Max Verstappen war der schnellste Fahrer des GP Brasilien. Doch der Holländer bekommt nicht die Note 10. Er musste gegen Esteban Ocon nicht ohne Rücksicht auf Verluste dagegenhalten. Lewis Hamilton fährt klüger und ist deshalb fünf Mal Weltmeister.
Max Verstappen war der schnellste Fahrer des GP Brasilien. Doch der Holländer bekommt nicht die Note 10. Er musste gegen Esteban Ocon nicht ohne Rücksicht auf Verluste dagegenhalten. Lewis Hamilton fährt klüger und ist deshalb fünf Mal Weltmeister.
Keine Frage: Lewis Hamilton bekam den Sieg beim GP Brasilien geschenkt. Hätte nicht Esteban Ocon beim Zurückrunden Spitzenreiter Max Verstappen in einen Dreher gezwungen, wäre der Sieg an den Red-Bull-Piloten gegangen. Hamilton hatte im Duell nichts dagegenzusetzen.
Der Weltmeister verlor vier Zehntel pro Runde, weil sein Motor kurz vor dem Kollaps stand. Als Verstappen 8 Sekunden verlor, schlug der Weltmeister eiskalt zu und rettete die Führung trotz Motorärger und Blasen auf dem linken Vorderreifen souverän ins Ziel. Unser Urteil: Das war wieder weltmeisterlich und gibt die Bestnote 10/10.
Max Verstappen fuhr ohne Frage ein Riesen-Rennen. Nach dem Start auf Platz 5 überholte er nacheinander Räikkönen, Vettel, Bottas und Hamilton. Er lag kommod in Führung, bis ihm Esteban Ocon in die Quere kam. Nach der Kollision fuhr Verstappen mit einem beschädigten Red Bull weiter. Mit 10 Prozent weniger Abtrieb. Und hätte fast noch Hamilton eingeholt.
Eigentlich ein Fall für die Bestnote. Wenn da der Zwischenfall mit Ocon nicht gewesen wäre. Der geht zwar hauptsächlich zu Lasten von Ocon, aber Verstappen hätte sich auch klüger anstellen können. Es gab keinen Grund, stur dagegenzuhalten. Eine Runde später hätte er Ocon wieder mit weniger Risiko überholt. Verstappen fuhr zu dem Zeitpunkt drei Zehntel pro Runde schneller als Hamilton. Also kein Grund zur Panik. Deshalb eine Note Abzug.
Sebastian Vettel ging vom zweiten Startplatz aus mit den haltbareren Soft-Reifen ins Rennen. Auf dem Papier war er der Favorit. Doch dann ließen ihn seine Reifen im Stich. Er brachte sie nie in ihr Temperaturfenster und kämpfte auf verlorenem Posten. Schuld waren offenbar Informationen eines fehlerhaften Sensors, die Vettel dazu zwangen, die Fahrzeugabstimmung anders als gewünscht zu trimmen.
Kopfschütteln verursachte Vettels Ungeduld in der Qualifikation, als er die FIA-Waage ruinierte. Es ist verständlich, dass es Vettel eilig hatte, weil jede Sekunde Warten Ferraris Taktik-Coup gefährden konnte. Aber er weiß auch, dass man bei der Nummer für die Wiegeprozedur ausgewählt werden kann. Das Risiko musste er akzeptieren. Vettel kann von Glück reden, dass es keine Startplatzstrafe gab. Wir können ihm diesmal nur die Note 7/10 geben.
Eine Glanzleistung dagegen zeigte wieder Vettels nächstjähriger Teamkollege Charles Leclerc. Der Monegasse leistete sich zwar in der Qualifikation ein paar Ausrutscher, er zeigte aber auch im Q2 seine Klasse, als er mit gebrauchten Reifen bei zeitweise Nieselregen als einziger Fahrer schneller wurde und noch den Aufstieg ins Q3 schaffte. Im Rennen war Leclerc klar „Best of the Rest“. Dafür gibt es die Note 9/10.
Hier sind die Fahrernoten vom GP Brasilien im Überblick. In der Galerie haben wir alle 20 Fahrer in der Einzelkritik: