Zahlenspiele aus der Formel 1-Geschichte: Verrückte Rekorde

Zahlenspiele aus der Formel 1-Geschichte
Verrückte Rekorde

1000. GP
Veröffentlicht am 06.04.2019
Vern Schuppan - Ensign
Foto: Motorsport Images

Wer auf Statistik und seltsame Zahlenspiele steht, dem sei vorneweg ein Buch empfohlen. Der Autor David Hayhoe hat in einer 434 seitigen Fleißaufgabe unter dem Titel „Formula 1 The Knowledge“ alle Rekorde und Kuriositäten der Formel 1 zusammengetragen, die man sich vorstellen mag. Von den wichtigen Meilensteinen, bis hin zu unnützem Wissen. Wie das bei Statistik-Büchern so ist, sind sie schnell veraltet. Im April kommt deshalb eine Neuauflage inklusive der Saison 2018 auf den Markt. Doch Rekorde werden laufend neu geschrieben worden. Dafür gibt es dann die Website www.f1knowledge.com.

Buch - "Formula 1 The Knowledge"
David Hayhoe

Wir haben für Sie einige der kuriosesten Zahlen der GP-Geschichte zusammengeschrieben, uns aber auf die Rennen und die Fahrer konzentriert. Nur um zu zeigen, dass man auch mehr wissen kann, als dass Michael Schumacher mit 7 WM-Titeln, 91 GP-Siegen und 77 schnellsten Runden Rekordhalter in diesen Disziplinen ist. Wer das Buch bestellen will, kann das unter www.veloce.co.uk tun.

Die Taylors

Beim GP England 1959 traten vier Fahrer mit dem gleichen Nachnamen an. Dennis, Henry, Michael und Trevor Taylor waren nicht miteinander verwandt. Nur Henry und Michael Taylor konnten sich für das Rennen qualifizieren.

Geburtstag-Sieger

Nur zwei Fahrer haben an ihrem Geburtstag einen Grand Prix gewonnen. James Hunt wurde bei seinem Sieg 1976 in Holland 29 Jahre alt. Auch Jean Alesi konnte 1995 in Montreal doppelt feiern. Es war sein 31. Geburtstag.

Buch - "Formula 1 The Knowledge"
David Hayhoe

Rennen am Montag

Neun Rennen wurden an einem Montag abgehalten. Die Grand Prix von Holland 1958, 1960 und 1961 jeweils zu Pfingsten, die Grand Prix von Südafrika 1967 und 1968, der GP Spanien 1972 am 1. Mai und die 500 Meilen von Indianapolis von 1954, 1955 und 1960.

Die meisten Grand Prix

Italien war 96 Mal Gastgeber eines Grand Prix. 69 Mal für den GP Italien, 26 Mal für den GP San Marino und ein Mal für das Rennen in Pescara. Deutschland folgt mit 77 GP-Starts.

Saison ohne Weltmeister

Sieben Mal trat der Weltmeister vom Vorjahr nicht mehr an. Juan-Manuel Fangio wegen eines Monza-Crashs 1952, Jochen Rindt wegen seines tödlichen Unfalls in Monza, Nigel Mansell, weil er 1993 in der IndyCar-Serie antrat, Mike Hawthorn (1959), Jackie Stewart (1974), Alain Prost (1994) und Nico Rosberg (2017), weil sie mit dem Titelgewinn zurückgetreten waren.

Buntes Feld

In der Saison 1974 traten Fahrer aus 19 unterschiedlichen Ländern an. Vertreten waren Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, Liechtenstein, Niederlande, Neuseeland, Österreich, Schweden, Schweiz, Südafrika und die USA.

Treuester Fahrer

Noch ein Rekord für Michael Schumacher. Der siebenfache Weltmeister fuhr 180 Rennen für Ferrari. Ihm folgt David Coulthard mit 150 GP-Starts für McLaren.

Die meisten Ausfälle

Andrea de Cesaris kam 150 Mal nicht ins Ziel. Der Italiener nahm an 208 Grand Prix teil.

Blindgänger

Fünf Fahrer nahmen an einem Grand Prix teil, obwohl sie keine Startberechtigung hatten. Vern Schuppan 1974 in Schweden, Tim Schenken 1974 in den USA, Wilson Fittipaldi 1975 in Südafrika, Harald Ertl 1976 in Frankreich und Hans Heyer 1977 in Deutschland. Alle hatten sich verbotenerweise ins Starterfeld geschmuggelt und wurden dann mit der schwarzen Flagge aus dem Rennen geholt.

Längste Wartezeit

Die längste Wartezeit zwischen zwei Siegen verbrachte Riccardo Patrese. Zwischen seinen Siegen beim GP Südafrika 1983 und dem GP San Marino 1990 lagen 2402 Tage und 99 Rennen. Die größte Pause zwischen zwei Punkteplatzierungen legte Lucien Bianchi ein. Der belgische Sportwagen-Spezialist wartete 2898 Tage, aber er fuhr zwischen dem GP Belgien 1960 und dem GP Monaco 1968 auch nur 10 Rennen.

Sieg ohne Führungsrunde

Sieben Fahrer haben einen Grand Prix gewonnen, ohne ein Mal in Führung gelegen sein. Bei Luigi Fagioli 1951 in Frankreich, Luigi Musso 1956 in Argentinien und Tony Brooks 1957 in England fuhr der jeweilige Ablösefahrer das Auto zum Sieg. Das war in zwei Fällen Juan-Manuel Fangio und bei Brooks Vanwall-Kollege Stirling Moss. Niki Lauda erbte 1978 den Sieg, weil Mario Andretti eine Strafminute bekam. Alain Prost profitierte 1982 in Brasilien von der nachträglichen Disqualifikation von Nelson Piquet und Keke Rosberg. Elio de Angelis führte 1985 in Imola keine Runde, bekam aber den Sieg geschenkt, weil Alain Prosts McLaren untergewichtig war. Damon Hill war 1994 in Spa der Profiteur, als Michael Schumachers Benetton wegen einer zu stark abgenutzten Holzplatte unter dem Auto aus der Wertung genommen wurde.

Podest zum Schluss

16 Fahrer haben sich mit einem Podium aus der Formel 1 verabschiedet: Nico Rosberg, Mark Webber, Alain Prost, Michael Andretti, Alessandro Nannini, Gilles Villeneuve, Didier Pironi, Jo Siffert, Jim Clark, Tony Brooks, Mike Hawthorn, Paul Frère, Nino Farina, Onofre Marimon, Luigi Fagioli und Dorino Serafini.

Immer freie Sicht

Sieben Fahrer sind bei jedem Rennen einer Saison aus der ersten Reihe gestartet. Nino Farina in den Jahren 1950, 1951 und 1952. Juan-Manuel Fangio 1950, 1951, 1954, 1955 und 1956. Alberto Ascari 1953, Jack Brabham 1959, Ayrton Senna 1989, Alain Prost 1993 und Damon Hill 1996.

Der große Pechvogel

Chris Amon startete fünf Mal von der Pole Position und 19 Mal aus der ersten Startreihe. Der Neuseeländer führte in sieben Grand Prix 852 Kilometer, doch er gewann nie einen Grand Prix.

Startverbot

16 Fahrer erhielten Startverbot. Ken Richardson 1951 in Italien, Ricardo Londono 1981 in Brasilien und Emilio de Villota 1981 in Spanien wegen Problemen mit der Lizzenz. Lella Lombardi 1976 in Deutschland, weil ihr Fahrzeug beschlagnahmt wurde. Karl Oppitzhauser und Otto Stuppacher 1976 in Österreich wegen mangelnder Erfahrung. Hans Heyer in Österreich 1977, weil er sich ein Rennen zuvor unerlaubterweise ins Starterfeld geschwindelt hatte. Riccardo Patrese 1978 in Watkins-Glen, weil ihn die Fahrerkollegen als Schuldigen der Monza-Karambolage ansahen, die Ronnie Peterson das Leben gekostet hatte.

Nigel Mansell 1989 in Spanien, weil er beim Rennen davor die schwarze Flagge missachtet hatte. Eddie Irvine wurde 1994 für drei Rennen wegen Auslösens einer Massenkollision beim GP Brasilien gesperrt. Mika Häkkinen als Sündenbock für die Startkollision beim GP Deutschland 1994, die elf Autos ins Verderben riss. Michael Schumacher 1994 in Italien und Portugal, weil er in Silverstone die schwarze Flagge ignoriert hatte. Jenson Button und Takuma Sato 2005 in Monaco und Spanien als Folge des Tankskandals um BAR. Yuji Ide 2006 beim GP Europa, weil er bei den ersten vier Rennen der Saison wegen gefährlichen Fahrens unangenehm aufgefallen war. Und Romain Grosjean 2012 in Italien als Strafe für zu viele Unfälle. Die Startkollison von Spa beim Rennen davor hatte das Maß vollgemacht.

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