Mercedes ist in Silverstone das Team, das es zu schlagen gilt. Valtteri Bottas schnappte sich die Tagesbestzeit vor Lewis Hamilton. Ferrari und Charles Leclerc verloren auf dem anspruchsvollen Kurs knapp zwei Zehntelsekunden. Das darf den Ferrari-Fans Mut machen.
Es ist das erwartete Ergebnis. Zwei Mercedes fahren am Trainingsfreitag von Silverstone vorneweg. In umgekehrter Reihenfolge zum Stand in der Weltmeisterschaft. Valtteri Bottas behielt im zweiten Kräftemessen des Tages die Oberhand. Der Finne umrundete den 5,891 Kilometer langen Kurs in 1:26.732 Minuten.
Wie am Vormittag brillierte Mercedes auf den Medium-Reifen und kämpfte auf der weichen Mischung. Bottas verbesserte sich auf den rotmarkierten Pirellis nur minimal. Beim Teamkollegen war es umgekehrt. Lewis Hamilton schob sich auf den weichen Reifen bis auf 69 Tausendstel heran. Es hätte womöglich noch schneller gehen können. Im zweiten Versuch übertrieb es der 34-Jährige im Mercedes mit der Startnummer 44 allerdings. Im Kurvengeschlängel von Maggots-Becketts-Chapel entgleiste der Silberpfeil und rumpelte durch die Auslaufzone.
Der Weltmeister strebt am Wochenende nach seiner siebten Pole-Position und dem sechsten Sieg in Silverstone. Bottas will es verhindern, um den Abstand in der Weltmeisterschaft von derzeit 31 Punkten zu verringern. Die Pole-Marke des Vorjahres, aufgestellt von Hamilton in 1:25.892 Minuten, dürfte bei trockenen Bedingungen jedenfalls fallen.
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Charles Leclerc verlor nur knapp zwei Zehntel auf die Bestzeit.
Leclerc wieder vor Vettel
Mercedes vorn, Ferrari dahinter. Zur Freude der Italiener blieb der Abstand gering. Charles Leclerc büßte in seinem schnellsten Umlauf keine zwei Zehntelsekunden ein. Das ist auf den fast sechs Kilometern vergleichsweiße wenig. Die Experten hatten erwartet, dass Mercedes in Silverstone deutlicher weiter wegziehen würde. Um das tatsächliche Kräfteverhältnis zu bestimmen, müssen wir aber den Samstag abwarten. Erst im Qualifying werden alle Teams mit leeren Tanks und maximaler Leistung fahren.
Sebastian Vettel hielt nicht mit dem Teamkollegen mit. Der viermalige Titelträger lief Leclerc um zweieinhalb Zehntel hinterher. Red Bull rutschte zurück. Am Vormittag hatte sich Pierre Gasly die Bestmarke notieren lassen. Am Nachmittag belegte der Franzose mit einem Rückstand von 0,517 Sekunden den fünften Rang. Immerhin platzierte sich Gasly damit abermals vor dem Garagennachbar.
Max Verstappen reihte sich im zweiten Training nur auf der siebten Position ein. Dafür gibt es offensichtlich eine Erklärung. In seiner schnellen Runde wühlte sich der Niederländer durch den Verkehr und steigerte sich deshalb nicht auf den weichen Reifen. Seine persönliche Tagesbestzeit stellte der sechsmalige GP-Sieger auf den Medium-Reifen auf.
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Lando Norris setzte sich vom Rest des Mittelfeldes ab.
Enger Kampf im Mittelfeld
Das Mittelfeld führte McLaren an. Lando Norris setzte sich als Sechster vor Verstappen und um über vier Zehntelsekunden von Teamkollege Carlos Sainz ab. Der Spanier wurde Achter, hatte im Gegensatz zum Engländer jedoch nicht den veränderten Unterboden und die anders modulierten Bargeboards am Auto. McLaren will einen zweiten Satz am Samstag an die Strecke liefern. Die Piste von Silverstone passt zum MCL34, der besonders schnelle Kurven mag. In langsamen Ecken hat McLaren noch Verbesserungsbedarf.
Toro Rosso hinterließ auf eine schnelle Runde einen guten Eindruck. Nach zuletzt zwei punktlosen Rennen wollen Daniil Kvyat und Alexander Albon wieder in die obere Tabellenhälfte. Im Training schaffte es immerhin der Thailänder als Neunter. Die moderaten Temperaturen von 21 Grad helfen Red Bulls Juniorteam. Dem STR14 bekam ähnlich wie dem Mercedes W10 die große Hitze von Österreich und die Höhenlage nicht. Silverstone liegt im Gegensatz zu Spielberg nur etwa 70 Meter über dem Meeresspiegel.
Racing Point fühlt sich in Silverstone wohl, obwohl es dem RP19 an Anpressdruck mangelt. Doch der neue Asphalt und die verringerte Anzahl der Bodenwellen bekommen dem rosafarbenen Auto. Weil dadurch der RP19 nicht aus dem Aerodynamik-Fenster geschüttelt wird.
Die beiden Renaults verfehlten die Top 10. Im Mittelfeld machen Kleinigkeiten den Unterschied. Zwischen dem achten Sainz und dem siebzehnten Antonio Giovinazzi lagen im zweiten Training nur drei Zehntel. Alfa-Teamkollege Kimi Räikkönen fuhr nach der Panne vom Vormittag mit einem neuen Motor. Die Techniker untersuchen noch die Freitags-Antriebseinheit.
Ein neuer Defekt ereilte dafür Daniel Ricciardo. Der Renault-Pilot rollte eine Viertelstunde vor Ende auf der Strecke aus. Williams ist abgeschlagen Letzter. George Russell kam auf nur elf Umläufe. Das riecht nach einem Technik-Problem.
GP England 2019: Ergebnis Training 2
Fahrer |
Team |
Zeit |
Rückstand |
Runden |
1. Valtteri Bottas |
Mercedes |
1:26.732 |
|
24 |
2. Lewis Hamilton |
Mercedes |
1:26.801 |
+0.069s |
34 |
3. Charles Leclerc |
Ferrari |
1:26.929 |
+0.197s |
29 |
4. Sebastian Vettel |
Ferrari |
1:27.180 |
+0.448s |
29 |
5. Pierre Gasly |
Red Bull |
1:27.249 |
+0.517s |
30 |
6. Lando Norris |
McLaren |
1:27.546 |
+0.814s |
37 |
7. Max Verstappen |
Red Bull |
1:27.562 |
+0.830s |
31 |
8. Carlos Sainz |
McLaren |
1:27.987 |
+1.255s |
38 |
9. Alexander Albon |
Toro Rosso |
1:27.997 |
+1.265s |
37 |
10. Sergio Perez |
Racing Point |
1:28.002 |
+1.270s |
31 |
11. Daniil Kvyat |
Toro Rosso |
1:28.008 |
+1.276s |
35 |
12. Kevin Magnussen |
Haas |
1:28.059 |
+1.327s |
29 |
13. Kimi Räikkönen |
Alfa Romeo |
1:28.126 |
+1.394s |
32 |
14. Daniel Ricciardo |
Renault |
1:28.128 |
+1.396s |
17 |
15. Nico Hülkenberg |
Renault |
1:28.217 |
+1.485s |
33 |
16. Lance Stroll |
Racing Point |
1:28.240 |
+1.508s |
36 |
17. Antonio Giovinazzi |
Alfa Romeo |
1:28.294 |
+1.562s |
27 |
18. Romain Grosjean |
Haas |
1:28.794 |
+2.062s |
25 |
19. Robert Kubica |
Williams |
1:29.935 |
+3.203s |
36 |
20. George Russell |
Williams |
1:30.514 |
+3.782s |
11 |
Fahrer |
Team |
Zeit |
Rückstand |
Runden |
1. Valtteri Bottas |
Mercedes |
1:26.732 |
|
24 |
2. Lewis Hamilton |
Mercedes |
1:26.801 |
+0.069s |
34 |
3. Charles Leclerc |
Ferrari |
1:26.929 |
+0.197s |
29 |
4. Sebastian Vettel |
Ferrari |
1:27.180 |
+0.448s |
29 |
5. Pierre Gasly |
Red Bull |
1:27.249 |
+0.517s |
30 |
6. Lando Norris |
McLaren |
1:27.546 |
+0.814s |
37 |
7. Max Verstappen |
Red Bull |
1:27.562 |
+0.830s |
31 |
8. Carlos Sainz |
McLaren |
1:27.987 |
+1.255s |
38 |
9. Alexander Albon |
Toro Rosso |
1:27.997 |
+1.265s |
37 |
10. Sergio Perez |
Racing Point |
1:28.002 |
+1.270s |
31 |
11. Daniil Kvyat |
Toro Rosso |
1:28.008 |
+1.276s |
35 |
12. Kevin Magnussen |
Haas |
1:28.059 |
+1.327s |
29 |
13. Kimi Räikkönen |
Alfa Romeo |
1:28.126 |
+1.394s |
32 |
14. Daniel Ricciardo |
Renault |
1:28.128 |
+1.396s |
17 |
15. Nico Hülkenberg |
Renault |
1:28.217 |
+1.485s |
33 |
16. Lance Stroll |
Racing Point |
1:28.240 |
+1.508s |
36 |
17. Antonio Giovinazzi |
Alfa Romeo |
1:28.294 |
+1.562s |
27 |
18. Romain Grosjean |
Haas |
1:28.794 |
+2.062s |
25 |
19. Robert Kubica |
Williams |
1:29.935 |
+3.203s |
36 |
20. George Russell |
Williams |
1:30.514 |
+3.782s |
11 |