Lewis Hamilton sichert sich zum Auftakt des Rennwochenendes am Hungaroring die Bestzeit. Dahinter folgen Max Verstappen und Sebastian Vettel. Valtteri Bottas hat Pech. Nach zwei Runden muss Mercedes die Antriebseinheit in seinem Auto wechseln.
Lewis Hamilton sichert sich zum Auftakt des Rennwochenendes am Hungaroring die Bestzeit. Dahinter folgen Max Verstappen und Sebastian Vettel. Valtteri Bottas hat Pech. Nach zwei Runden muss Mercedes die Antriebseinheit in seinem Auto wechseln.
Gemischte Gefühle bei Mercedes: Lewis Hamilton erlebte einen reibungslosen Auftakt ins zwölfte Rennwochenende des Jahres. Sein Teamkollege schaute hingegen nach zwei Runden zu. Ein Problem mit der Antriebseinheit legte seinen Mercedes lahm. Valtteri Bottas musste seinen W10 in der Box abstellen. Am Funk war von Fehlzündungen des V6-Turbo die Rede. Mercedes entschied sich schnell, die Power Unit zu wechseln. Immerhin erwartet Bottas keine Strafe. Es wird ein Motor eingebaut, den er bereits in dieser Saison verwendet hat.
Ohne Rundenzeit belegte Bottas den letzten Platz. Hamilton grüßte wie so oft von der Spitze. Der sechsfache Sieger des GP Ungarn umrundete den Hungaroring in 1:17.233 Minuten. Hamilton setzte seine Rundenzeit in der ersten halben Stunde der 90-minütigen Übungseinheit. Später wechselte Mercedes auf den Medium-Gummi. Darauf glückte dem WM-Führenden keine Zeitenverbesserung mehr.
Mercedes evaluiert im Training das Upgrade-Paket, das in Hockenheim debütierte. Die Zahlen versprechen einen Fortschritt. „Wir sehen es in den Daten“, sagt Teamchef Toto Wolff. Doch nach den Wetterkapriolen beim letzten Grand Prix will das Weltmeisterteam sein neues Paket noch einmal ausführlich testen, um die Neuteile feinzutunen und das Setup darauf abzustimmen. Mercedes wird es gefreut haben, dass es im ersten Training nur vereinzelt tröpfelte bei 25 Grad Luft- und etwa 35 Grad Streckentemperatur.
Ferrari hat für das letzte Rennen vor der Sommerpause ein neues Paket geschnürt. Der SF90 trägt neue Bargeboards und geänderte Heckflügelendplatten. Zu Beginn des Trainings widmeten sich die Ingenieure einem Vergleichstest. Sebastian Vettel fuhr mit der alten Spezifikation, Charles Leclerc mit der neuen. Gegen Halbzeit bestückte Ferrari dann auch das Auto des Heppenheimers mit den Neuteilen.
Der Sieger des GP Ungarn 2015 und 2017 eroberte damit den dritten Platz. Der Rückstand auf Hamilton betrug 0,166 Sekunden. Der Vergleich hinkt ein wenig, da Vettel seine Runde zu einem späteren Zeitpunkt drehte, als die Strecke in einem vermutlich besseren Zustand war. Gleiches trifft auf Max Verstappen zu. Red Bulls Superstar reihte sich auf dem zweiten Platz ein – eine Tausendstel vor Vettel.
Red Bull träumt vom dritten Saisonsieg. Der kurvige Hungaroring mit den überwiegend langsamen und mittelschnellen Kurven und den wenigen Geraden dürfte dem RB15 entgegenkommen. Verstappen drehte sich zwei Mal. Einmal in der Zielkurve, einmal im Kurvengeschlängel des Mittelabschnitts. In beiden Fällen schlug er nirgends ein. Beim Blick auf die drei Topteams ist auffällig, dass der Ferrari im ersten Sektor mit der einzigen langen Geraden fliegt. Im Mittelsektor ist das rote Auto gut dabei. Doch im Schlussabschnitt scheinen Ferrari bereits die Reifen einzugehen.
Charles Leclerc tat sich schwerer als Teamkollege Vettel. Der Monegasse büßte fast eine Sekunde auf die Spitzenzeit ein. Es reichte nur für den sechsten Rang. Pierre Gasly machte es im zweiten Red Bull besser. Der Franzose belegte die vierte Position, rund drei Zehntel hinter Verstappen.
Neben dem Niederländer drehten sich im ersten Training auch die beiden Piloten von Racing Point. Dazu gab es ein paar Ausrutscher neben die Strecke. Kein Team hatte einen großen Schaden zu beklagen.
Im Mittelfeld trumpfte Haas auf. Kevin Magnussen verlor nur sieben Zehntelsekunden auf Hamilton. Damit schnappte sich der Däne den fünften Rang. Der Vorsprung auf die Mittelfeldkonkurrenz fiel mit fast einer halben Sekunde verhältnismäßig groß aus. Magnussen fährt in Ungarn mit der letzten Aero-Ausbaustufe. Teamkollege Romain Grosjean, der Zwölfter wurde, muss hingegen mit dem alten Auto – Stand Melbourne – Vorlieb nehmen. Haas sammelt weiter Vergleichsdaten. „Und zwischen Hockenheim und hier gab es keine Zeit, Romains Auto umzubauen. Dafür hätten wir eine kleine Anpassung am Chassis vornehmen müssen“, begründet Haas-Teamchef Guenther Steiner.
Beim US-Rennstall gibt es neue Benimmregeln. Das Team steuert in Zukunft seine Fahrer. „Wir entscheiden, wer wen im Rennen überholt“, sagt Steiner. Die Renault-Piloten dürfen dagegen frei fahren. Nico Hülkenberg wurde im ersten Training Siebter. Die Franzosen haben kleine Updates mitgebracht, die auf eine verbesserte Kühlung abzielen. Garagennachbar Daniel Ricciardo rutschte am Ende aus der oberen Tabellenhälfte.
Dort sortierten sich die beiden McLaren von Lando Norris und Carlos Sainz sowie Kimi Räikkönen im Alfa-Sauber ein. McLaren rüstet mit einem neuen Heckflügel und Änderungen am Unterboden auf. Ein kleines technisches Problem kostete Sainz die letzten Trainingsminuten. Alfa Romeo hat den C38 im hinteren Fahrzeugbereich und unter der Haube angepasst. Beide Piloten wurden zu Beginn des Trainings mit FloViz-Farbe am Heckflügel und Diffusor auf die Strecke geschickt. Aero-Tests wurden auch bei Red Bull, Renault und Toro Rosso durchgeführt.
Fahrer | Team | Zeit/Rückstand | Runden |
---|---|---|---|
1. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:17.233 Min. | 41 |
2. Max Verstappen | Red Bull | + 0.165 Sek. | 28 |
3. Sebastian Vettel | Ferrari | + 0.166 | 25 |
4. Pierre Gasly | Red Bull | + 0.449 | 25 |
5. Kevin Magnussen | Haas | + 0.709 | 31 |
6. Charles Leclerc | Ferrari | + 0.955 | 29 |
7. Nico Hülkenberg | Renault | + 1.184 | 31 |
8. Lando Norris | McLaren | + 1.298 | 34 |
9. Carlos Sainz | McLaren | + 1.469 | 23 |
10. Kimi Räikkönen | Alfa Romeo | + 1.554 | 32 |
11. Daniel Ricciardo | Renault | + 1.661 | 30 |
12. Romain Grosjean | Haas | + 1.740 | 32 |
13. Daniil Kvyat | Toro Rosso | + 1.749 | 33 |
14. Alexander Albon | Toro Rosso | + 1.990 | 28 |
15. Sergio Perez | Racing Point | + 2.092 | 20 |
16. Antonio Giovinazzi | Alfa Romeo | + 2.255 | 24 |
17. George Russell | Williams | + 2.416 | 33 |
18. Lance Stroll | Racing Point | + 2.489 | 34 |
19. Robert Kubica | Williams | + 3.089 | 30 |
20. Valtteri Bottas | Mercedes | keine Zeit | 2 |