Red Bull bestätigte im ersten Training zum GP Bahrain die Eindrücke der Testfahrten. Max Verstappen sicherte sich die Bestzeit. Die Mercedes-Piloten Valtteri Bottas und Lewis Hamilton sortierten sich auf den Positionen zwei und vier ein. McLaren und Ferrari überzeugten beim Auftakt.
Mercedes und Red Bull spielten sich vor dem Saisonstart die Favoritenrolle gegenseitig zu. Doch an diesem Rennwochenende werden wir endlich eine Antwort auf die Frage bekommen, wer das schnellere Auto auf dem Bahrain International Circuit hat. Das erste Training gab bereits einen kleinen Vorgeschmack. Red Bull zementierte die Eindrücke der Testfahrten. Der Herausforderer scheint derzeit das stimmigere Paket zu haben als der Titelverteidiger.
Der WM-Dritte des Vorjahres setzte sich im ersten Schlagabtausch knapp durch. Max Verstappen umrundete den 5,412 Kilometer langen Kurs in 1:31.394 Minuten. Auf die Bestmarke aus dem Vorjahr fehlten dabei mehr als zwei Sekunden. Die hatte Lewis Hamilton damals im ersten Training in 1:29.033 Minuten aufgestellt. Die Einschnitte bei der Aerodynamik zeigen Wirkung. Auch die veränderten Reifenkonstruktionen tragen zu den langsameren Rundenzeiten bei. Die neuen Pirellis sind zwar widerstandsfähiger, liefern aber etwas weniger Haftung.
Verstappen drei Zehntel vor Bottas
Mercedes suchte in den letzten 12 Tagen fieberhaft nach Lösungen, um das Heck des W12 zu stabilisieren. Offenbar hat der Titelverteidiger Fortschritte gemacht. Zum Auftakt haftete sich Valtteri Bottas an die Fersen des schnellen Red Bull. Der Finne büßte 0,298 Sekunden ein. Teamkollege Lewis Hamilton fehlte eine halbe Sekunde auf die Bestzeit. Das reichte für die vierte Position.
Doch das Ergebnis ist aus mehreren Gründen mit Vorsicht zu genießen. Der schwache Wind von nur einem km/h wird Mercedes geholfen haben. Bei den Wintertests störte sich der W12 vor allem an den heftigen Böen, die zu einem losen Heck führten. Diesmal hatten die Mercedes-Piloten nicht mit Über-, sondern eher mit Untersteuern zu kämpfen. Für den Rennsonntag sind Stürme mit einer Geschwindigkeit von bis zu 75 km/h vorhergesagt. Die Frage ist, wie die Mercedes damit zurechtkommen.
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Charles Leclerc lenkte den Ferrari zum Auftakt auf den fünften Platz.
Außerdem fand das erste Training bei Tageslicht und Außentemperaturen von bis zu 36 Grad Celsius statt. Der Asphalt war rund 47 Grad heiß. Wirklich repräsentativ ist in Bahrain aber nur das zweite Training, weil es zur selben Uhrzeit wie das Qualifying und Rennen stattfindet. In der ersten Übungseinheit ging es vor allem darum, Daten zu sammeln, und sie mit den Ergebnissen aus den Testfahrten abzugleichen. So sehen die Ingenieure, ob die durchgeführten Anpassungen tatsächlich fruchten.
Red Bull beherrschte alle Sektoren. Verstappen war der schnellste Mann im ersten und zweiten Abschnitt. Teamkollege Sergio Perez setzte im Schlussteil die schnellste Durchgangszeit. In Summe verfehlte der Mexikaner die Bestmarke des Garagennachbarn um 0,677 Sekunden. Perez muss sich noch an den Red Bull gewöhnen. Die Verantwortlichen erwarten mehr als sechste Plätze wie zum Auftakt des Rennwochenendes in der Wüste Bahrains.
Ferrari macht gute Figur
McLaren überzeugte zum Auftakt. Der Traditionsrennstall hat die Hoffnung, auch in dieser Saison wieder die dritte Kraft im Feld zu sein. Lando Norris reihte sich auf dem dritten Rang ein. Daniel Ricciardo muss offenbar noch mehr Vertrauen in den MCL35M finden. Der Australier verlor sechs Zehntel auf den jungen Engländer, der in seine dritte Saison mit McLaren geht. Ricciardo beendet die ersten 60 Trainingsminuten auf dem neunten Platz.
Um Ferrari musste man sich nach den Testfahrten ein wenig Sorgen machen. Pessimisten sahen die Scuderia nur als siebte Kraft im Feld. Doch in der ersten Übungseinheit geigte zumindest Charles Leclerc auf. Ein fünfter Platz mit einem Rückstand von nur 0,599 Sekunden gibt den Tifosi Hoffnung. Der Motor hat an Leistung zugelegt. Und Leclerc könnte mal wieder die Defizite beim Chassis ausgleichen. Das lässt zumindest der große Abstand zu Teamkollege Carlos Sainz annehmen.
Der Spanier reihte sich auf der achten Position ein. Davor schob sich noch Pierre Gasly im Alpha Tauri, der die positiven Eindrücke der Testfahrten zunächst bestätigte. Rookie Yuki Tsunoda haderte hingegen mit dem Verkehr und landete außerhalb der Top 10. Wie auch die beiden Aston Martin von Sebastian Vettel und Lance Stroll.
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Sebastian Vettel verfehlte im ersten Training die Top 10.
Aston Martin schwächelt
Der Ex-Weltmeister hält an der Tradition fest, seinen Rennautos Kosenamen zu geben. Den Aston Martin AMR21 nennt Vettel liebevoll "Honey Ryder" – so hieß das erste Bond-Girl. Das ehemalige Racing Point-Team gehörte zu den Verlierern der ersten Session. Da muss noch deutlich mehr kommen. Sonst droht Aston Martin den Anschluss an das vordere Mittelfeld zu verpassen. An den Reifen kann es nicht gelegen haben. Alle 20 Fahrer drehten ihre schnellste Runde auf der Soft-Mischung.
Die Aston-Ingenieure haben vor dem Rennwochenende noch einmal am Unterboden nachgebessert. Der AMR21 trägt neue Zacken, die gezielte Luftwirbel erzeugen sollen, um den Diffusor vor turbulenter Luft zu schützen. Alpine ist das zweite Sorgenkind. Esteban Ocon und Fernando Alonso schwächelten auf den Plätzen 15 und 16.
Im Hinterfeld tummelten sich die beiden Williams und Haas. Mick Schumacher belegte den vorletzten Platz – immerhin distanzierte er Teamkollege Nikita Mazepin um fast eine halbe Sekunde. Heldentaten sind von Schumi Junior nicht zu erwarten. Haas hat 2021 zu einem Übergangsjahr ausgerufen, in dem es darum gehen wird, seine beiden Rookies auszubilden. 2022 soll der Angriff erfolgen.
GP Bahrain 2021 - Ergebnis Training 1
Fahrer |
Team |
Zeit |
Rückstand |
Runden |
1. Max Verstappen |
Red Bull |
1:31.394 |
|
12 |
2. Valtteri Bottas |
Mercedes |
1:31.692 |
+ 0.298 |
17 |
3. Lando Norris |
McLaren |
1:31.897 |
+ 0.503 |
20 |
4. Lewis Hamilton |
Mercedes |
1:31.921 |
+0.527 |
15 |
5. Charles Leclerc |
Ferrari |
1:31.993 |
+ 0.599 |
14 |
6. Sergio Perez |
Red Bull |
1:32.071 |
+0.677 |
15 |
7. Pierre Gasly |
Alpha Tauri |
1:32.195 |
+ 0.801 |
23 |
8. Carlos Sainz |
Ferrari |
1:32.366 |
+ 0.972 |
15 |
9. Daniel Ricciardo |
McLaren |
1:32.434 |
+ 1.040 |
20 |
10. Antonio Giovinazzi |
Alfa Romeo |
1:32.786 |
+ 1.392 |
16 |
11. Kimi Räikkönen |
Alfa Romeo |
1:33.134 |
+ 1.740 |
18 |
12. Sebastian Vettel |
Aston Martin |
1:33.157 |
+ 1.763 |
21 |
13. Lance Stroll |
Aston Martin |
1:33.233 |
+ 1.839 |
20 |
14. Yuki Tsunoda |
Alpha Tauri |
1:33.329 |
+ 1.935 |
21 |
15. Esteban Ocon |
Alpine |
1:33.528 |
+ 2.134 |
20 |
16. Fernando Alonso |
Alpine |
1:33.872 |
+ 2.478 |
18 |
17. George Russell |
Williams |
1:34.127 |
+ 2.733 |
22 |
18. Nicholas Latifi |
Williams |
1:34.340 |
+ 2.946 |
22 |
19. Mick Schumacher |
Haas |
1:34.501 |
+ 3.107 |
16 |
20. Nikita Mazepin |
Haas |
1:34.975 |
+ 3.581 |
16 |
Fahrer |
Team |
Zeit |
Rückstand |
Runden |
1. Max Verstappen |
Red Bull |
1:31.394 |
|
12 |
2. Valtteri Bottas |
Mercedes |
1:31.692 |
+ 0.298 |
17 |
3. Lando Norris |
McLaren |
1:31.897 |
+ 0.503 |
20 |
4. Lewis Hamilton |
Mercedes |
1:31.921 |
+0.527 |
15 |
5. Charles Leclerc |
Ferrari |
1:31.993 |
+ 0.599 |
14 |
6. Sergio Perez |
Red Bull |
1:32.071 |
+0.677 |
15 |
7. Pierre Gasly |
Alpha Tauri |
1:32.195 |
+ 0.801 |
23 |
8. Carlos Sainz |
Ferrari |
1:32.366 |
+ 0.972 |
15 |
9. Daniel Ricciardo |
McLaren |
1:32.434 |
+ 1.040 |
20 |
10. Antonio Giovinazzi |
Alfa Romeo |
1:32.786 |
+ 1.392 |
16 |
11. Kimi Räikkönen |
Alfa Romeo |
1:33.134 |
+ 1.740 |
18 |
12. Sebastian Vettel |
Aston Martin |
1:33.157 |
+ 1.763 |
21 |
13. Lance Stroll |
Aston Martin |
1:33.233 |
+ 1.839 |
20 |
14. Yuki Tsunoda |
Alpha Tauri |
1:33.329 |
+ 1.935 |
21 |
15. Esteban Ocon |
Alpine |
1:33.528 |
+ 2.134 |
20 |
16. Fernando Alonso |
Alpine |
1:33.872 |
+ 2.478 |
18 |
17. George Russell |
Williams |
1:34.127 |
+ 2.733 |
22 |
18. Nicholas Latifi |
Williams |
1:34.340 |
+ 2.946 |
22 |
19. Mick Schumacher |
Haas |
1:34.501 |
+ 3.107 |
16 |
20. Nikita Mazepin |
Haas |
1:34.975 |
+ 3.581 |
16 |