GP Aserbaidschan
Überraschung im dritten Training: Kein Red Bull, kein Ferrari, sondern ein Alpha Tauri grüßte von der Spitze. Pierre Gasly sicherte sich die Bestzeit, während Max Verstappen gegen Halbzeit in der Streckenbegrenzung steckte. Mercedes tut sich weiter schwer. Lewis Hamilton wurde zwar Dritter, profitierte aber von einem Windschatten.
Die Formel 1 spielte im dritten Training zum GP Aserbaidschan verrückt. Pierre Gasly setzte sich im Alpha Tauri an die Spitze. Mercedes war nur dank eines ausgeprägten Windschattens schnell. Max Verstappen legte seinen Red Bull ab. Dazu gab es zahlreiche Ausrutscher in den Notausgang – vor allem in der Bergab-Links von Kurve 15. Immer wieder schwenkten die Streckenposten die gelben Flaggen, was manche Piloten in ihrer schnellen Runde behinderte. Deshalb ist das Kräfteverhältnis schwer zu lesen.
Verstappen in die Tecpro
Am Freitag hatte Red Bull das schnellste Auto auf dem 6,003 Kilometer langen Stadtkurs am Kaspischen Meer. Am Samstag übertrieb es Verstappen, der die einzige Rotphase der dritten Übungseinheit auslöste. Der WM-Führende knallte nach rund 25 Minuten in Kurve 15 vorwärts in die Tecpro-Barriere. Er war zu schnell in die Linkskehre eingebogen und bezahlte es mit einem ausbrechenden Auto.
Auf seine Mechaniker wartet eine arbeitsreiche Mittagspause. Die Streckenposten konnten das angeschlagene Auto erst nach Ende des Trainings in die Boxengasse transportieren. Beim Einschlag riss es den Frontflügel ab. Die rechte Vorderradaufhängung dürfte ebenfalls Schaden genommen haben. Den Rückwärtsgang bekam der 23-jährige Niederländer nicht wirklich eingelegt. Und der Streckenposten wollte ihn nicht zurückschieben. So blieb dem Sieger des GP Imola und GP Monaco keine andere Wahl, als auszusteigen und den Unfallort zu verlassen.
Teamkollege Sergio Perez hielt sich wenigstens unfallfrei. Der Trainingsschnellste des Freitagnachmittags rutschte um eine Position zurück. Der Mexikaner büßte in seinem schnellsten Umlauf auf den weichen Reifen mehr als drei Zehntelsekunden ein. Die Bestzeit staubte das Schwesterteam ab. Pierre Gasly brannte in den Schlussminuten eine Rundenzeit von 1:42.251 Minuten in den über 50 Grad Celsius heißen Asphalt.
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Pierre Gasly schnappte sich die Bestzeit in der letzten Übungseinheit vor der Qualifikation.
Nur Hamilton im Vorderfeld
Alpha Tauri scheint für die Qualifikation ein konkurrenzfähiges Auto zu haben. Die Longrun-Performance überzeugte dagegen bislang nicht. Yuki Tsunoda belegte zum zweiten Mal an diesem Rennwochenende einen Platz in den Top 10. Der Japaner reihte sich an achter Stelle mit einem Rückstand von 0,993 Sekunden ein.
Mercedes machte einen Schritt nach vorne. Es sieht auf dem Papier nach einem großen aus, weil Lewis Hamilton auf dem dritten Platz hinter Überraschungsmann Gasly und Perez landete. Doch der Abstand von 0,446 Sekunden trügt. Der Weltmeister profitierte von einem Windschatten auf der langen Zielgeraden, dem ihm Perez spendete. Das schenkte dem Mercedes sechs Zehntel und damit mehrere Positionen. Der Vergleichsmaßstab ist Valtteri Bottas, der sich nur auf dem 13. Platz einsortierte.
Das Weltmeisterteam leidet weiter. Die Reifen erzeugen zu wenig Haftung, weil sie nicht schnell genug auf Temperatur kommen. Dieses Problem hat Mercedes in Baku offenbar exklusiv. Von anderen Teams sind in dieser Beziehung zumindest bislang keine großen Klagen nach außen gedrungen.
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Sebastian Vettel verpasste zum dritten Mal die Top 10.
Vettel wieder nicht in Top 10
Ferrari belegte die Positionen vier und fünf. Mit Charles Leclerc vor Carlos Sainz. Die Scuderia glaubt nicht an eine Wiederholung von Monte Carlo, als man Red Bull um den Sieg herausforderte, sondern rechnet damit, im Mittelfeld gegen McLaren zu kämpfen. Und nach der starken Vorstellung wohl auch gegen Alpha Tauri. Beide Ferrari-Piloten hätten schneller fahren können, machten aber Fehler. Die Stärke des SF21 liegt im kurvenreichen Mittelabschnitt.
Der Gegner im Kampf um Platz drei in der WM sortierte sich dahinter ein. Lando Norris lenkte seinen McLaren MCL35M auf den sechsten Platz. Daniel Ricciardo wurde Zehnter. Eine gute Figur – insbesondere im Vergleich zu Monaco – geben die Alpine ab mit Fernando Alonso als Sechstem und Esteban Ocon als Neuntem. Der Spanier hat seinen Teamkollegen im bisherigen Verlauf im Griff. Dieses Mal war Alonso zwei Zehntel schneller.
Aston Martin muss noch Performance finden. Sebastian Vettel fand gestern nicht schnell genug in den Rhythmus und fuhr zu zögerlich auf dem kniffligen Stadtkurs. Am Samstag machte er Fortschritte. Für die obere Tabellenhälfte reichte es zum dritten Mal nicht. Das will der Heppenheimer am Samstagnachmittag in der Qualifikation nachholen.
Mick Schumacher schlug am Ende des Feldes Teamkollege Nikita Mazepin. Williams-Pilot George Russell zittert um seine Teilnahme an der Qualifikation. Der Engländer strandete acht Minuten vor Session-Ende. "Ich habe keine Leistung mehr und keine Gänge. Ich fürchte, der Motor ist gestorben."
GP Aserbaidschan 2021: Ergebnis Training 3
Fahrer |
Team |
Zeit |
Rückstand |
Runden |
1. Pierre Gasly |
Alpha Tauri |
1:42.251 min |
|
16 |
2. Sergio Perez |
Red Bull |
1:42.595 |
+0.344s |
19 |
3. Lewis Hamilton |
Mercedes |
1:42.697 |
+0.446s |
16 |
4. Charles Leclerc |
Ferrari |
1:42.778 |
+0.527s |
16 |
5. Carlos Sainz |
Ferrari |
1:43.006 |
+0.755s |
17 |
6. Lando Norris |
McLaren |
1:43.011 |
+0.760s |
15 |
7. Fernando Alonso |
Alpine |
1:43.080 |
+0.829s |
15 |
8. Yuki Tsunoda |
Alpha Tauri |
1:43.244 |
+0.993s |
19 |
9. Esteban Ocon |
Alpine |
1:43.294 |
+1.043s |
15 |
10. Daniel Ricciardo |
McLaren |
1:43.557 |
+1.306s |
17 |
11. Sebastian Vettel |
Aston Martin |
1:43.585 |
+1.334s |
13 |
12. Lance Stroll |
Aston Martin |
1:43.682 |
+1.431s |
13 |
13. Valtteri Bottas |
Mercedes |
1:43.745 |
+1.494s |
16 |
14. Kimi Räikkönen |
Alfa Romeo |
1:43.826 |
+1.575s |
17 |
15. Max Verstappen |
Red Bull |
1:43.984 |
+1.733s |
6 |
16. Nicholas Latifi |
Williams |
1:44.054 |
+1.803s |
17 |
17. Antonio Giovinazzi |
Alfa Romeo |
1:44.113 |
+1.862s |
11 |
18. George Russell |
Williams |
1:44.434 |
+2.183s |
12 |
19. Mick Schumacher |
Haas |
1:45.282 |
+3.031s |
17 |
20. Nikita Mazepin |
Haas |
1:45.711 |
+3.460s |
12 |
Fahrer |
Team |
Zeit |
Rückstand |
Runden |
1. Pierre Gasly |
Alpha Tauri |
1:42.251 min |
|
16 |
2. Sergio Perez |
Red Bull |
1:42.595 |
+0.344s |
19 |
3. Lewis Hamilton |
Mercedes |
1:42.697 |
+0.446s |
16 |
4. Charles Leclerc |
Ferrari |
1:42.778 |
+0.527s |
16 |
5. Carlos Sainz |
Ferrari |
1:43.006 |
+0.755s |
17 |
6. Lando Norris |
McLaren |
1:43.011 |
+0.760s |
15 |
7. Fernando Alonso |
Alpine |
1:43.080 |
+0.829s |
15 |
8. Yuki Tsunoda |
Alpha Tauri |
1:43.244 |
+0.993s |
19 |
9. Esteban Ocon |
Alpine |
1:43.294 |
+1.043s |
15 |
10. Daniel Ricciardo |
McLaren |
1:43.557 |
+1.306s |
17 |
11. Sebastian Vettel |
Aston Martin |
1:43.585 |
+1.334s |
13 |
12. Lance Stroll |
Aston Martin |
1:43.682 |
+1.431s |
13 |
13. Valtteri Bottas |
Mercedes |
1:43.745 |
+1.494s |
16 |
14. Kimi Räikkönen |
Alfa Romeo |
1:43.826 |
+1.575s |
17 |
15. Max Verstappen |
Red Bull |
1:43.984 |
+1.733s |
6 |
16. Nicholas Latifi |
Williams |
1:44.054 |
+1.803s |
17 |
17. Antonio Giovinazzi |
Alfa Romeo |
1:44.113 |
+1.862s |
11 |
18. George Russell |
Williams |
1:44.434 |
+2.183s |
12 |
19. Mick Schumacher |
Haas |
1:45.282 |
+3.031s |
17 |
20. Nikita Mazepin |
Haas |
1:45.711 |
+3.460s |
12 |