GP Russland 2021
Das Rennwochenende in Sotschi ist eröffnet. Im ersten Training setzte sich Valtteri Bottas um zwei Zehntel gegen Lewis Hamilton durch. Red Bulls Superstar Max Verstappen ließ sich nicht von den Silberpfeilen abschütteln. Ferrari und Aston-Martin-Pilot Sebastian Vettel hinterließen zum Auftakt einen guten Eindruck.
Bislang war das Sochi Autodrom fest in der Hand von Mercedes. Sieben Mal gastierte die Formel 1 in Russland. Sieben Mal räumte Mercedes den Siegerpokal ab. Auch an diesem Rennwochenende sind die schwarzen Silberpfeile der große Favorit. Red Bull befürchtet, insbesondere auf eine schnelle Runde, nicht mithalten zu können. Und dann schleppt Max Verstappen noch eine Strafe von drei Startplätzen als Folge der Kollision von Monza mit sich herum.
Der Auftakt brachte keine Überraschungen. Mercedes untermauerte mit einer Doppelspitze seine Favoritenstellung. Valtteri Bottas knüpfte an seine starke Leistung von Monza an. Der Finne eroberte in allen Sektoren die Abschnittsbestzeit und kombinierte sie zu einer Rundenzeit von 1:34.427 Minuten. Sie gelang ihm auf der weichsten Reifenmischung. Das ist an diesem Wochenende Pirellis C5.
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Max Verstappen belegte im ersten Training den dritten Rang.
Verstappen an Hamilton dran
Bottas gilt als ausgewiesener Spezialist der 5,848 Kilometer langen Rennstrecke. Sotschi ist seine Lieblingsbahn. Hier eroberte er 2017 seinen ersten von bislang neun GP-Siegen. Lewis Hamilton gewann den GP Russland bereits vier Mal, und damit zwei Mal öfter als sein Teamkollege. Im ersten Training stellte sich der Weltmeister aber hinten an. Hamilton büßte 0,211 Sekunden ein.
Mercedes sieht es als seine Pflicht, einen Doppelsieg einzufahren. Red Bull überlegt noch, ob man Verstappen mit einem neuen Motor ausrüstet. Das würde dazu führen, dass der WM-Führende von ganz hinten starten muss. Red Bull macht die Entscheidung davon abhängig, ob man Mercedes auf der Motorenstrecke überhaupt herausfordern kann. In den ersten 60 Minuten drehte Verstappen zwar nur 13 Runden, die wenigsten im Feld, war aber dennoch schnell. Ihm fehlten 0,227 Sekunden auf Bottas und nur 16 Tausendstel auf Hamilton.
Ein Indiz für einen angedachten Motortausch könnte sein, dass Red Bull seinen Star ausschließlich auf weichen Reifen fahren ließ. Die braucht man eigentlich für die Qualifikation. Nicht aber, wenn der Startplatz ohnehin in Stein gemeißelt ist. Teamkollege Sergio Perez erlebte einen komplizierteren Auftakt. Der Mexikaner lag als Neunter nicht nur von der Position her, sondern auch von der Geschwindigkeit weit weg vom Teamkollegen.
Neuer Frontflügel bei Red Bull
Für das Russland-Gastspiel hat Red Bull den Frontflügel abermals modifiziert. Es soll die letzte größere Änderung am RB16B für den restlichen Saisonverlauf sein. Ferrari rüstet mit einem neuen Hybridsystem auf. Charles Leclerc erhielt eine komplett neue Power Unit. Weil sein Kontingent für die Saison bereits ausgeschöpft ist, kassiert er eine Strafe, die ihn für den Start am Rennsonntag ganz nach hinten wirft.
Die ersten Signale dürften Ferrari ermutigen. Leclerc positionierte sich an vierter Stelle mit einem Rückstand von 0,690 Sekunden. Zwischendrin rapportierte der Monegasse ein komisches Gefühl. Dabei scheint es sich jedoch nur um einen kleinen Schluckauf im Auto gehandelt zu haben. Nach kurzer Zeit in der Box mischte er wieder mit.
Teamkollege Carlos Sainz ist die Referenz mit der alten Power Unit. Der Spanier eroberte zum Auftakt den siebten Rang. Der große Abstand von fast sieben Zehntelsekunden zum Teamkollegen ist aber nicht allein durch den älteren Motor zu erklären. Durch das Update am Hybridsystem (MGU-K, Batterie, Leistungselektronik) soll Leclerc zehn bis 15 PS mehr unter der Haube haben.
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Charles Leclerc fährt in Sotschi mit einer neuen Power Unit. Das Hybridsystem wurde überarbeitet.
Norris mit Dreher in Boxeneinfahrt
Die Top 10 waren bunt gemischt. Sebastian Vettel erwischte einen guten Start ins 15. Rennwochenende der Saison. "Die Strecke kommt uns historisch entgegen. Wir sind optimistisch", sagt Aston Martin-Teamchef Otmar Szafnauer. Vettel bestätigte es als Fünfter auf der Piste. Dahinter klassifizierte sich Pierre Gasly im Alpha Tauri. Dessen Garagennachbar Yuki Tsunoda fiel als 16. stark ab. Der Japaner lässt es weiter langsam angehen. Er will keinen Unfall bauen, und sucht Schritt für Schritt nach dem Limit. Außerdem beklagte er ein extrem nervöses Auto.
Die obere Tabellenhälfte rundeten Lando Norris (9.) und Fernando Alonso (10.) ab. Der Engländer drehte sich in seinem McLaren allerdings nach Ablauf der Uhr. Norris nahm die Einfahrt zur Boxengasse zu eng und blieb mit dem Frontflügel an der innen stehenden Mauer hängen. Der Schaden hielt sich in Grenzen. Das werden die Mechaniker in der Mittagspause reparieren können. McLaren konzentrierte sich im ersten Training darauf, verschiedene ältere Spezifikationen gegeneinander zu testen. Neue Teile gibt es keine mehr.
McLaren fährt zudem offenbar mit den gewohnt konservativen Einstellungen am Freitag. Ein Indiz dafür ist die eher schwache Durchgangszeit im ersten Sektor, wo Motorleistung gefragt ist. Monza-Sieger Daniel Ricciardo belegte den 14. Platz. Kimi Räikkönen ist nach ausgestandener Corona-Infektion zurück im Alfa Romeo. Und wie sieht es bei Haas aus? Die beiden US-Renner stehen wie üblich hinten. Lokalmatador Nikita Mazepin war zunächst vier Zehntel schneller als Mick Schumacher.
GP Russland 2021 - Ergebnis Training 1
Fahrer |
Team |
Zeit |
Abstand |
Runden |
1. Valtteri Bottas |
Mercedes |
1:34.427 |
|
25 |
2. Lewis Hamilton |
Mercedes |
1:34.638 |
+0.211s |
23 |
3. Max Verstappen |
Red Bull |
1:34.654 |
+0.227s |
13 |
4. Charles Leclerc |
Ferrari |
1:35.117 |
+0.690s |
22 |
5. Sebastian Vettel |
Aston Martin |
1:35.781 |
+1.354s |
23 |
6. Pierre Gasly |
Alpha Tauri |
1:35.794 |
+1.367s |
24 |
7. Carlos Sainz |
Ferrari |
1:35.811 |
+1.384s |
25 |
8. Lando Norris |
McLaren |
1:35.959 |
+1.532s |
24 |
9. Sergio Perez |
Red Bull |
1:36.188 |
+1.761s |
22 |
10. Fernando Alonso |
Alpine |
1:36.225 |
+1.798s |
21 |
11. Esteban Ocon |
Alpine |
1:36.236 |
+1.809s |
25 |
12. Lance Stroll |
Aston Martin |
1:36.522 |
+2.095s |
21 |
13. Antonio Giovinazzi |
Alfa Romeo |
1:36.795 |
+2.368s |
23 |
14. Daniel Ricciardo |
McLaren |
1:36.877 |
+2.450s |
23 |
15. Kimi Räikkönen |
Alfa Romeo |
1:36.952 |
+2.525s |
20 |
16. Yuki Tsunoda |
Alpha Tauri |
1:37.794 |
+3.367s |
26 |
17. George Russell |
Williams |
1:38.013 |
+3.586s |
23 |
18. Nicholas Latifi |
Williams |
1:38.155 |
+3.728s |
21 |
19. Nikita Mazepin |
Haas |
1:38.586 |
+4.159s |
22 |
20. Mick Schumacher |
Haas |
1:38.977 |
+4.550s |
23 |
Fahrer |
Team |
Zeit |
Abstand |
Runden |
1. Valtteri Bottas |
Mercedes |
1:34.427 |
|
25 |
2. Lewis Hamilton |
Mercedes |
1:34.638 |
+0.211s |
23 |
3. Max Verstappen |
Red Bull |
1:34.654 |
+0.227s |
13 |
4. Charles Leclerc |
Ferrari |
1:35.117 |
+0.690s |
22 |
5. Sebastian Vettel |
Aston Martin |
1:35.781 |
+1.354s |
23 |
6. Pierre Gasly |
Alpha Tauri |
1:35.794 |
+1.367s |
24 |
7. Carlos Sainz |
Ferrari |
1:35.811 |
+1.384s |
25 |
8. Lando Norris |
McLaren |
1:35.959 |
+1.532s |
24 |
9. Sergio Perez |
Red Bull |
1:36.188 |
+1.761s |
22 |
10. Fernando Alonso |
Alpine |
1:36.225 |
+1.798s |
21 |
11. Esteban Ocon |
Alpine |
1:36.236 |
+1.809s |
25 |
12. Lance Stroll |
Aston Martin |
1:36.522 |
+2.095s |
21 |
13. Antonio Giovinazzi |
Alfa Romeo |
1:36.795 |
+2.368s |
23 |
14. Daniel Ricciardo |
McLaren |
1:36.877 |
+2.450s |
23 |
15. Kimi Räikkönen |
Alfa Romeo |
1:36.952 |
+2.525s |
20 |
16. Yuki Tsunoda |
Alpha Tauri |
1:37.794 |
+3.367s |
26 |
17. George Russell |
Williams |
1:38.013 |
+3.586s |
23 |
18. Nicholas Latifi |
Williams |
1:38.155 |
+3.728s |
21 |
19. Nikita Mazepin |
Haas |
1:38.586 |
+4.159s |
22 |
20. Mick Schumacher |
Haas |
1:38.977 |
+4.550s |
23 |