Ferrari verteidigt in Spa-Francorchamps die Doppelführung. Mercedes muss sich strecken, um den roten Raketen zu folgen. Red Bull fiel im zweiten Training zurück. Racing Point scheint durch das Upgrade ein großer Schritt geglückt zu sein.
Ferrari verteidigt in Spa-Francorchamps die Doppelführung. Mercedes muss sich strecken, um den roten Raketen zu folgen. Red Bull fiel im zweiten Training zurück. Racing Point scheint durch das Upgrade ein großer Schritt geglückt zu sein.
Nach den ersten 90 Minuten musste sich Charles Leclerc noch hinter dem Teamkollegen anstellen. Am Freitagnachmittag drehte der WM-Fünfte die teaminterne Rangfolge um und sicherte sich gleichzeitig den Spitzenplatz. Leclerc lenkte seinen Ferrari SF90 in 1:44.123 Minuten um die 19 Kurven und hängte Sebastian Vettel damit um über sechs Zehntelsekunden ab.
Vettel blieb sogar hinter seiner schnellsten Runde aus dem ersten Training zurück. Der Vorjahressieger patzte in der Zielschikane und verpasste die Ideallinie. Das kostete ihn mindestens drei Zehntelsekunden. Nichtsdestotrotz muss Vettel auch an seiner Performance im ersten Streckenabschnitt arbeiten. Da fliegt ihm der Teamkollege davon.
Es kam wie erwartet. Auf einer Strecke mit einem Volllastanteil von über 80 Prozent ist Ferrari nur schwer aufzuhalten. Vor allem in den ersten rund 30 Fahr-Sekunden stürmen die roten Raketen davon. Ab La Source stehen die Fahrer für rund 1,8 Kilometer voll auf dem Stempel. Genau da spielt der SF90 seine großen Stärken aus. Viel Power, weniger Luftwiderstand im Vergleich zur Konkurrenz. Auch im letzten Streckenteil wird überwiegend Vollgas gefahren. Auch dort sicherte sich Leclerc die Abschnittsbestzeit.
Mercedes muss sich strecken. Immerhin arbeiteten sich Valtteri Bottas und Lewis Hamilton an Red Bull vorbei. Doch auf Ferrari fehlen bereits mehr als acht Zehntelsekunden. Vielleicht ist es durch eine niedrigere Power-Stufe zu erklären. Erst in der Qualifikation wird sich das wahre Kräfteverhältnis zeigen. Doch Ferrari ist nach der Freitagsvorstellung der heißeste Anwärter auf die Positionen in der ersten Startreihe.
Bottas konnte sich immerhin darüber freuen, den Teamkollegen hinter sich zu lassen. Hinter den beiden Ferrari und den beiden Mercedes folgte überraschend Sergio Perez im Racing Point. Das große Upgrade für den Fahrzeug-Vorderbau, das das Hockenheim-Paket vervollständigt, fruchtet offenbar. Trotzdem litt Perez. Fünf Minuten vor Trainingsende kapitulierte der Mercedes-V6 in seinem Auto.
Racing Point scheint ein großer Fortschritt gelungen zu sein. Wieder landeten beide Autos in der oberen Tabellenhälfte. Lance Stroll verlor sechs Zehntel auf den Teamkollegen und sortierte sich auf dem achten Rang ein. Der Kanadier kann sich auf die Rennabstimmung konzentrieren. Durch den Austausch von Motor, Turbolader und MGU-H rückt er in der Startaufstellung nach hinten.
Dieses Schicksal teilt er sich mit Daniil Kvyat (Toro Rosso) und Alexander Albon (Red Bull). Daniel Ricciardo, Nico Hülkenberg (beide Renault) und Carlos Sainz (McLaren) bekommen fünf Strafplätze aufgebrummt. Sie haben lediglich den Motor getauscht und lagen bereits vor Spa über den erlaubten Antriebskomponenten für die Saison.
Red Bull erwischte ein durchschnittliches zweites Training. Max Verstappen beklagte zunächst einen Leistungsverlust. Auf seiner schnellen Runde auf den weichen Reifen leistete sich der Niederländer einen Fahrfehler. Verstappen verbremste sich in der Bus-Stop-Schikane. Es reichte nicht, um wenigstens Mercedes zu ärgern. Der Lokalmatador wurde Sechster mit einem Rückstand von 1,2 Sekunden.
Red Bull ist trotz kleiner Flügel zu langsam auf den Geraden. „Wir glauben nicht, dass wir hier eine Siegchance haben“, sagt Sportchef Helmut Marko. Alexander Albon überzeugte am Vormittag. „Da profitierte er von einem Windschatten. Trotzdem war die Leistung gut“, erklärt Marko. Am Nachmittag fiel der Thailänder allerdings ab. Der ehemalige Toro Rosso-Pilot reihte sich auf dem zehnten Platz ein.
Spa-Spezialist Kimi Räikkönen, der vier Mal in Belgien siegte, prügelte seinen Alfa Romeo-Sauber auf den siebten Platz. Teamchef Frederic Vasseur gab bereits nach dem ersten Training Entwarnung: „Kimi hatte keine Schmerzen in der Wade. Es sieht gut aus, dass er das ganze Wochenende im Auto sitzt.“ Daniel Ricciardo war zum zweiten Mal an diesem Rennwochenende schneller als Teamkollege Hülkenberg. Renault muss sich verbessern, wenn man das Mittelfeld anführen will. Dasselbe trifft auf McLaren zu. Der WM-Vierte strauchelt noch. Es fehlt Geschwindigkeit.
Fahrer | Auto | Zeit | Rückstand | Runden |
---|---|---|---|---|
1. Charles Leclerc | Ferrari | 1:44.123 | 28 | |
2. Sebastian Vettel | Ferrari | 1:44.753 | +0.630s | 30 |
3. Valtteri Bottas | Mercedes | 1:44.969 | +0.846s | 28 |
4. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:45.015 | +0.892s | 26 |
5. Sergio Perez | Racing Point | 1:45.117 | +0.994s | 25 |
6. Max Verstappen | Red Bull | 1:45.394 | +1.271s | 20 |
7. Kimi Räikkönen | Alfa Romeo | 1:45.708 | +1.585s | 25 |
8. Lance Stroll | Racing Point | 1:45.732 | +1.609s | 21 |
9. Daniel Ricciardo | Renault | 1:45.735 | +1.612s | 26 |
10. Alexander Albon | Red Bull | 1:45.771 | +1.648s | 21 |
11. Carlos Sainz | McLaren | 1:45.999 | +1.876s | 28 |
12. Romain Grosjean | Haas | 1:46.120 | +1.997s | 21 |
13. Nico Hülkenberg | Renault | 1:46.209 | +2.086s | 26 |
14. Daniil Kvyat | Toro Rosso | 1:46.214 | +2.091s | 24 |
15. Lando Norris | McLaren | 1:46.258 | +2.135s | 29 |
16. Antonio Giovinazzi | Alfa Romeo | 1:46.328 | +2.205s | 24 |
17. Pierre Gasly | Toro Rosso | 1:46.374 | +2.251s | 28 |
18. Kevin Magnussen | Haas | 1:46.399 | +2.276s | 21 |
19. George Russell | Williams | 1:47.887 | +3.764s | 30 |
20. Robert Kubica | Williams | 1:48.331 | +4.208s | 32 |
Fahrer | Auto | Zeit | Rückstand | Runden |
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1. Charles Leclerc | Ferrari | 1:44.123 | 28 | |
2. Sebastian Vettel | Ferrari | 1:44.753 | +0.630s | 30 |
3. Valtteri Bottas | Mercedes | 1:44.969 | +0.846s | 28 |
4. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:45.015 | +0.892s | 26 |
5. Sergio Perez | Racing Point | 1:45.117 | +0.994s | 25 |
6. Max Verstappen | Red Bull | 1:45.394 | +1.271s | 20 |
7. Kimi Räikkönen | Alfa Romeo | 1:45.708 | +1.585s | 25 |
8. Lance Stroll | Racing Point | 1:45.732 | +1.609s | 21 |
9. Daniel Ricciardo | Renault | 1:45.735 | +1.612s | 26 |
10. Alexander Albon | Red Bull | 1:45.771 | +1.648s | 21 |
11. Carlos Sainz | McLaren | 1:45.999 | +1.876s | 28 |
12. Romain Grosjean | Haas | 1:46.120 | +1.997s | 21 |
13. Nico Hülkenberg | Renault | 1:46.209 | +2.086s | 26 |
14. Daniil Kvyat | Toro Rosso | 1:46.214 | +2.091s | 24 |
15. Lando Norris | McLaren | 1:46.258 | +2.135s | 29 |
16. Antonio Giovinazzi | Alfa Romeo | 1:46.328 | +2.205s | 24 |
17. Pierre Gasly | Toro Rosso | 1:46.374 | +2.251s | 28 |
18. Kevin Magnussen | Haas | 1:46.399 | +2.276s | 21 |
19. George Russell | Williams | 1:47.887 | +3.764s | 30 |
20. Robert Kubica | Williams | 1:48.331 | +4.208s | 32 |