Piste in 1.42,795 Sekunden. Die Bedingungen im zweiten Training am frühen Abend waren deutlich kühler als am Nachmittag. Die Asphalttemperatur fiel um rund zehn bis 13 Grad.
Härtester Verfolger von Ricciardo war Kimi Räikkönen im Ferrari, dem auf seinem schnellsten Umlauf 0,069 Sekunden flöten gingen – ebenfalls auf Ultrasoft-Pneus. Am Auto des Finnen wurde nach unseren Informationen nach dem ersten Training das Getriebe getauscht. Laut Ferrari war daran aber nichts beschädigt. Eine Strafe gibt es ohnehin nicht, weil der Tausch des Freitagsgetriebes legitim ist. Mehr Sorgen dürfte das Ergebnis von Teamkollege und WM-Leader Sebastian Vettel bereiten. Der viermalige Weltmeister kam nicht über den elften Platz hinaus. Mit dem Longrun schien er zufrieden zu sein, bekam aber keine schnelle Runde hin.
Bei Red Bull zeigt man hingegen mit dem dritten Rang von Max Verstappen eine geschlossene Leistung. Der Holländer war im ersten Training noch spektakulär in die Mauer gekracht, die Mechaniker mussten deshalb auch noch die ersten 25 Minuten des zweiten Trainings zur Reparatur nutzen. Gleich beim ersten Anlauf landete Verstappen im Notausgang, danach fand er aber in einen Rhythmus und kam bis auf 0,116 Sekunden an Ricciardo ran.
Mercedes ist damit im zweiten Kräftemessen nur dritte Kraft – zumindest in der Disziplin auf einer Runde. Valtteri Bottas, der die Bestzeit im ersten Training holte, schloss den Freitag auf der vierten Position vor Lewis Hamilton ab. Es fehlten 0,775 respektive 0,808 Sekunden. Unter anderem war Bottas mit einem wilden Drift zu sehen.
Die Überraschung auf Platz sechs ist Fernando Alonso. Er bestätigt damit die Form aus dem ersten Kräftemessen, wo er Siebter wurde. Dieser Rang geht an Esteban Ocon im Force India, der sich damit im Vergleich zum vorherigen Training etwas verschlechtert hat. Generell spricht man bei Force India aber von einem Schritt nach vorn – dank neuer Bardgeboards. Die Fahrer berichten, das Auto fühle sich besser an. Zudem führte Ocon die Top-Speed-Liste vor Ricciardo an.
Ebenfalls ganz gut kam Carlos Sainz im Renault zurecht. Er beendete das Training auf dem achten Rang vor Kevin Magnussen im Haas und Stallrivale Nico Hülkenberg auf dem letzten Top Ten-Platz. Beide Renault-Piloten beklagten sich aber über starken Abbau und Körnen der Hinterreifen. Bei Haas F1 war zu hören, dass man mit einem Heckflügel experimentieren wolle, der mehr Abtrieb garantiert. Offenbar funktioniert dieser besser als die mittlere Abtriebsvariante zuvor. Marcus Ericsson hatte bereits nach neun Runden Feierabend, weil das Getriebe am Sauber Zicken machte.
Die Teams simulierten in der zweiten Trainingshälfte wie immer auch Longruns. Während alle auf Ultrasoft starteten, wurde danach bunt gewechselt. Red Bull war dabei mit Ricciardo beispielsweise auf einem Supersoft-Dauerlauf unterwegs, Hamilton und Räikkönen auf Soft-Reifen. Verstappen erzielte noch eine Bestzeit im letzten Sektor auf den Supersoft-Reifen, die bereits 11 Runden auf dem Buckel hatten.
Fahrer | Team | Zeit/Rückstand | Runden |
---|---|---|---|
1. Daniel Ricciardo | Red Bull | 1:42.795 Min. | 35 |
2. Kimi Räikkönen | Ferrari | + 0.069 Sek. | 33 |
3. Max Verstappen | Red Bull | + 0.116 | 27 |
4. Valtteri Bottas | Mercedes | + 0.775 | 25 |
5. Lewis Hamilton | Mercedes | + 0.808 | 31 |
6. Fernando Alonso | McLaren | + 0.905 | 34 |
7. Esteban Ocon | Force India | + 1.019 | 30 |
8. Carlos Sainz | Renault | + 1.039 | 36 |
9. Kevin Magnussen | HaasF1 | + 1.182 | 29 |
10. Nico Hülkenberg | Renault | + 1.296 | 33 |
11. Sebastian Vettel | Ferrari | + 1.332 | 38 |
12. Sergio Perez | Force India | + 1.347 | 31 |
13. Romain Grosjean | HaasF1 | + 1.630 | 27 |
14. Lance Stroll | Williams | + 1.664 | 31 |
15. Pierre Gasly | Toro Rosso | + 1.917 | 39 |
16. Charles Leclerc | Sauber | + 2.145 | 30 |
17. Sergey Sirotkin | Williams | + 2.212 | 33 |
18. Brendon Hartley | Toro Rosso | + 2.256 | 36 |
19. Stoffel Vandoorne | McLaren | + 2.493 | 29 |
20. Marcus Ericsson | Sauber | + 3.247 | 9 |
Das erste Training zum Grand Prix von Aserbaidschan bot am Freitag (27.4.) bereits jede Menge Action. Max Verstappen versenkte den Red Bull in der Mauer, bei Ferrari schraubte man lange. Schnellster war Valtteri Bottas im Mercedes.
Es war zu erwarten, dass die engen Gassen von Baku für Unterhaltung bei den Zuschauern sorgen würden. Wer auf der 6,003 Kilometer langen Strecke nicht eins mit dem Auto ist, landet ruckzuck in der Mauer. So geschehen bei Max Verstappen, der seitlich in Kurve 6 einplankte und sich dabei die Vorderradaufhängung links beschädigte.
Nicht unbedingt ein passendes Geburtstagsgeschenk für Red Bull-Berater Dr. Helmut Marko, der an diesem Tag seinen 75. feiert. Nach dem Ausrutscher eine halbe Stunde nach Trainingsbeginn wurde das virtuelle Safety Car rausgeschickt, nach sechs Minuten war die Strecke aber wieder instand gesetzt. Im Gegensatz zu Verstappens Auto.
Was den Dreikampf an der Spitze angeht, war Mercedes dieses Mal tonangebend. Die beiden Silberpfeil-Piloten waren gleich zu Beginn des Trainings auf der Strecke und absolvierten ein umfangreiches Programm. Schnellster war Valtteri Bottas, der den Kurs in 1.44,242 Minuten auf Ultrasoft-Reifen umrundete. Daniel Ricciardo fühlte sich offenbar auf den roten Supersoft wohler und kam bis auf 0,035 Sekunden an den Finnen heran – und das am Ende eines längeren Stints. Bei Red Bull standen unter anderem Aero-Tests mit großen Messgittern auf dem Programm.
Etwas überraschend sind die Namen dahinter. Denn es folgt nicht etwa Hamilton oder die Ferrari-Piloten, sondern Sergio Perez von Force India. Der Mexikaner schob sich wenige Minuten vor Schluss an Hamilton vorbei auf den dritten Rang mit 0,833 Sekunden Rückstand. Er war mit Supersoft-Reifen unterwegs. Man spekulierte schon am Vortag darauf, dass der Straßenkurs in Baku etwas über die Schwächen des Autos hinweghilft, was auch Esteban Ocons fünfter Platz unterstreicht. Hamilton landete dazwischen und büsste mit Ultrasoft rund 0,958 Sekunden auf Bottas ein. Er beschwerte sich zwischenzeitlich, dass der W09 nicht nach links einlenkt. Einmal rollte er in den Notausgang in Kurve 2, was allerdings sehr kontrolliert aussah.
Verstappen komplettierte das Training immerhin noch auf Rang sechs nach seinem Faux-pas. Fernando Alonso wird auf dem siebten Platz geführt. Bei McLaren stand am Freitag auf der To-Do-Liste den Topspeed-Nachteil zu minimieren. In einer zwischenzeitlich eingeblendeten Liste mit Messungen der Höchstgeschwindigkeit schaffte es aber kein McLaren-Pilot in den Top-Ten. Neben den Force India-Fahrern überraschte dieses Mal auch Williams mit Position acht und elf. Dazwischen reihten sich Toro Rosso-Pilot Pierre Gasly und Sebastian Vettel ein.
Bei Ferrari schien der Wurm drin zu sein – oder man ging das erste Kräftemessen einfach geruhsam an. In der Kommunikation über Funk standen meist die Reifentemperaturen im Mittelpunkt. Die Italiener waren das erste Team, das die Ultrasoft-Reifen umschnallte. An Kimi Räikkönens Auto wurde lange gearbeitet, er kam nicht über zehn Runden und Rang 15 hinaus. Brendon Hartley, der seine Premiere in Baku gab, erzielte mit 32 Umläufen das Maximum und wurde Zwölfter vor Nico Hülkenberg, der im Renault mit einem heftigen Verbremser auf sich aufmerksam machte. Teamkollege Carlos Sainz bildete das Schlusslicht, er drehte wie Hülkenberg nur elf Runden, weil er keine weiteren Reifen mehr nutzen konnte.
Die Bedingungen waren mit rund 40 Grad Streckentemperatur und 22 Grad Lufttemperatur mild. Wie immer herrschte etwas Wind, der im Rennen zur Formel 2 einem Piloten sogar eine Plastik-Tüte in den Frontflügel blies.
Fahrer | Team | Zeit/Rückstand | Runden |
---|---|---|---|
1. Valtteri Bottas | Mercedes | 1:44.242 Min | 26 |
2. Daniel Ricciardo | Red Bull | + 0.035 Sek. | 24 |
3. Sergio Perez | Force India | + 0.833 | 26 |
4. Lewis Hamilton | Mercedes | + 0.958 | 24 |
5. Esteban Ocon | Force India | + 0.995 | 29 |
6. Max Verstappen | Red Bull | + 1.317 | 11 |
7. Fernando Alonso | McLaren | + 2.223 | 25 |
8. Sergey Sirotkin | Williams | + 2.238 | 28 |
9. Pierre Gasly | Toro Rosso | + 2.250 | 18 |
10. Sebastian Vettel | Ferrari | + 2.271 | 18 |
11. Lance Stroll | Williams | + 2.348 | 26 |
12. Brendon Hartley | Toro Rosso | + 2.505 | 32 |
13. Nico Hülkenberg | Renault | + 2.507 | 11 |
14. Romain Grosjean | HaasF1 | + 2.614 | 23 |
15. Kimi Räikkönen | Ferrari | + 2.619 | 10 |
16. Charles Leclerc | Sauber | + 2.633 | 21 |
17. Marcus Ericsson | Sauber | + 2.831 | 21 |
18. Kevin Magnussen | HaasF1 | + 3.192 | 18 |
19. Stoffel Vandoorne | McLaren | + 3.725 | 21 |
20. Carlos Sainz | Renault | + 4.499 | 11 |