Die Formel kehrt zum alten Format zurück. Die Rennen starten wieder zur vollen Stunde, und nicht erst 10 Minuten später. Bei Europa-Rennen geht es stets um 15 Uhr los. Dazu wurde entschlossen, die Freitagstrainings jeweils um eine halbe Stunde zu verkürzen.
Es war eine Experiment, das die Formel 1 drei Jahre lang durchzog. 2018 hatten die Rechteinhaber den Zeitplan umgestellt. Die Rennen wurden nicht mehr zur vollen Stunde gestartet, sondern mit einem kleinen Versatz. Die Autos machten sich erst 10 Minuten später in die Einführungsrunde.
Das gab den TV-Anstalten mehr Vorlaufzeit für den Aufbau der Spannung kurz vor dem Rennstart, wenn die Autos bereits in der Startaufstellung standen. Und es räumte denjenigen TV-Sendern 10 Minuten mehr Zeit ein, die erst zur vollen Stunde in die Übertragung einsteigen. So bekam der Zuschauer nicht direkt den Rennstart serviert. Ein Gefallen an die US-Anstalten. Außerdem argumentierte Liberty Media, dass mit der nach hinten geschobenen Startzeit um 15:10 Uhr (statt 14 Uhr) am späteren Nachmittag mehr Zuschauer in Europa den Fernseher anschalten würden.
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Das Rennen in der Türkei 2020 startete bereits um 11:10 Uhr europäischer Zeit.
Einführungsrunde zur vollen Stunde
Für die Teams bedeutete die Umstellung, dass der Zeitrahmen von der Grünschaltung der Boxenampel bis zum Beginn der Einführungsrunde nicht mehr 30, sondern 40 Minuten betrug. Die Fahrer hatten wie vorher 10 Minuten, um von der Box in die Startaufstellung zu fahren. Mit dem Unterschied, dass die Mechaniker eine halbe Stunde und keine 20 Minuten im Grid mit der Rennvorbereitung verbrachten.
Die Puristen freundeten sich nur langsam mit der nach hinten geschobenen Startzeit an. Früher war es praktisch ein Gesetz, dass Europa-Rennen zur vollen Stunde starteten. Und um 14 Uhr. Irgendwie, so hatte man den Eindruck, wurde die geänderte Startzeit in den drei Jahren nie so recht zu einer Gewohnheit. Für diejenigen, die sich ein Zurück zur alten Regel wünschen, vollziehen die Rechteinhaber nun wenigstens eine halbe Rolle rückwärts.
Ab 2021 wird das Feld die Rennen wieder zur vollen Stunde aufnehmen. Damit erspart man den Teams die 10 Extra-Minuten, und verringert die Belastung. Bei angepeilten 23 Grands Prix zählt offenbar jede Reduzierung auf den Schultern der Teams. Es wurde dem Vernehmen nach zunächst auch damit kokettiert, dem Feld die Startfreigabe wieder wie früher um 14 Uhr europäischer Zeit zu geben. Doch davon ist die Formel 1 abgerückt. Die Europa-Rennen starten zur vollen Stunde um 15 Uhr.
F1-Kalender 2021 (mit Startzeiten)
Strecke |
Land |
Datum |
Startzeit (MEZ) |
Sakhir |
Bahrain |
28. März |
17.00 Uhr |
Imola |
Italien |
18. April |
15.00 Uhr |
TBC |
TBC |
2. Mai |
TBC |
Barcelona |
Spanien |
9. Mai |
15.00 Uhr |
Monte Carlo |
Monaco |
23. Mai |
15.00 Uhr |
Baku |
Aserbaidschan |
6. Juni |
14.00 Uhr |
Montreal |
Kanada |
13. Juni |
20.00 Uhr |
Le Castellet |
Frankreich |
27. Juni |
15.00 Uhr |
Spielberg |
Österreich |
4. Juli |
15.00 Uhr |
Silverstone |
England |
18. Juli |
16.00 Uhr |
Budapest |
Ungarn |
1. August |
15.00 Uhr |
Spa-Francorchamps |
Belgien |
29. August |
15.00 Uhr |
Zandvoort |
Niederlande |
5. September |
15.00 Uhr |
Monza |
Italien |
12. September |
15.00 Uhr |
Sotschi |
Russland |
26. September |
14.00 Uhr |
Singapur |
Singapur |
3. Oktober |
14.00 Uhr |
Suzuka |
Japan |
10. Oktober |
07.00 Uhr |
Austin |
USA |
24. Oktober |
21.00 Uhr |
Mexiko-Stadt |
Mexiko |
31. Oktober |
20.00 Uhr |
Sao Paulo |
Brasilien |
7. November |
18.00 Uhr |
Melbourne |
Australien |
21. November |
07.00 Uhr |
Jeddah |
Saudi Arabien |
5. Dezember |
17.00 Uhr |
Abu Dhabi |
Arabische Emirate |
12. Dezember |
14.00 Uhr |
Weniger Training am Freitag
Interessant wäre in diesem Zusammenhang, wie sich das Corona-Jahr auf die Einschaltquoten ausgewirkt hat. Die Verschiebungen im Terminkalender mit Europa-Rennen spät im Jahr führten auch dazu, dass die Formel 1 mit den Startzeiten variieren musste, um bei manchen Grand Prix nicht Gefahr zu laufen, bei möglichen Unterbrechungen oder Verzögerungen von einsetzender Dunkelheit ausgebremst zu werden.
Das Rennen am Nürburgring wurde beispielsweise um 14:10 Uhr angepfiffen, und nicht wie üblich bei Europarennen um 15:10 Uhr. In Imola wurde um 13:10 Uhr gestartet, in der Türkei sogar um 11:10 Uhr europäischer Zeit. Liberty Media kann anhand dessen genau definieren, was mehr Erfolg verspricht: frühe oder etwas spätere Starts. Und dann für die weitere Zukunft feinjustieren.
Neues im Zeitplan gibt es übrigens nicht nur in Sachen Starttermin. Auch die Trainingszeit vom Freitag wurde im neuen Sportlichen Regelwerk geändert. Die beiden Sessions dauern künftig jeweils eine halbe Stunde kürzer. Das Programm wurde also von drei auf zwei Stunden gekürzt. Damit will man lange Leerlaufphasen für die Zuschauer an den TV-Geräten vermeiden und das Programm straffen.