Sebastian Vettel hat den ersten GP des Jahres gewonnen. Allerdings brauchte der Heppenheimer etwas Glück. Eine virtuelle Safety-Car-Phase kostete Lewis Hamilton den Sieg.
Sebastian Vettel hat den ersten GP des Jahres gewonnen. Allerdings brauchte der Heppenheimer etwas Glück. Eine virtuelle Safety-Car-Phase kostete Lewis Hamilton den Sieg.
Am Samstag strahlte Silber. Am Sonntag Rot. Sebastian Vettel heißt der erste Sieger der 69. Formel 1-Saison. Bei seinem 48. Sieg, dem dritten in Australien, profitierte der Ferrari-Star von einer virtuellen Safety Car-Phase, die Lewis Hamilton den Erfolg raubte.
Hamilton entschied den Start von der Pole-Position für sich. Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel hielten ihre Positionen, während Max Verstappen einen Rang gegen Kevin Magnussen im HaasF1 einbüßte. In der neunten Runde drehte sich der Niederländer in Kurve eins. Ohne Fremdeinwirkung. Dadurch schlüpfte Romain Grosjean im zweiten HaasF1 durch sowie Daniel Ricciardo und Nico Hülkenberg.
Ferrari zwang Hamilton zu einem Boxenstopp in der 20. Runde. Eine Runde zuvor hatten die Italiener den Rennwagen von Kimi Räikkönen mit frischen Gummis bestückt. Ein versuchter Undercut der scheiterte, allerdings Vettel die Spitzenposition bescherte. Der Schachzug sollte sich später auszahlen.
Auf dem Weg zu einer großen Punktausbeute scheiterte HaasF1 an den Boxenstopps. Sowohl Magnussen als auch Grosjean rollten nach dem einzigen Reifentausch auf der Strecke aus. Grosjean parkte seinen Rennwagen auf der Innenseite zwischen Kurve zwei und drei. Offenbar waren die Reifen nicht richtig festgezurrt. Die Rennleitung leitete ein virtuelles Safety Car ein. Das schenkte Ferrari den Sieg. Weil Vettel die Reifen tauschte, als sein Konkurrent Hamilton um die Strecke schleichen musste. Das brachte ihm die entscheidenen Sekunden.
Wenig später schickte die Rennleitung auch noch das richtige Safety Car heraus. Da war das Unheil für Mercedes schon angerichtet. Nach dem Restart in Runde 31 hing Hamilton seinem Rivalen über den Großteil zwar im Heck, fand aber keinen Weg vorbei. Das Podest komplettierte Räikkönen.
Daniel Ricciardo rollte auf dem vierten Platz ins Ziel. Auch den Australier begünstigte wie Fernando Alonso als Fünfter das virtuelle Safety Car. Verstappen belegte den sechsten Rang. Nico Hülkenberg, Valtteri Bottas, der von Rang 15 sieben Positionen gutmachte, Stoffel Vandoorne und Carlos Sainz schafften es ebenfalls in die Punkte.
Das komplette Rennen können Sie detailliert in unserem >> Live-Ticker zum GP Australien nachlesen.
Fahrer | Team | Zeit/Rückstand |
---|---|---|
1. Sebastian Vettel | Ferrari | 1:29.33,283 Std. |
2. Lewis Hamilton | Mercedes | + 0:05.036 Min. |
3. Kimi Räikkönen | Ferrari | + 0:06.309 |
4. Daniel Ricciardo | Red Bull | + 0:07.069 |
5. Fernando Alonso | McLaren | + 0:27.886 |
6. Max Verstappen | Red Bull | + 0:28.945 |
7. Nico Hülkenberg | Renault | + 0:32.671 |
8. Valtteri Bottas | Mercedes | + 0:34.339 |
9. Stoffel Vandoorne | McLaren | + 0:34.921 |
10. Carlos Sainz | Renault | + 0:45.722 |
11. Sergio Perez | Force India | + 0:46.817 |
12. Esteban Ocon | Force India | + 1:00.278 |
13. Charles Leclerc | Sauber | + 1:15.759 |
14. Lance Stroll | Williams | + 1:18.288 |
15. Brendon Hartley | Toro Rosso | + 1 Runde |
16. Romain Grosjean | HaasF1 | Ausfall |
17. Kevin Magnussen | HaasF1 | Ausfall |
18. Pierre Gasly | Toro Rosso | Ausfall |
19. Marcus Ericsson | Sauber | Ausfall |
20. Sergey Sirotkin | Williams | Ausfall |
___
Erste Pole geht an Hamilton
Machtdemonstration des Weltmeisters: Lewis Hamilton hat sich souverän die Pole-Position für den GP Australien 2018 gesichert. Die erste Reihe teilt sich der Engländer mit Kimi Räikkönen. Sebastian Vettel und Max Verstappen starten aus der zweiten Reihe.
Bis zum entscheidenden Versuch im dritten Qualifying-Teil erlebten die Formel-1-Fans ein spannendes Qualifying im Albert Park. Dann schraubte Mercedes die Power hoch und Lewis Hamilton drehte auf. Der Titelverteidiger umrundete den Kurs in Melbourne in 1:21.164 Minuten, unterbot den bisherigen Rundenrekord um mehr als eine Sekunde und deklassierte die Konkurrenz.
Für Hamilton ist es der 73. erste Startplatz der Karriere und die siebte Pole-Position in Australien. Am Sonntag jagt er nach dem dritten Sieg in Melbourne. „Ich bin so glücklich über die Runde. Sie war fantastisch“, freute sich der vierfache Formel 1-Champion, der sich die erste Reihe mit Kimi Räikkönen teilt. Der schnellere der beiden Ferrari-Piloten verlor bereits über sechs Zehntelsekunden auf den Mercedes. Da ist der teaminterne Erfolg über Sebastian Vettel nur ein kleiner Trost.
Der Heppenheimer beendete seine Runde nur eine Hundertstel langsamer als Räikkönen. „Gestern habe ich das Auto nicht gefühlt. Heute war es viel besser. Meine letzte Runde war aber nicht optimal“, berichtete der Vorjahressieger. Max Verstappen war dicht dran an den Ferraris. Red Bull wird den Grand Prix mit einer anderen Strategie beginnen. Sowohl Verstappen als auch Daniel Ricciardo wählten im zweiten Qualifying-Durchgang den Supersoftreifen aus, auf dem sie das Rennen starten müssen. Mercedes und Ferrari fahren auf Ultrasofts los. Ricciardo wird allerdings noch um drei Ränge zurückgestuft. Es ist die Folge einer Strafe aus dem zweiten Freien Training.
Erster Profiteur ist der einzige US-Rennstall im Feld. HaasF1 ist das viertschnellste Team im Feld. Das Qualifying lieferte den finalen Beweis. Kevin Magnussen setzte sich gegen Romain Grosjean durch. Auch beide Renault kamen in den letzten Teil. Nico Hülkenberg war dabei einen Tick schneller als Carlos Sainz.
Der erste große Unfall der Saison geht auf das Konto von Valtteri Bottas, der im Qualifying mit der Balance seines Silberpfeils kämpfte. Der Mercedes-Fahrer geriet im ersten Run in Q3 über die Randsteine von Kurve zwei und rutschte auf dem vielleicht noch feuchten Kunstrasen aus. Sein Mercedes drehte sich ein und traf mit voller Wucht mit dem Heck dem Reifenstapel. Dabei wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit auch das Getriebe nachhaltig beschädigt. Ein Wechsel der Schaltbox würde Bottas in der Startaufstellung um fünf Plätze aus den Top Ten werfen. Bei seinem Unfall blieb der Finne nach ersten Informationen unverletzt.
Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne lagen in allen drei Trainings innerhalb der Top 10. Im Qualifying jedoch plumpsten die McLaren-Fahrer heraus. Alonso kostete ein langsamer erster Streckenabschnitt im letzten Quali-Versuch eine bessere Platzierung. „Wir sind Elfter“, funkte ihm sein Ingenieur ins Cockpit. Der Spanier nahm es gelassen. „Das ist okay.“ Der erste Platz außerhalb der besten zehn könnte sich im Rennen als Joker erweisen. Alonso hat als erster Fahrer freie Reifenwahl. Vandoorne landete gute eineinhalb Zehntelsekunden hinter dem Teamkollegen auf dem 12. Rang.
Für Force India war ebenfalls nach den zweiten 15 Minuten Schluss. Obwohl das Team für Melbourne ein großes Update-Paket geschnürt hatte. Doch auf eine Runde fehlt es dem VJM11 noch an Geschwindigkeit. Sergio Perez gewann das teaminterne Duell deutlich. Zwischen die beiden rosa-weißen Autos schob sich Lance Stroll im besseren der beiden Williams. Im Vergleich zu den Wintertestfahrten haben sich sowohl Fahrer als auch Auto verbessert.
Der erste Shootout des Jahres war der endgültige Beweis, dass das Mittelfeld noch enger zusammengerückt ist. Bis auf die Top-Teams kann es sich im Prinzip kein Rennstall leisten, den ersten Quali-Teil mit angezogener Handbremse zu bestreiten. Sowohl beide Toro Rosso als auch beide Sauber scheiterten.
Dennoch zeigte sich der Schweizer Rennstall verbessert gegenüber dem Vorjahr. Man gab die letzten Plätze ab. Marcus Ericsson reihte sich als 17. direkt hinter Brendon Hartley im Toro Rosso ein, der Q2 um nur 29 Tausendstel verpasste. Rookie Charles Leclerc kassierte die erste Trainingsniederlage bei Sauber. Der Monegasse verfehlte Ericssons Bestmarke um 80 Tausendstel.
Sergey Sirotkin patzte im Gegensatz zu Teamkollege Stroll im ersten Durchgang. Wie auch sein Nachbar in der letzten Startreihe, Pierre Gasly. Ein Ausritt durchs Kiesbett kostete den Franzosen alle Chancen auf eine bessere Platzierung.
Fahrer | Team | Q1 | Q2 | Q3 |
---|---|---|---|---|
1. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:22.824 | 1:22.051 | 1:21.164 |
2. Kimi Räikkönen | Ferrari | 1:23.096 | 1:22.507 | 1:21.828 |
3. Sebastian Vettel | Ferrari | 1:23.348 | 1:21.944 | 1:21.838 |
4. Max Verstappen | Red Bull | 1:23.483 | 1:22.416 | 1:21.879 |
5. Daniel Ricciardo* | Red Bull | 1:23.494 | 1:22.897 | 1:22.152 |
6. Kevin Magnussen | HaasF1 | 1:23.909 | 1:23.300 | 1:23.187 |
7. Romain Grosjean | HaasF1 | 1:23.671 | 1:23.468 | 1:23.339 |
8. Nico Hülkenberg | Renault | 1:23.782 | 1:23.544 | 1:23.532 |
9. Carlos Sainz | Renault | 1:23.529 | 1:23.061 | 1:23.577 |
10. Valtteri Bottas | Mercedes | 1:23.686 | 1:22.089 | ohne Zeit |
11. Fernando Alonso | McLaren | 1:23.597 | 1:23.692 | |
12. Stoffel Vandoorne | McLaren | 1:24.073 | 1:23.853 | |
13. Sergio Perez | Force India | 1:24.344 | 1:24.005 | |
14. Lance Stroll | Williams | 1:24.464 | 1:24.230 | |
15. Esteban Ocon | Force India | 1:24.503 | 1:24.786 | |
16. Brendon Hartley | Toro Rosso | 1:24.532 | ||
17. Marcus Ericsson | Sauber | 1:24.556 | ||
18. Charles Leclerc | Sauber | 1:24.636 | ||
19. Sergey Sirotkin | Williams | 1:24.922 | ||
20. Pierre Gasly | Toro Rosso | 1:25.295 | ||
* + 3 Plätze Strafe |
Fahrer | Team | Q1 | Q2 | Q3 |
---|---|---|---|---|
1. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:22.824 | 1:22.051 | 1:21.164 |
2. Kimi Räikkönen | Ferrari | 1:23.096 | 1:22.507 | 1:21.828 |
3. Sebastian Vettel | Ferrari | 1:23.348 | 1:21.944 | 1:21.838 |
4. Max Verstappen | Red Bull | 1:23.483 | 1:22.416 | 1:21.879 |
5. Daniel Ricciardo* | Red Bull | 1:23.494 | 1:22.897 | 1:22.152 |
6. Kevin Magnussen | HaasF1 | 1:23.909 | 1:23.300 | 1:23.187 |
7. Romain Grosjean | HaasF1 | 1:23.671 | 1:23.468 | 1:23.339 |
8. Nico Hülkenberg | Renault | 1:23.782 | 1:23.544 | 1:23.532 |
9. Carlos Sainz | Renault | 1:23.529 | 1:23.061 | 1:23.577 |
10. Valtteri Bottas | Mercedes | 1:23.686 | 1:22.089 | ohne Zeit |
11. Fernando Alonso | McLaren | 1:23.597 | 1:23.692 | |
12. Stoffel Vandoorne | McLaren | 1:24.073 | 1:23.853 | |
13. Sergio Perez | Force India | 1:24.344 | 1:24.005 | |
14. Lance Stroll | Williams | 1:24.464 | 1:24.230 | |
15. Esteban Ocon | Force India | 1:24.503 | 1:24.786 | |
16. Brendon Hartley | Toro Rosso | 1:24.532 | ||
17. Marcus Ericsson | Sauber | 1:24.556 | ||
18. Charles Leclerc | Sauber | 1:24.636 | ||
19. Sergey Sirotkin | Williams | 1:24.922 | ||
20. Pierre Gasly | Toro Rosso | 1:25.295 | ||
* + 3 Plätze Strafe |
___
Vettel-Bestzeit in Mischverhältnissen
Sebastian Vettel hat sich im dritten Training zum GP Australien die Spitzenposition geschnappt. Der Heppenheimer steckte bei auftrocknender Strecke gegen Trainingsende auf die Ultrasoftreifen um und war 2,4 Sekunden schneller als Teamkollege Kimi Räikkönen.
Am Freitag hatte sich das Wetter in Melbourne von seiner schönsten Seite gezeigt. Am Samstagmorgen hingegen fielen die Temperaturen um elf Grad und es regnete sich ein. Die Piloten fanden im dritten Training deshalb über weite Strecken eine nasse Piste vor. Erst gegen Trainingsende bildete sich eine trockene Spur. Die nutzte Sebastian Vettel zur Bestzeit.
Der Ferrari-Star war einer von wenigen Piloten die von den Intermediate-Reifen auf Slicks wechselten. Im Schlussakkord umrundete Vettel den 5,303 Kilometer langen Kurs in 1:26.067 Minuten auf den Ultrasoftreifen. Auch Teamkollege Kimi Räikkönen steckte um. Jedoch tat sich der Finne wesentlich schwerer und ordnete sich mit einem Rückstand von über 2,4 Sekunden hinter Vettel ein.
Das Ergebnis schönt die Performance von Ferrari. Auf nasser Strecke waren die roten Rennwagen deutlich zu langsam. Vettel fehlten zeitweise 1,5 Sekunden auf die Spitze. Mögliche Erklärung: Ferrari bekommt die Regenreifen nicht auf Temperatur. Oder es mangelt an konstantem Anpressdruck durch die Kurven. Dagegen demonstrierte Max Verstappen einmal mehr, dass er zu den besten Fahrern im Nassen zählt. Lange Zeit führte der 20-jährige Niederländer das Klassement an. Im Endergebnis reichte es für den vierten Platz. Allerdings aufgestellt mit Intermediate-Reifen. Auch Fernando Alonso zeigte seine Qualitäten auf feuchter Strecke. Sollte es im Qualifying regnen, muss man ein Auge auf den Spanier haben.
Marcus Ericsson stellte seinen Sauber C37 auf die dritte Position, was ebenfalls einem späten Wechsel auf Slicks geschuldet war. Am gestrigen Freitag hatte der Schweizer Rennstall auf eine Runde um den Anschluss ans Mittelfeld gekämpft. Bei den Dauerläufen gaben die Alfa Romeo gebrandeten Rennwagen eine bessere Vorstellung ab.
Carlos Sainz, dessen Renault neuerdings einen großen T-Flügel im Heck trägt, und Daniel Ricciardo reihten sich im dritten Training auf den Rängen fünf und sechs ein. Beide hatten wie Verstappen und ihre Verfolger auf den schnellsten Bahnen die Intermediates aufgeschnallt. Dahinter folgten die beiden Mercedes von Valtteri Bottas und Lewis Hamilton. Der Titelverteidiger griff erst eine halbe Stunde nach Trainingsbeginn ins Geschehen ein. Anscheinend gab es Schwierigkeiten mit dem Lenkrad. Erst nach einem Wechsel steuerte Hamilton seinen W09 mit der Startnummer 44 aus der Garage. Die Top 10 vervollständigten Stoffel Vandoorne und Fernando Alonso.
Die Aussagekraft der dritten Übungseinheit geht gegen Null. Außer es regnet tatsächlich in der Qualifikation. Was gibt es ansonsten festzuhalten? Williams löste erfolgreich einen Getriebeschlamassel im Auto von Lance Stroll. Nach 45 Minuten durfte der Kanadier mitmischen. Force India hielt seine Piloten hingegen nach einer Installationsrunde in der Garage. Weil die Wettervorhersage des Teams die Chancen auf ein trockenes Qualifying mit 80 Prozent beziffert. Und weil man Unfälle ausschließen wollte. Grund ist das neue Aerodynamikpaket, das es nur in zweifacher Ausfertigung gibt. Sobald ein Teil kaputt geht, muss das Team auf die alte Aero zurückrüsten.
Fahrer | Team | Zeit/Rückstand | Runden |
---|---|---|---|
1. Sebastian Vettel | Ferrari | 1:26.067 Min. | 15 |
2. Kimi Räikkönen | Ferrari | + 2.432 Sek. | 13 |
3. Marcus Ericsson | Sauber | + 2.823 | 14 |
4. Max Verstappen | Red Bull | + 5.613 | 8 |
5. Carlos Sainz | Renault | + 7.105 | 11 |
6. Daniel Ricciardo | Red Bull | + 7.976 | 14 |
7. Valtteri Bottas | Mercedes | + 8.107 | 14 |
8. Lewis Hamilton | Mercedes | + 8.158 | 7 |
9. Stoffel Vandoorne | McLaren | + 8.166 | 15 |
10. Fernando Alonso | McLaren | + 8.231 | 13 |
11. Pierre Gasly | Toro Rosso | + 8.923 | 16 |
12. Brendon Hartley | Toro Rosso | + 9.371 | 16 |
13. Sergey Sirotkin | Williams | + 9.522 | 16 |
14. Lance Stroll | Williams | + 9.761 | 8 |
15. Romain Grosjean | HaasF1 | + 10.104 | 6 |
16. Charles Leclerc | Sauber | + 10.381 | 12 |
17. Kevin Magnussen | HaasF1 | + 10.740 | 7 |
18. Nico Hülkenberg | Renault | + 12.415 | 8 |
19. Esteban Ocon | Force India | keine Zeit | 1 |
20. Sergio Perez | Force India | keine Zeit | 1 |
___
Topteams rücken näher zusammen
Auch die zweite Bestzeit der jungen Saison geht an Lewis Hamilton. Jedoch konnten Red Bull und Ferrari den Rückstand verkürzen. Max Verstappen gelang es sogar, im zweiten Training das Mercedes-Duo zu sprengen.
Die drei Topautos teilten sich im zweiten Training zum GP Australien 2018 die Sektorbestzeiten auf. Lewis Hamilton bestimmte das Tempo im ersten Abschnitt. Kimi Räikkönen im Mittelsektor. Und Max Verstappen schloss den technisch anspruchsvollen Schlussteil mit sechs von 16 Kurven als schnellster Mann ab. In Summe setzte sich der Weltmeister im Auto mit der Startnummer 44 durch.
Auf den Ultrasoftreifen brannte Hamilton eine Rundenzeit von 1:23.931 Minuten in den über 40 Grad heißen Asphalt. Damit steigerte sich der 62-fache GP-Sieger um 95 Tausendstel gegenüber dem Vormittag. Hamilton zeigte sich zufrieden mit sich und seinem Auto. Eine Kurvenkombination hat es ihm besonders angetan. „Die Kurven elf und zwölf sind verrückt. In dieser Kurve bremsen wir überhaupt nicht mehr, das ist irre.“ Red Bull und Ferrari steigerten sich hingegen mehr. Deshalb schrumpfte der Vorsprung der Silberpfeile. Max Verstappen schaffte es sogar, das Mercedes-Duo zu splitten. In seinem schnellsten Umlauf war der 20-jährige Niederländer im Red Bull RB14 lediglich 0,127 Sekunden langsamer als Hamilton. „Ich bin zufrieden mit dem Auto. Ein bisschen Regen würde aber nicht schaden.“
Der geschmolzene Abstand dürfte den Fans Hoffnung machen. Gegen eine explosive erste Startreihe Hamilton-Verstappen hätten sicher die wenigsten etwas dagegen. Jedoch sind die Zeiten mit Vorsicht zu genießen. Die Konkurrenz fürchtet sich vor dem Power-Modus, der Mercedes in den letzten Jahren in den Qualifyings beflügelte. Im Rennen rechnen sich Red Bull und Ferrari mehr aus.
Valtteri Bottas halbierte den Rückstand auf den Teamkollegen, muss sich aber weiter verbessern, wenn er Hamilton im Kampf um die Pole-Position wirklich herausfordern möchte. Dicht hinter dem Mann aus Nastola fügte sich Kimi Räikkönen im schnelleren der beiden Ferraris ein. Auf den Spitzenplatz fehlten dem Weltmeister von 2007 keine drei Zehntelsekunden. Die beiden Finnen mussten eine halbe Stunde nach Trainingsende bei den Rennkommissaren antanzen. Es ging um einen Zwischenfall in Kurve 3. Bottas lief auf einer schnellen Runde in der Bremszone auf Räikkönen auf, der sich auf einer Bummelrunde befand. Um einen Zusammenstoß zu vermeiden, wich der Mercedes-Pilot aus und rodelte durch das Kiesbett, ohne seinen W09 nachhaltig zu beschädigen. Die Kommissare entschieden, dass Räikkönen Bottas zwar im Weg stand. Jedoch nicht absichtlich. Dem stimmte auch Bottas zu.
Sebastian Vettel schaffte es auch am Nachmittag nicht, das Tempo von Teamkollege Räikkönen zu halten. Zweieinhalb Zehntel auf den Garagennachbarn und über eine halbe Sekunde Rückstand auf den Titelrivalen dürften den Heppenheimer nachdenklich stimmen. „Wir konnten zwar unser Programm durchbringen, aber es läuft nicht wie gewünscht. Es hängt an der Balance. Wir müssen viel ändern, dass es besser passt. Meine Runde war auch nicht gut. Es fehlte an Rhythmus“, berichtete der vierfache Weltmeister. Selbst der Ferrari-befeuerte HaasF1 von Romain Grosjean rückte Vettel bedrohlich nah. HaasF1 zeigte sich nach überraschend starken Testfahrten weiter als vierte Kraft im Feld. Die kleinen Upgrades scheinen zu wirken. Auch wenn Kevin Magnussen als Neunter nicht ganz so schnell war.
Für Daniel Ricciardo reichte es zum siebten Rang. Jedoch hätte sich der Australier weit besser platzieren können. Vermutlich vor Vettel. Allerdings raubte Ricciardo die einzige rote Flagge des Tages die Chance auf eine Verbesserung. Nach zwei persönlich besten Sektoren musste der fünffache GP-Sieger verlangsamen. Eine der Induktionsschleifen für die Zeitnahme auf dem Zielstrich hatte sich aus dem Asphalt gelöst. Nach dem Training kam es dick für den 28-Jährigen. Die Stewards belegten Ricciardo mit einer Strafe von drei Startplätzen, weil der Mann aus Perth während der Rotphase nicht genügend verlangsamt hatte. Ricciardo gestand sein Fehlverhalten ein.
McLaren hinterließ auch im zweiten Training einen guten Eindruck. Die Plätze acht und zehn für Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne untermauern die Ambitionen des Teams, mit beiden Autos im Qualifying den dritten Teil zu erreichen. McLaren fährt in Australien mit einem neuen Diffusor, neuen Verkleidungsteilen am unteren Ende der Motorhaube und geänderten hinteren Bremsbelüftungen.
Renault erlebte nicht den gewünschten Trainingsfreitag. Sowohl Carlos Sainz als auch Nico Hülkenberg landeten außerhalb der Top 10. Bei Force India fand zumindest Sergio Perez zu mehr Geschwindigkeit. Der Mexikaner kletterte vom 16. Platz in der Früh auf die 12. Position am Nachmittag. Williams, Toro Rosso und Sauber fanden sich im Südteil der Zeitentabelle wieder.
Fahrer | Team | Zeit/Rückstand | Runden |
---|---|---|---|
1. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:23.931 Min. | 35 |
2. Max Verstappen | Red Bull | + 0.127 Sek. | 34 |
3. Valtteri Bottas | Mercedes | + 0.228 | 34 |
4. Kimi Räikkönen | Ferrari | + 0.283 | 39 |
5. Sebastian Vettel | Ferrari | + 0.520 | 38 |
6. Romain Grosjean | HaasF1 | + 0.717 | 34 |
7. Daniel Ricciardo | Red Bull | + 0.790 | 28 |
8. Fernando Alonso | McLaren | + 1.269 | 28 |
9. Kevin Magnussen | HaasF1 | + 1.315 | 30 |
10. Stoffel Vandoorne | McLaren | + 1.354 | 34 |
11. Carlos Sainz | Renault | + 1.459 | 35 |
12. Sergio Perez | Force India | + 1.482 | 30 |
13. Nico Hülkenberg | Renault | + 1.532 | 35 |
14. Lance Stroll | Williams | + 1.612 | 32 |
15. Esteban Ocon | Force India | + 1.957 | 33 |
16. Brendon Hartley | Toro Rosso | + 1.994 | 41 |
17. Pierre Gasly | Toro Rosso | + 2.014 | 39 |
18. Sergey Sirotkin | Williams | + 2.043 | 37 |
19. Marcus Ericsson | Sauber | + 2.883 | 31 |
20. Charles Leclerc | Sauber | + 2.884 | 35 |
___
Hamilton dominiert den Auftakt
Mercedes hat im ersten freien Training zum GP Australien 2018 seine Favoritenstellung untermauert. Lewis Hamilton raste zur Bestmarke. Vor Teamkollege Valtteri Bottas. Red Bull und Ferrari balgten sich um die Position hinter den Silberpfeilen.
Die 69. Formel 1-Saison läuft. Zum Auftakt in Australien drehten die 20 Fahrer zusammen 476 Runden. Das sind 62 mehr als im Vorjahr. Damit ist die erste Befürchtung vom Tisch. Experten fürchteten, dass die Teams aufgrund der strengeren Motorenregeln mit nur noch drei statt vier Aggregaten pro Saison am ersten Trainingstag weniger fahren würde, um die Antriebseinheiten zu schonen. Das war bei 27 Grad Asphalt und 43 Grad Streckentemperatur im sonnigen Melbourne nicht der Fall.
Eine zweite Befürchtung scheint sich hingegen zu bewahrheiten. Es kam wie es nach den Testfahrten zu erwarten war. Mercedes bestimmte zum Auftakt des Australien-Wochenendes den Takt. Lewis Hamilton sicherte sich wie im Vorjahr im ersten freien Training die Bestzeit. Auf den Ultrasoftreifen kurvte der Weltmeister in 1:24.026 Minuten um die sechs links und zehn Rechtskurven im Albert Park. Auf die Pole-Zeit 2017 fehlte mit 1,8 Sekunden noch ein gutes Stück.
Auf dem zweiten Rang reihte sich Teamkollege Valtteri Bottas ein. Der Mann aus Finnland büßte bereits über eine halbe Sekunde auf den Titelverteidiger ein. Auf demselben Reifentyp. „Ein vernünftiger Start für uns“, resümierte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. „Wir müssen noch abwarten, wie sich das Feld sortiert. Dafür reicht das erste Training nicht.“ Mercedes verzichtet in Australien auf Updates. Und trotzdem ist die Konkurrenz weit weg. Auch Red Bull griff in den ersten 90 Minuten bereits auf den Ultrasoft-Gummi zurück. Max Verstappen glückte damit die drittschnellste Runde. Der Rückstand von 0,745 Sekunden bestätigt die Pessimisten unter den Experten im Fahrerlager. „Mercedes ist in einer beeindruckenden Form“, erkennt Red Bulls Teamchef Christian Horner an. Sollte Red Bull nicht mit wesentlich mehr Benzin im Tank gefahren sein, deutet alles darauf hin, dass Mercedes zumindest auf eine Runde nicht zu schlagen ist.
Auch nicht von Ferrari. Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel rückten in der ersten Session erst mit den weichen, später mit den Supersoftreifen aus. Doch selbst die etwas härtere Mischung im Vergleich zum Ultrasoft dürfte keine Ausrede für den Abstand auf Mercedes sein. Nach Pirellis ersten Hochrechnungen liegt zwischen den beiden weichsten Reifentypen an diesem Wochenende etwa eine halbe Sekunde. So hoch soll auch die Differenz zwischen dem Supersoft und Soft auf eine schnelle Runde sein.
Lokalheld Daniel Ricciardo belegte hinter Stallrivale Verstappen und den beiden Ferrari den sechsten Rang. Zwischen Platz drei und sechs liegen keine drei Zehntelsekunden. Dahinter klaffte eine Lücke von sieben Zehntelsekunden zum Mittelfeld, das Romain Grosjean im HaasF1 anführte. Damit bestätigte der US-Rennstall zumindest in den ersten 90 Minuten die gute Form der Vorsaisontests. Ganz glatt verlief das erste Training allerdings nicht für das Team. Bei einem Ritt über die Kerbs von Kurve 12 rissen Teile des Unterbodens vo Grosjeans Auto ab. Teamkollege Kevin Magnussen plagte ein fehlerhafter Sensor. Dazu kam ein Ausritt ins Gras in Kurve 15. Deshalb reihte sich der Däne nur auf dem 17. Rang ein.
Im Kampf McLaren gegen Renault hatte der britische Rennstall die Nase vorn. Fernando Alonso stand zunächst lange in der Garage, weil der Auspuff überhitzte. Im letzten Drittel des Trainings glückte dem Spanier auf den Supersoft-Reifen die achtschnellste Runde. Carlos Sainz war in seinem Renault 16 Tausendstel langsamer. Stoffel Vandoorne komplettierte im zweiten McLaren die Top 10. Nico Hülkenberg hingegen erreichte nur den 13. Rang. Pierre Gasly fügte sich als Elfter im vorderen Teil des Mittelfeldes ein. Die Sportkommissare sprachen gegen den Franzosen die erste Strafe des Jahres aus. Weil er mit 65,9 km/h in der Box geblitzt wurde. Für die Überschreitung des 60-km/h-Limits muss Gasly 600 Euro bezahlen.
Williams zeigte sich gegenüber den Testfahrten formverbessert. Force India testete in der ersten Session die zahlreichen Updates am VJM11. Noch ohne durchschlagenden Erfolg. Die Schlusspositionen nahmen wie schon 2017 die Sauber-Fahrer ein.
Fahrer | Team | Zeit/Rückstand | Runden |
---|---|---|---|
1. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:24.026 Min. | 27 |
2. Valtteri Bottas | Mercedes | + 0.551 Sek. | 29 |
3. Max Verstappen | Red Bull | + 0.745 | 26 |
4. Kimi Räikkönen | Ferrari | + 0.849 | 23 |
5. Sebastian Vettel | Ferrari | + 0.969 | 22 |
6. Daniel Ricciardo | Red Bull | + 1.037 | 25 |
7. Romain Grosjean | HaasF1 | + 1.704 | 24 |
8. Fernando Alonso | McLaren | + 1.870 | 16 |
9. Carlos Sainz | Renault | + 1.896 | 23 |
10. Stoffel Vandoorne | McLaren | + 2.456 | 15 |
11. Pierre Gasly | Toro Rosso | + 2.468 | 25 |
12. Sergey Sirotkin | Williams | + 2.510 | 25 |
13. Nico Hülkenberg | Renault | + 2.557 | 25 |
14. Esteban Ocon | Force India | + 2.579 | 30 |
15. Lance Stroll | Williams | + 2.610 | 30 |
16. Sergio Perez | Force India | + 2.741 | 26 |
17. Kevin Magnussen | HaasF1 | + 3.009 | 13 |
18. Brendon Hartley | Toro Rosso | + 3.719 | 16 |
19. Marcus Ericsson | Sauber | + 3.938 | 28 |
20. Charles Leclerc | Sauber | + 4.827 | 28 |