GP Russland 2021
Mercedes hat am Freitag das Geschehen in Sotschi kontrolliert. Valtteri Bottas und Lewis Hamilton wiederholten im zweiten Training die Vorstellung vom Vormittag mit einer Doppelspitze. Rivale Max Verstappen fährt mit neuem Motor und rutscht dadurch in der Startaufstellung zurück. Pierre Gasly überraschte als Dritter.
Es ist die große Frage, ob die Erkenntnisse vom Trainingsfreitag auf einer trockenen Rennstrecke bei milden Außentemperaturen für die Tonne sein werden. Besonders für den Qualifikations-Samstag meldet die Wettervorhersage starken Regen. Die Formel 1 stellt sich bereits darauf ein, den Zeitplan gegebenenfalls anpassen zu müssen. Es droht eine Verschiebung der Quali auf Samstagabend oder sogar Sonntag-Vormittag.
Auch für das Rennen sind Schauer nicht ausgeschlossen. Es könnte ziemlich chaotisch werden. Manche fürchten sogar eine Wiederholung von Spa, weil das Wasser auf der topfebenen Piste ohne Höhenunterschiede und ohne geneigte Kurven kaum abfließt. Vielleicht hilft der stärker aufkommende Wind, der ebenfalls angekündigt ist, Feuchtigkeit von der Strecke zu tragen.
Am Freitag war noch alles normal. Mercedes behauptete auch im zweiten Training die Führung. Wieder setzte sich Valtteri Bottas gegen Lewis Hamilton durch. Diesmal allerdings knapper. Sieben verschiedene Autos schafften es am Nachmittag bei Außentemperaturen von rund 19 Grad Celsius und Sonnenschein in die obere Tabellenhälfte: zwei Mercedes, zwei Alpine, zwei Ferrari und je ein Red Bull, McLaren, Alpha Tauri und Aston Martin.
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Lewis Hamilton sortierte sich am Trainingsfreitag hinter Teamkollege Valtteri Bottas ein.
Gasly Dritter und mit Fahrfehler
Der Reihe nach: Bottas spulte seinen schnellsten Umlauf wie das restliche Feld auf der weichsten C5-Mischung ab. Der Finne umrundete den 5,848 Kilometer langen Kurs am Schwarzen Meer in 1:33.593 Minuten. Hamilton schrammte knapp an der Bestmarke vorbei. Es trennten die beiden Silberpfeile lediglich 44 Tausendstel.
Im direkten Vergleich entschied Hamilton den ersten Abschnitt für sich. Bottas machte im Mittelteil den Unterschied. Im letzten Sektor mit den vielen langsamen Kurven war der Weltmeister einen Hauch schneller. Die beste Durchgangszeit auf den letzten 27 Sekunden eroberte ein anderer. Fernando Alonso ließ hier seine Klasse aufblitzen.
Mercedes arbeitete sein Programm ohne große Aufreger ab. Nur einmal wurde es brenzlig, als Hamilton in der Box zu spät bremste und den Mechaniker am vorderen Wagenheber umnietete. Das Team gab schnell Entwarnung. Der Mechaniker sei in Ordnung. Der erste Verfolger hieß dieses Mal nicht Red Bull, sondern Alpha Tauri. Pierre Gasly lenkte seinen AT02 mit einem Rückstand von 0,252 Sekunden auf den dritten Platz.
Reibungslos kam der Franzose jedoch nicht durch. In der Schlussphase beschädigte er sein Auto in der zweiten Kurve. Gasly rumpelte über den orangefarbenen Abweiser, der Frontflügel knickte ab. Alpha Tauri ist momentan ein Ein-Mann-Team. Yuki Tsunoda war am Freitagnachmittag zwei Sekunden langsamer und belegte die 18. Position. Nur das Haas-Duo um Nikita Mazepin und Mick Schumacher war noch langsamer.
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Antonio Giovinazzi produzierte einen Unfall nach rund 35 Minuten.
Neuer Motor für Verstappen
Das Schwesterteam von Alpha Tauri rutschte ab. Max Verstappen büßte eine Sekunde auf die Bestmarke ein und fand sich nur auf dem sechsten Platz ein. Und er klagte über fehlende Höchstgeschwindigkeit. Womöglich war Red Bull wie am Vormittag mit konservativen Motoreinstellungen unterwegs. Sicher ist, dass die beiden Autos in verschiedenen Aero-Konfigurationen unterwegs waren. Verstappen mit mehr, Sergio Perez mit weniger Abtrieb. Und sicher ist, dass Verstappen das Rennen von hinten in Angriff nehmen wird. Red Bull entschied sich, eine neue Power Unit einzubauen.
Lando Norris hatte seinen McLaren am Ende des ersten Trainings ramponiert. Da war der WM-Vierte von einem plötzlichen Drehmoment-Schub überrascht worden. In der zweiten Einheit schlug er nirgends an und steigerte sich auf den vierten Platz. McLaren scheint der Kurs von Sotschi mit den zwei langen Geraden und den harten Bremszonen zu liegen.
Monza-Sieger Daniel Ricciardo tat sich allerdings noch schwer. Der 17. Platz kann aber auch damit begründet werden, dass ihm Trainingszeit fehlte. McLaren tauschte in der Mittagspause den Motor, nachdem man Ungereimtheiten festgestellt hatte. So schaffte es ungeplant eine alte Antriebseinheit in den MCL35M mit der Startnummer 3. Ricciardo verließ die Box im zweiten Training mit einer Verspätung von mehr als 20 Minuten.
Alpine überzeugte mit den Positionen fünf für Esteban Ocon und acht mit Alonso. Die Hoffnungen des Werksrennstalls bestätigten sich zumindest am Freitag. Sotschi liegt dem hellblauen Auto deutlich besser als der Speed-Tempel von Monza. Doch man muss abwarten: Für gewöhnlich ist Alpine an Freitagen etwas aggressiver unterwegs als die unmittelbare Konkurrenz.
Carlos Sainz sortierte sich im schnelleren der beiden Ferrari an siebter Stelle ein. Sebastian Vettel quetschte sich als Neunter zwischen seinen ehemaligen Rivalen Alonso und alten Teamkollegen Charles Leclerc.
Einen heftigeren Unfall gibt es auch noch zu vermelden. Antonio Giovinazzi verlor seinen Alfa Romeo in Kurve zehn und rodelte mit Karacho rückwärts in die Tecpro-Schutzmauer. Der Heckflügel war zerfleddert, die restliche Rückseite des Autos stark in Mitleidenschaft gezogen. Das Training musste für neun Minuten unterbrochen werden, damit die Streckenposten aufräumen konnten. In der Galerie zeigen wir Ihnen die Bilder.
GP Russland 2021 - Ergebnis Training 2
Fahrer |
Team |
Zeit |
Rückstand |
Runden |
1. Valtteri Bottas |
Mercedes |
1:33.593 |
|
19 |
2. Lewis Hamilton |
Mercedes |
1:33.637 |
+0.044s |
22 |
3. Pierre Gasly |
Alpha Tauri |
1:33.845 |
+0.252s |
22 |
4. Lando Norris |
McLaren |
1:34.154 |
+0.561s |
17 |
5. Esteban Ocon |
Alpine |
1:34.402 |
+0.809s |
23 |
6. Max Verstappen |
Red Bull |
1:34.621 |
+1.028s |
20 |
7. Carlos Sainz |
Ferrari |
1:34.678 |
+1.085s |
22 |
8. Fernando Alonso |
Alpine |
1:34.762 |
+1.169s |
21 |
9. Sebastian Vettel |
Aston Martin |
1:34.837 |
+1.244s |
22 |
10. Charles Leclerc |
Ferrari |
1:34.925 |
+1.332s |
24 |
11. Sergio Perez |
Red Bull |
1:34.938 |
+1.345s |
22 |
12. Kimi Räikkönen |
Alfa Romeo |
1:35.052 |
+1.459s |
23 |
13. George Russell |
Williams |
1:35.094 |
+1.501s |
19 |
14. Antonio Giovinazzi |
Alfa Romeo |
1:35.178 |
+1.585s |
14 |
15. Lance Stroll |
Aston Martin |
1:35.334 |
+1.741s |
21 |
16. Nicholas Latifi |
Williams |
1:35.411 |
+1.818s |
19 |
17. Daniel Ricciardo |
McLaren |
1:35.630 |
+2.037s |
12 |
18. Yuki Tsunoda |
Alpha Tauri |
1:35.954 |
+2.361s |
23 |
19. Nikita Mazepin |
Haas |
1:36.099 |
+2.506s |
19 |
20. Mick Schumacher |
Haas |
1:36.230 |
+2.637s |
20 |
Fahrer |
Team |
Zeit |
Rückstand |
Runden |
1. Valtteri Bottas |
Mercedes |
1:33.593 |
|
19 |
2. Lewis Hamilton |
Mercedes |
1:33.637 |
+0.044s |
22 |
3. Pierre Gasly |
Alpha Tauri |
1:33.845 |
+0.252s |
22 |
4. Lando Norris |
McLaren |
1:34.154 |
+0.561s |
17 |
5. Esteban Ocon |
Alpine |
1:34.402 |
+0.809s |
23 |
6. Max Verstappen |
Red Bull |
1:34.621 |
+1.028s |
20 |
7. Carlos Sainz |
Ferrari |
1:34.678 |
+1.085s |
22 |
8. Fernando Alonso |
Alpine |
1:34.762 |
+1.169s |
21 |
9. Sebastian Vettel |
Aston Martin |
1:34.837 |
+1.244s |
22 |
10. Charles Leclerc |
Ferrari |
1:34.925 |
+1.332s |
24 |
11. Sergio Perez |
Red Bull |
1:34.938 |
+1.345s |
22 |
12. Kimi Räikkönen |
Alfa Romeo |
1:35.052 |
+1.459s |
23 |
13. George Russell |
Williams |
1:35.094 |
+1.501s |
19 |
14. Antonio Giovinazzi |
Alfa Romeo |
1:35.178 |
+1.585s |
14 |
15. Lance Stroll |
Aston Martin |
1:35.334 |
+1.741s |
21 |
16. Nicholas Latifi |
Williams |
1:35.411 |
+1.818s |
19 |
17. Daniel Ricciardo |
McLaren |
1:35.630 |
+2.037s |
12 |
18. Yuki Tsunoda |
Alpha Tauri |
1:35.954 |
+2.361s |
23 |
19. Nikita Mazepin |
Haas |
1:36.099 |
+2.506s |
19 |
20. Mick Schumacher |
Haas |
1:36.230 |
+2.637s |
20 |