Am letzten Testtag von Bahrain haben einige Teams erstmals die Hosen runtergelassen. Die schnellste Runde der Woche drehte Max Verstappen. Sebastian Vettel hatte wieder mit Technik-Problemen zu kämpfen. Bei Mercedes ging es immerhin leicht bergauf. Reicht das um Red Bull zu schlagen?
Nach nur drei Testtagen ist der Spaß in Bahrain auch schon wieder vorbei. Am Sonntag (14.3.) hatten alle Teams die letzte Gelegenheit, ihre neuen Autos auf den Saisonstart vorzubereiten, der in zwei Wochen an gleicher Stelle auf dem Programm steht. Und wieder kamen nicht alle Autos ohne Probleme durch die Session.
Von einer längeren Standzeit war auch Sebastian Vettel in der Nachmittags-Session betroffen. Der Heppenheimer stieg eigentlich mit dem Ziel ins Cockpit, so viele Kilometer wie möglich abzuspulen. Diesen Wunsch konnten ihm die Ingenieure nicht erfüllen. Ein Problem mit dem Ladedruck stoppte Vettels Programm anderthalb Stunden vor der karierten Flagge.
"Das war natürlich nicht Teil des Plans. Ich hätte gerne die guten Streckenbedingungen am Abend genossen. Jeder Meter ist zum aktuellen Zeitpunkt wichtig für mich", klagte der Pilot. Mit 56 Runden blieb Vettel deutlich unter den eigenen Vorstellungen. An allen drei Testtagen kamen lediglich 117 Runden zusammen.
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Sebastian Vettel musste seinen Aston Martin anderthalb Stunden vor dem Abpfiff mit einem Ladedruck-Problem abstellen.
Verstappen-Bestzeit trotz Fehler
Die Zeitenjagd stand bei Aston Martin gar nicht auf dem Programm. Vettel und Teamkollege Lance Stroll fanden sich folgerichtig ganz hinten in der Tabelle des Abschlusstags wieder. Mehr Wert auf schnelle Runden wurde offenbar bei den beiden Honda-Teams gelegt. Eine gute Stunde vor dem Abpfif der Session drehte Max Verstappen die schnellste Runde der Woche.
Der Red-Bull-Pilot umrundete den 5,412 Kilometer langen Wüstenkurs auf der zweitweichsten Mischung (C4) in 1:28.960 Minuten. Die Zeit ist allerdings nicht sehr repräsentativ. Verstappen rutschte bei seiner Bestzeit in Kurve 11 neben die Strecke, was sicher ein paar Zehntel kostete. Bei einem weiteren Anlauf stand Nikita Mazepin in Kurve 1 im Weg.
Auch das zweite Auto mit Honda-Motor fand sich zum Abschluss der Testwoche weit vorne in der Tabelle wieder. Alpha-Tauri-Rookie Yuki Tsunoda wurde zur Vorbereitung auf sein erstes Formel-1-Qualifying am Abend mit den ganz weichen C5-Reifen auf Zeitenjagd geschickt. Am Ende fehlte nur ein knappes Zehntel auf die Verstappen-Vorgabe.
Die Ferrari-Teams konnten – oder wollten – das Tempo nicht mitgehen. Carlos Sainz blieb bei seinem schnellsten Run auf C4-Reifen mit sechs Zehnteln Rückstand auf Rang drei hängen. Nur zwei Zehntel weiter hinten landete Kimi Räikkönen im stark verbesserten Alfa Romeo auf Position vier. Allerdings war der Iceman dabei auf den ganz weichen C5-Gummis unterwegs.
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Mercedes macht noch nicht den starken Eindruck, den wir aus den Vorjahren gewohnt sind.
Mercedes leicht verbessert
Das große Sorgenkind heißt weiter Mercedes. Noch immer kann das Weltmeisterteam weder in puncto Zuverlässigkeit noch bei der Pace überzeugen. "Wir haben viel mit dem Setup gespielt und konnten immerhin einen Schritt in die richtige Richtung machen", erklärte Valtteri Bottas nach seinen 86 Runden am Vormittag.
Bei Lewis Hamilton kamen am Nachmittag nach zahlreichen Umbauten nur 54 Umläufe zustande. Dabei wirkte der schwarz lackierte Silberpfeil immer noch sehr nervös im Heck, was sich in einem Highspeed-Dreher in der Zielkurve bemerkbar machte. Wenigstens durfte der Weltmeister in der Schlussphase ein paar Runs mit weniger Sprit und weichen Reifen abspulen, womit es immerhin zu Rang fünf reichte.
"Ich verschwende keine Zeit damit, mir große Sorgen zu machen. Es ist besser, wenn es jetzt noch nicht rund läuft, als wenn es bei den Rennen passieren würde", so das Fazit des Briten. "Wir haben als Team mehrfach den Titel gewonnen und werden die Sache jetzt dementsprechend angehen. Der Speed von einigen anderen Autos ist aber beeindruckend. Vor allem von Red Bull. Die sind dieses Jahr wohl ein anderes Kaliber."
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George Russell spulte am Sonntag seine ersten Runden im neuen Williams ab.
Williams besser als Haas
Einen Schritt nach vorne scheint immerhin dem Mercedes-Kundenteam Williams gelungen zu sein. George Russell raste an seinem ersten Einsatztag auf Platz sechs. Haas wird sich diese Saison strecken müssen, will man nicht die rote Laterne überreicht bekommen. Nikita Mazepin und Mick Schumacher kamen zum Abschluss nicht über die Plätze 14 und 15 hinaus.
Trotzdem zog Schumi Junior am Ende ein positives Fazit: "Wir konnten am Samstag und Sonntag viel Zeit gutmachen, die wir am ersten Testtag verloren hatten. Alles hat soweit gut funktioniert. Ich fühle mich wohl im Auto und bin in der Lage zu spüren, wenn wir Änderungen beim Setup vornehmen. Ich bin in heißen und kühleren Bedingungen gefahren. Ich habe die verschiedenen Reifen ausprobiert. Es war mal mehr und mal weniger windig. Ich fühle mich auf alles vorbereitet."
In der Galerie zeigen wir Ihnen noch einmal die Highlights des Tages.
Formel 1 - Bahrain-Test 2021 - Tag 3
Fahrer |
Team |
Zeit |
Runden |
Reifen |
1. Max Verstappen |
Red Bull |
1:28.960 |
64 |
C4 |
2. Yuki Tsunoda |
AlphaTauri |
1:29.053 |
91 |
C5 |
3. Carlos Sainz |
Ferrari |
1:29.611 |
79 |
C4 |
4. Kimi Räikkönen |
Alfa Romeo |
1:29.766 |
166 |
C5 |
5. Lewis Hamilton |
Mercedes |
1:30.025 |
54 |
C5 |
6. George Russell |
Williams |
1:30.117 |
158 |
C5 |
7. Daniel Ricciardo |
McLaren |
1:30.144 |
76 |
C4 |
8. Sergio Perez |
Red Bull |
1:30.187 |
49 |
C4 |
9. Fernando Alonso |
Alpine |
1:30.318 |
78 |
C4 |
10. Charles Leclerc |
Ferrari |
1:30.486 |
80 |
C3 |
11. Lando Norris |
McLaren |
1:30.661 |
56 |
C3 |
12. Pierre Gasly |
AlphaTauri |
1:30.828 |
76 |
C4 |
13. Esteban Ocon |
Alpine |
1:31.310 |
61 |
C3 |
14. Nikita Mazepin |
Haas |
1:31.718 |
67 |
C4 |
15. Mick Schumacher |
Haas |
1:32.053 |
78 |
C3 |
16. Valtteri Bottas |
Mercedes |
1:32.406 |
86 |
C2 |
17. Sebastian Vettel |
Aston Martin |
1:35.041 |
56 |
C3 |
18. Lance Stroll |
Aston Martin |
1:36.100 |
80 |
C3 |
Fahrer |
Team |
Zeit |
Runden |
Reifen |
1. Max Verstappen |
Red Bull |
1:28.960 |
64 |
C4 |
2. Yuki Tsunoda |
AlphaTauri |
1:29.053 |
91 |
C5 |
3. Carlos Sainz |
Ferrari |
1:29.611 |
79 |
C4 |
4. Kimi Räikkönen |
Alfa Romeo |
1:29.766 |
166 |
C5 |
5. Lewis Hamilton |
Mercedes |
1:30.025 |
54 |
C5 |
6. George Russell |
Williams |
1:30.117 |
158 |
C5 |
7. Daniel Ricciardo |
McLaren |
1:30.144 |
76 |
C4 |
8. Sergio Perez |
Red Bull |
1:30.187 |
49 |
C4 |
9. Fernando Alonso |
Alpine |
1:30.318 |
78 |
C4 |
10. Charles Leclerc |
Ferrari |
1:30.486 |
80 |
C3 |
11. Lando Norris |
McLaren |
1:30.661 |
56 |
C3 |
12. Pierre Gasly |
AlphaTauri |
1:30.828 |
76 |
C4 |
13. Esteban Ocon |
Alpine |
1:31.310 |
61 |
C3 |
14. Nikita Mazepin |
Haas |
1:31.718 |
67 |
C4 |
15. Mick Schumacher |
Haas |
1:32.053 |
78 |
C3 |
16. Valtteri Bottas |
Mercedes |
1:32.406 |
86 |
C2 |
17. Sebastian Vettel |
Aston Martin |
1:35.041 |
56 |
C3 |
18. Lance Stroll |
Aston Martin |
1:36.100 |
80 |
C3 |