Valtteri Bottas hat in Aserbaidschan den zweiten Saisonsieg gefeiert und damit die WM-Führung zurückerobert. Für Mercedes gab es den vierten Doppel-Erfolg hintereinander. Sebastian Vettel hatte auf Rang 3 nie eine Chance auf den Sieg.
Valtteri Bottas hat in Aserbaidschan den zweiten Saisonsieg gefeiert und damit die WM-Führung zurückerobert. Für Mercedes gab es den vierten Doppel-Erfolg hintereinander. Sebastian Vettel hatte auf Rang 3 nie eine Chance auf den Sieg.
Die Mercedes-Serie geht weiter. Trotz guter Trainingsleistungen der Ferrari rollten auch in Baku am Ende wieder die beiden Herren in den silbernen Rennautos als erste über die Linie. Wenigstens die Reihenfolge sorgt für etwas Abwechslung: Nach zwei Hamilton-Siegen schaffte Valtteri Bottas den Konter gegen den Teamkollegen. Nach dem Pech im Vorjahr mit dem späten Reifenplatzer besiegte Bottas damit erfolgreich den Baku-Fluch.
Die Entscheidung im Duell der beiden Mercedes fiel wieder einmal am Start. Drei Kurven lang versuchte sich Hamilton am Schwesterauto vorbeizuschieben, dann musste er den teaminternen Kampf aufgeben. Bottas setzte sich kompromisslos durch und fuhr anschließend ein fehlerfreies Rennen. In der Spitzenposition bekam der Finne auch noch den Vorteil des früheren Boxenstopps.
Hamilton hielt Bottas zwar immer in Sichtweite, konnte aber nie einen echten Angriff wagen. Auf dem Zielstrich betrug der Abstand zwischen den beiden Mercedes-Piloten 1,5 Sekunden. Mit dem Sieg schnappte sich Bottas auch wieder die WM-Führung – mit einem Zähler Vorsprung. Den Ausschlag gibt die schnellste Rennrunde von Bottas beim Saisonauftakt in Australien.
„Lewis hat das ganze Rennen Druck gemacht. Ich durfte mir keinen Fehler erlauben“, schnaufte Bottas nach dem Rennen zufrieden durch. „Der Sieg bedeutet mir sehr viel. Es ist ja erst der fünfte Sieg in meiner Karriere. Es ist unglaublich, auf welchem Level wir als Team im Moment operieren.“
Hamilton zeigte sich als fairer Verlierer: „Glückwunsch an Valtteri. Er ist ein fehlerfreies Rennen gefahren und verdient den Sieg. Das war ein cooles Rennen. Ich habe die ganze Zeit über gepusht. Ein Dank geht an das Team. Das ist der beste Start, den wir je hatten. Jeder in der Fabrik arbeitet nonstop. Alle sind immer noch hungrig auf Erfolg.“
Sebastian Vettel versuchte alles, den vierten Mercedes-Doppelsieg in Folge zu verhindern. Doch der auf Rang 3 gestartete Heppenheimer kam nie in direkte Schlagdistanz zu den beiden Autos vor ihm. Am Ende konnte der Ferrari-Pilot nur noch das Podium gegen Max Verstappen verteidigen, der 5,7 Sekunden hinter Vettel auf Rang vier ins Ziel fuhr.
„Mein erster Stint auf den weichen Reifen war leider sehr schwach. Ich habe die Reifen zunächst nicht auf Temperatur bekommen. Ich habe alles versucht und als sie dann endlich im Fenster lagen, waren sie zu stark abgefahren. Mit dem zweiten Satz auf den Medium lief es deutlich besser. Sie haben bis zum Ende konstant durchgehalten. Es ging aber nur noch darum, Max hinter mir zu halten“, fasst Vettel sein Rennen zusammen.
Im WM-Duell liegt der Heppenheimer nun schon 35 Punkte hinter Spitzenreiter Bottas. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Wir sind immer noch nicht da, wo wir sein wollen. Nach Barcelona fahren wir sicher nicht als die Favoriten. Die Stimmung im Team ist aber nach wie vor gut. Wir haben auch noch ein paar Upgrades geplant. Irgendwann müssen wir einfach die Wende einleiten und Mercedes noch einfangen.“
Platz fünf ging an den zweiten Ferrari von Charles Leclerc. Der auf Rang 8 gestartete Franzose machte auf den Medium-Reifen in der Frühphase viele Plätze gut, während die Soft-Fraktion mit Graining kämpfte. In der ersten Boxenstopp-Runde übernahm der Monegasse sogar kurz die Führung.
Doch als die Spitze auch auf frische Medium-Reifen wechselte, musste der 21-Jährige die Spitzenposition schnell wieder abgeben. Der eigene Boxenstopp in Runde 34 warf den Youngster dann zurück auf Rang 5. Weil Leclerc nichts mehr zu verlieren hatte, wechselte Ferrari kurz vor Schluss noch einmal auf einen Satz frischer weicher Reifen, mit denen er sich noch den Bonuspunkt für die schnellste Rennrunde sicherte.
Der einzige prominente Ausfall im Spitzenfeld hieß Pierre Gasly. Der Franzose, der aus der Boxengasse starten musste, rollte mit einem Antriebsproblem aus. Die Rennleitung richtetet kurz eine virtuelle Safety-Car-Phase ein, die aber auch nicht für die erwartete Action und Spannung sorgen konnte. Die Fans warteten vergeblich auf ein Chaos-Rennen wie in den beiden Vorjahren.
So ging Platz 6 an Sergio Perez, der nach seinen zwei Podiumsplätzen 2016 und 2018 wieder mal seinen Ruf als Baku-Spezialist bestätigte. Die beiden McLaren von Carlos Sainz und Lando Norris holten auf den Rängen 7 und 8 wertvolle WM-Punkte. Die letzten beiden Top-Ten-Plätze belegten Lance Stroll im zweiten Racing Point und Kimi Räikkönen im Alfa Romeo, der wegen eines illegalen Frontflügels im Qualifying aus der Boxengasse starten musste.
Für Renault gab es die nach den Freien Trainings erwartete Klatsche. Nico Hülkenberg landete ohne Chance auf Punkte auf Rang 14. Daniel Ricciardo verbremste sich beim Versuch Daniil Kvyat in Kurve 2 zu überholen. Beide Piloten mussten in den Notausgang. Beim Rangieren kollidierten die Autos, was schließlich zur Aufgabe von beiden führte.
Fahrer | Team | Runden | Zeit/Rückstand |
---|---|---|---|
1. Valtteri Bottas | Mercedes | 51 | 1:31:52.942 h |
2. Lewis Hamilton | Mercedes | 51 | +1.524s |
3. Sebastian Vettel | Ferrari | 51 | +11.739s |
4. Max Verstappen | Red Bull | 51 | +17.493s |
5. Charles Leclerc | Ferrari | 51 | +69.107s |
6. Sergio Perez | Racing Point | 51 | +76.416s |
7. Carlos Sainz | McLaren | 51 | +83.826s |
8. Lando Norris | McLaren | 51 | +100.268s |
9. Lance Stroll | Racing Point | 51 | +103.816s |
10. Kimi Räikkönen | Alfa Romeo | 50 | +1 Runde |
11. Alexander Albon | Toro Rosso | 50 | +1 Runde |
12. Antonio Giovinazzi | Alfa Romeo | 50 | +1 Runde |
13. Kevin Magnussen | Haas | 50 | +1 Runde |
14. Nico Hülkenberg | Renault | 50 | +1 Runde |
15. George Russell | Williams | 49 | +2 Runden |
16. Robert Kubica | Williams | 49 | +2 Runden |
17. Pierre Gasly | Red Bull | 38 | Ausfall |
18. Romain Grosjean | Haas | 38 | Ausfall |
19. Daniil Kvyat | Toro Rosso | 33 | Ausfall |
20. Daniel Ricciardo | Renault | 31 | Ausfall |