Die F1-Fans in Budapest bekamen nach dem Grand Prix noch einen kleinen Nachschlag. Am ersten Testtag auf dem Hungaroring stand vor allem die Erprobung der neuen Frontflügel für die kommende Saison im Fokus der Ingenieure. Wir haben die Bilder.
Die F1-Fans in Budapest bekamen nach dem Grand Prix noch einen kleinen Nachschlag. Am ersten Testtag auf dem Hungaroring stand vor allem die Erprobung der neuen Frontflügel für die kommende Saison im Fokus der Ingenieure. Wir haben die Bilder.
Kurz vor der Sommerpause bekamen die Teams am Dienstag und Mittwoch noch einmal eine letzte Testgelegenheit während dieser Saison. Wer später im Jahr noch einmal neue Teile ausprobieren will, muss dafür entweder die Freitagstrainings nutzen oder bis nach dem Rennen in Abu Dhabi warten. Entsprechend ernst nahmen die Ingenieure die Probefahrten auf dem Hungaroring.
Für Technik-Fans von besonderem Interesse waren die ersten Tests mit den Frontflügeln der Generation 2019. Sie sollen dank neuer Dimensionen das Hinterherfahren und damit auch das Überholen leichter machen. Beim Aufbau der Flügel sind die Techniker künftig deutlich stärker eingeschränkt. Sie bestehen nicht nur aus weniger Elementen sondern sind auch noch 20 Zentimeter breiter.
Neben Force India, deren Frontflügel wir Ihnen schon vor den Testfahrten exklusiv zeigen konnten, war auch Williams mit einem Prototypen für das Sammeln von Aerodynamik-Daten für 2019 vorbereitet. Zusätzlich zu den neuen Flügeln hatte man die Autos mit großen Messgittern bestückt, die den veränderten Luftstrom einfingen und den Ingenieuren somit wertvolle Hinweise für die Konstruktion der nächstjährigen Autos geben.
Dazu wurde der Williams-Frontflügel kurz vor der Mittagspause auch noch großflächig mit FloViz-Farbe eingesprüht. Die zähflüssige Masse auf Paraffin-Basis verteilt sich im Fahrtwind auf der Oberfläche und zeigt den Ingenieuren damit, ob die Windkanal-Daten korrekt sind. Die Techniker nutzten mehrere verschiedene Farbtöne, um zu sehen, wie die Strömung vom Flügel über die Aufhängung nach hinten verläuft.
Auch Mercedes war in Ungarn übrigens mit einem neuen Frontflügel unterwegs. Allerdings handelte es sich dabei „nur“ um ein überarbeitetes 2018er Modell. Der Flügel war mit einem zusätzlichen vertikalen Element bestückt. Diese sind im kommenden Jahr komplett verboten. Hier rüstete man also für den Kampf gegen Ferrari in der zweiten Saisonhälfte auf.
Als Testfahrer waren bei Mercedes übrigens nicht die Stammpiloten Bottas oder Hamilton für den Ungarn-Test eingeplant sondern Nachwuchsmann George Russell, der aktuell die Formel-2-Nachwuchsserie anführt. Der Brite setzte in 1.19.781 Minuten am ersten Tag nur die fünftbeste Rundenzeit. Getriebeprobleme sorgten dafür, dass der Silberpfeil insgesamt nur auf 49 Runden kam.
Besser lief es bei Antonio Giovinazzi. Der Ferrari-Testfahrer wurde gleich zweimal mit leichtem Auto und Hypersoft-Reifen losgeschickt und fuhr am Ende zweieinhalb Sekunden schneller als der Rest des Feldes. Die Marke von 1.15.648 Minuten bedeutete einen Allzeit-Streckenrekord und schneller als alle Bestzeiten, die am Wochenende erzielt wurden. Aber da waren die extrem weichen Hypersoft-Reifen bekanntlich auch nicht im Angebot.
Auch ein deutscher Pilot war am Dienstag (31.7.2018) auf dem Hungaroring unterwegs. Nico Hülkenberg versuchte herauszufinden, warum es bei Renault zuletzt nicht nach Plan lief. An der achtbesten Zeit hinter Marcus Ericsson (Sauber), Brendon Hartley (Toro Rosso), Lando Norris (McLaren), George Russell (Mercedes), Daniel Ricciardo (Red Bull) und Nicholas Latifi (Force India) lässt sich nicht ablesen, ob das gelungen ist.
Für den negativen Höhepunkt der Session sorgte Toro Rosso-Nachwuchsmann Sean Gelael. Während Stammkraft Hartley die Testarbeit für das Red Bull-B-Team absolvierte, war der Indonesier für den Pirelli-Reifentest im STR13 abgestellt. Knapp zwei Stunden vor dem Ende der Sitzung flog der Junior in Kurve 11 ab und schlug frontal in die Bande. Der Pilot blieb unversehrt, was man vom Frontflügel nicht behaupten konnte.
Große Auswirkungen hatte die rote Flagge zur Bergung des Autos aber nicht. Weil nur wenig später Schauer über dem Hungaroring niedergingen, kam der Testbetrieb in der letzten Stunde bis auf ein paar langsame Runden von Norris und Ricciardo auf feuchter Strecke fast komplett zum Erliegen. Trotz der widrigen Wetterbedingungen im Finale kamen Hartley (126), Ricciardo (125), Gelael (109) Norris (107) und Latifi (103) in den dreistelligen Rundenbereich.
In der Galerie zeigen wir Ihnen die Bilder von den Testfahrten am Dienstag und die neuen Frontflügel im Detail.
Fahrer | Team | Zeit/Rückstand | Runden |
---|---|---|---|
1. Antonio Giovinazzi | Ferrari | 1:15.648 Min. | 96 |
2. Marcus Ericsson | Sauber | + 2.507 Sek. | 95 |
3. Brendon Hartley | Toro Rosso | + 3.603 | 126 |
4. Lando Norris | McLaren | + 3.646 | 107 |
5. George Russell | Mercedes | + 4.133 | 49 |
6. Daniel Ricciardo | Red Bull | + 4.206 | 125 |
7. Nicholas Latifi | Force India | + 4.346 | 103 |
8. Nico Hülkenberg | Renault | + 5,178 | 63 |
9. Oliver Rowland | Williams | + 5.322 | 65 |
10. Sean Gelael | Toro Rosso (Pirelli) | + 5.803 | 109 |