Das erste Training zum GP Belgien gehörte Ferrari. Sebastian Vettel schlug Teamkollege Charles Leclerc um zwei Zehntelsekunden. Red Bull lag fast eine Sekunde zurück. Mercedes quälte sich mit der Technik.
Das erste Training zum GP Belgien gehörte Ferrari. Sebastian Vettel schlug Teamkollege Charles Leclerc um zwei Zehntelsekunden. Red Bull lag fast eine Sekunde zurück. Mercedes quälte sich mit der Technik.
Auf dem Papier ist Spa-Francorchamps eine Ferrari-Strecke. Lange Geraden, viele schnelle Kurven. Trotzdem will Sebastian Vettel nichts von einer Favoritenrolle wissen. „In Ungarn lagen wir weit zurück. Das Streckenlayout allein wird das nicht ändern. Auch in Spa gibt es Kurven. Auch da werden sich unsere Schwächen zeigen. Die Frage ist, wie viel wir davon auf den Geraden kompensieren können“, sagt der dreimalige Sieger des GP Belgien.
Zumindest im ersten Training sah es für Rot hervorragend aus. Alle Sektoren gehörten Ferrari. Selbst der kurvenreiche Mittelsektor. Vorjahressieger Vettel setzte die Bestzeit in 1:44.574 Minuten. Am dichtesten kam der eigene Teamkollege an den 32-jährigen Heppenheimer heran. Charles Leclerc büßte auf den 7,004 Kilometern etwas mehr als zwei Zehntelsekunden ein. Der Monegasse war der schnellste Mann im ersten Sektor mit der legendären Eau Rouge. Vettel bestimmte das Tempo im Mittel- und Schlussabschnitt.
Ferrari reiste mit einem Low-Downforce-Kit bestehend aus einem geänderten Frontflügel und einem neuen Heckflügel nach Spa. Das erfolgreichste Team der Formel 1-Geschichte nutzte die ersten Trainingsminuten, um Daten zu sammeln. Hierfür wurden hinter Vettels Frontflügel kleine Messgitter angebracht.
Die roten Autos konnten die Konkurrenz ordentlich abhängen. Max Verstappen, der 2018 hinter Vettel und Lewis Hamilton aufs Podest gerast war, belegte den dritten Platz. Red Bulls Starfahrer verlor über neun Zehntelsekunden. Sein neuer Teamkollege Alexander Albon legte ein beachtliches Debüt hin. Verstappen schenkte dem Thailänder nicht einmal eine Zehntelsekunde ein. Ein Fragezeichen steht hinter dem Programm. Hat Red Bull Albon mit weniger Benzin üben lassen, um sich leichter auf das neue Auto einzuschießen?
Mercedes war in den ersten 90 Trainingsminuten nur die dritte Kraft. Allerdings beschränkte sich das Weltmeister-Team auf die Medium-Reifen. Ferrari und Red Bull drehten ihre Runden hingegen auf der weichsten Reifenmischung. Dazu plagte sich Lewis Hamilton mit Technik-Problemen. Bereits in der ersten Runde streikte das Gaspedal. Die Mechaniker tauschten es innerhalb von 20 Minuten.
Danach aber sendete das Auto mit der Startnummer 44 keine Daten mehr an die Garage. Erst in der letzten halben Stunde kam Hamilton, der 2010, 2015 und 2017 in Spa triumphierte, vernünftig zum Fahren. Es reichte für die sechste Position hinter Teamkollege Valtteri Bottas. Mercedes hatte am gestrigen Donnerstag bekanntgegeben, die Option auf den Finnen für 2020 zu ziehen.
Die beiden Mercedes fahren übrigens mit der zweiten Motor-Ausbaustufe des Jahres. Es ist davon auszugehen, dass die Silberpfeile zu Beginn aber noch mit gedrosselter Leistung trainiert haben. 12 weitere Fahrer setzen ein frisches Triebwerk ein. Alexander Albon testet Hondas Spec-4-Motor. Genauso wie Daniil Kvyat im Toro Rosso. Renault verbaute für das Training in beiden Autos einen neuen Motor mit mehr Leistung. Bei McLaren wurde das neue Renault-Triebwerk nur im MCL34 von Carlos Sainz verschraubt.
Die beiden Mercedes-Kundenteams Williams und Racing Point kommen ebenfalls in den Genuss der neuesten Ausbaustufe. Ferrari verzichtet und schickt stattdessen die Kunden vor. Beide Haas und der Alfa Romeo von Antonio Giovinazzi tragen einen neuen Motor. Es darf angenommen werden, dass es sich um die Spezifikation handelt, die Ferrari dann beim Heimspiel in Monza in einer Woche einsetzen wird.
Im Mittelfeld ließ Racing Point aufhorchen. Lance Stroll schnappte sich die siebte Position. Teamkollege Sergio Perez wurde hinter Daniel Ricciardo im Renault Neunter. Racing Point hat für Belgien die Fahrzeugfront umgebaut. Der RP19 trägt eine neue Nase, eine geänderte Frontflügel-Halterung, neue Leitbleche unter der Nase und kleine Ohren auf der Oberseite.
Reibungslos lief das Training für den Rennstall aus Silverstone nicht ab. Nach einer halben Stunde riss es am Auto von Stroll den rechten Teil der Motorabdeckung ab. Es passierte bei Top-Speed am Ende der Kemmel-Gerade. Die Rennleitung rief ein virtuelles Safety Car aus. Ohne Abdeckung wurde der Motor entblößt. Da werden die Spione der Konkurrenz genau hingeschaut haben, wie der Mercedes-V6 im RP19 installiert ist.
Die Top10 komplettierte Carlos Sainz im McLaren vor Nico Hülkenberg im zweiten Renault. McLaren testete in der ersten Übungseinheit eine neue Vorderradaufhängung. Sie fuhr nur Lando Norris, während Sainz zum Vergleich auf das alte Modell setzte.
Der angeschlagene Kimi Räikkönen, der sich mit einer Verletzung in der linken Wade herumschlägt, wurde 13. Beide Haas fanden sich im unteren Drittel der Tabelle wieder. Schlechter erging es Toro Rosso und Williams. Ersatzfahrer Nicholas Latifi durfte im ersten Training anstelle von George Russell fahren und war fast zwei Zehntel schneller als Stammfahrer Robert Kubica.
Fahrer | Hersteller | Zeit | Rückstand | Runden |
---|---|---|---|---|
1. Sebastian Vettel | Ferrari | 1:44.574 | 20 | |
2. Charles Leclerc | Ferrari | 1:44.788 | + 0.214 | 20 |
3. Max Verstappen | Red Bull | 1:45.507 | + 0.933 | 18 |
4. Alexander Albon | Red Bull | 1:45.584 | + 1.010 | 19 |
5. Valtteri Bottas | Mercedes | 1:45.882 | + 1.308 | 25 |
6. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:45.973 | + 1.399 | 16 |
7. Lance Stroll | Racing Point | 1:46.198 | + 1.624 | 16 |
8. Daniel Ricciardo | Renault | 1:46.426 | + 1.852 | 23 |
9. Sergio Pérez | Racing Point | 1:46.433 | + 1.859 | 22 |
10. Carlos Sainz | McLaren | 1:46.557 | + 1.983 | 20 |
11. Nico Hülkenberg | Renault | 1:46.669 | + 2.095 | 23 |
12. Lando Norris | McLaren | 1:46.670 | + 2.096 | 19 |
13. Kimi Räikkönen | Alfa Romeo | 1:47.024 | + 2.450 | 20 |
14. Romain Grosjean | Haas | 1:47.176 | + 2.602 | 18 |
15. Antonio Giovinazzi | Alfa Romeo | 1:47.333 | + 2.759 | 22 |
16. Kevin Magnussen | Haas | 1:47.488 | + 2.914 | 21 |
17. Daniil Kvyat | Toro Rosso | 1:47.636 | + 3.062 | 20 |
18. Pierre Gasly | Toro Rosso | 1:47.968 | + 3.394 | 26 |
19. Nicholas Latifi | Williams | 1:48.784 | + 4.210 | 24 |
20. Robert Kubica | Williams | 1:48.966 | + 4.392 | 24 |
Fahrer | Hersteller | Zeit | Rückstand | Runden |
---|---|---|---|---|
1. Sebastian Vettel | Ferrari | 1:44.574 | 20 | |
2. Charles Leclerc | Ferrari | 1:44.788 | + 0.214 | 20 |
3. Max Verstappen | Red Bull | 1:45.507 | + 0.933 | 18 |
4. Alexander Albon | Red Bull | 1:45.584 | + 1.010 | 19 |
5. Valtteri Bottas | Mercedes | 1:45.882 | + 1.308 | 25 |
6. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:45.973 | + 1.399 | 16 |
7. Lance Stroll | Racing Point | 1:46.198 | + 1.624 | 16 |
8. Daniel Ricciardo | Renault | 1:46.426 | + 1.852 | 23 |
9. Sergio Pérez | Racing Point | 1:46.433 | + 1.859 | 22 |
10. Carlos Sainz | McLaren | 1:46.557 | + 1.983 | 20 |
11. Nico Hülkenberg | Renault | 1:46.669 | + 2.095 | 23 |
12. Lando Norris | McLaren | 1:46.670 | + 2.096 | 19 |
13. Kimi Räikkönen | Alfa Romeo | 1:47.024 | + 2.450 | 20 |
14. Romain Grosjean | Haas | 1:47.176 | + 2.602 | 18 |
15. Antonio Giovinazzi | Alfa Romeo | 1:47.333 | + 2.759 | 22 |
16. Kevin Magnussen | Haas | 1:47.488 | + 2.914 | 21 |
17. Daniil Kvyat | Toro Rosso | 1:47.636 | + 3.062 | 20 |
18. Pierre Gasly | Toro Rosso | 1:47.968 | + 3.394 | 26 |
19. Nicholas Latifi | Williams | 1:48.784 | + 4.210 | 24 |
20. Robert Kubica | Williams | 1:48.966 | + 4.392 | 24 |