Lewis Hamilton hat beim GP China seinen zweiten Saisonsieg eingefahren. Es war ein lockerer Erfolg. Der Weltmeister hatte Teamkollege Valtteri Bottas im Griff. Bei Ferrari ging es am Funk rund. Sebastian Vettel setzte sich durch.
Lewis Hamilton hat beim GP China seinen zweiten Saisonsieg eingefahren. Es war ein lockerer Erfolg. Der Weltmeister hatte Teamkollege Valtteri Bottas im Griff. Bei Ferrari ging es am Funk rund. Sebastian Vettel setzte sich durch.
Der GP China 2019 wird als 1.000 Rennen in die Geschichtsbücher der Formel 1 eingehen. Das Rennen selbst wird aber wohl nur wenigen Fans lange in Erinnerung bleiben. Es war ein langweiliger Grand Prix, den Lewis Hamilton bereits am Start für sich entschied. Ansonsten war auf der Strecke wenig geboten. Interessant waren nur die Funksprüche bei Ferrari. Die Ferrari-Strategen und Teamchef Mattia Binotto mussten den Zweikampf ihrer Piloten moderieren.
Hamilton kam besser aus der Startbox und zog noch vor der ersten Kurve an Pole-Mann Valtteri Bottas vorbei. Auch die Ferrari-Piloten wechselten die Positionen. Vettel wurde von Bottas auf der Außenseite leicht eingeklemmt, musste zurückziehen, was sein Teamkollege nutzte, um vorbei zu schlüpfen.
In der Folge enteilten die Mercedes dem Feld. Teilweise war man eine Sekunde schneller als die Ferrari und Red Bull. Teamintern waren die Rollen klar verteilt. Hamilton dominierte und jagte Bottas davon. Nur nach dem ersten Boxenstopp kam der Finne dem Schwesterauto noch einmal nah. Die Mercedes-Strategen hatten Bottas zuerst reingerufen, um sich gegen den früheren Boxenstopp der Verfolger abzusichern.
Die Topteams wechselten jeweils zwei Mal die Reifen. Mercedes hätte es vielleicht auch mit einem Stopp geschafft. Doch nachdem Ferrari und Red Bull ihre Piloten zum zweiten Service hereinbeorderten, reagierte auch das Weltmeister-Team.
Nach 56 Runden kreuzte Hamilton als erster den Zielstrich. Für den Engländer war es der zweite Saisonsieg und der 75. seiner Laufbahn. Langsam kommt Michael Schumacher mit seinen 91 Siegen in Reichweite. In Shanghai siegte Hamilton bereits zum sechsten Mal. „Was für ein super Rennen. Danke Jungs für die harte Arbeit“, bedankte sich der 34-Jährige bei seinem Rennstall.
Bottas belegte den zweiten Rang, ohne seinen Teamkollegen gefährden zu können. Damit muss er die WM-Führung an Hamilton abtreten. Nach dem dritten Doppelsieg der Saison kreisen die Mercedes einsam an der Spitze in beiden WM-Wertungen.
Ferrari muss sich langsam sputen, sonst fährt der WM-Zug ohne die Italiener ab. Nach dem Start wurde es am Funk heiß. Vettel konnte schneller fahren als Leclerc. Doch der 21-Jährige dachte nicht daran, für den Stallrivalen Platz zu machen. Die Teamleitung forderte Leclerc erst auf, schneller zu fahren, dann erteilten sie den Befehl, Vettel durchzulassen. Leclerc beklagte sich am Funk, gehorchte aber in der elften Runde.
Damit waren die Diskussionen aber noch nicht beendet. Leclerc verstand den Platztausch nicht. „Jetzt verliere ich Zeit. Ich weiß nicht, ob ihr das wissen wollt.“ Ferrari umging einen direkten Zwist auf der Strecke, indem man die Taktik splittete. Leclerc blieb im ersten Stint deutlich länger draußen. Erst in Runde 42 begegneten sich die roten Autos auf der Rennstrecke wieder. Mit frischen Reifen überholte Vettel seinen Teamkollegen locker. Leclerc wehrte sich nicht.
Der Podestplatz wird nur ein kleiner Trost sein für Vettel. Leclerc wurde sogar nur Fünfter hinter Max Verstappen. Red Bull träumte vom Podest, war aber langsamer als Ferrari und vor allem Mercedes. Der vierte Rang ist Schadensbegrenzung.
Daniel Ricciardo holte als Siebter hinter dem zweiten Red Bull von Pierre Gasly die ersten Punkte für sein neues Team. Der zweite Renault-Fahrer, Nico Hülkenberg, schied mit technischen Problemen aus. Renault hatte in Shanghai das viertschnellste Auto. Trotzdem kam Sergio Perez im Racing Point ziemlich nah. Der Mexikaner gewann in der Startrunde vier Positionen und landete auf dem achten Rang. Kimi Räikkönen und Alexander Albon staubten die letzten Punkte ab.
Den Punkt für die schnellste Rennrunde schnappte sich Gasly. Red Bull holte ihn zwei Umläufe vor Ende ein drittes Mal rein und bestückte den RB15 mit weichen Reifen, womit der Franzose Vettel den Extra-Zähler klaute.
Fahrer | Team | Zeit/Rückstand |
---|---|---|
1. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:32:06.350 |
2. Valtteri Bottas | Mercedes | +6.552s |
3. Sebastian Vettel | Ferrari | +13.744s |
4. Max Verstappen | Red Bull | +27.627s |
5. Charles Leclerc | Ferrari | +31.276s |
6. Pierre Gasly | Red Bull | +89.307s |
7. Daniel Ricciardo | Renault | +1 Runde |
8. Sergio Perez | Racing Point | +1 Runde |
9. Kimi Räikkönen | Alfa Romeo | +1 Runde |
10. Alexander Albon | Toro Rosso | +1 Runde |
11. Romain Grosjean | Haas | +1 Runde |
12. Lance Stroll | Racing Point | +1 Runde |
13. Kevin Magnussen | Haas | +1 Runde |
14. Carlos Sainz | McLaren | +1 Runde |
15. Antonio Giovinazzi | Alfa Romeo | +1 Runde |
16. George Russell | Williams | +2 Runden |
17. Robert Kubica | Williams | +2 Runden |
18. Lando Norris | McLaren | Ausfall |
19. Daniil Kvyat | Toro Rosso | Ausfall |
20. Nico Hülkenberg | Renault | Ausfall |