Am ersten Tag der Formel-1-Testfahrten in Bahrain waren alle Augen auf Mick Schumacher gerichtet. Das F1-Debüt des talentierten Youngsters endete beinahe mit der Tagesbestzeit. Doch dann kam Max Verstappen. Wir haben Infos und Bilder.
Am ersten Tag der Formel-1-Testfahrten in Bahrain waren alle Augen auf Mick Schumacher gerichtet. Das F1-Debüt des talentierten Youngsters endete beinahe mit der Tagesbestzeit. Doch dann kam Max Verstappen. Wir haben Infos und Bilder.
Beim Saisonfinale 2006 in Brasilien hatte Michael Schumacher seine letzten Rennrunden im F1-Ferrari gedreht. Am Dienstag (2.4.2019) wurde ein neues Kapitel der Erfolgsgeschichte geschrieben. Im Rahmen der zweitägigen Testfahrten von Bahrain kletterte Sohn Mick zum ersten Mal in den roten Grand-Prix-Renner aus Maranello und bekam damit eine erste Chance, sein Talent auf großer Bühne zu zeigen.
Zum Testbeginn um 9 Uhr Ortstzeit hatte sich eine ganze Horde an Fotografen vor der Box des italienischen Teams versammelt, um dem feierlichen Moment beizuwohnen. Vor den Augen von Mutter Corinna Schumacher machte sich der 20-Jährige endlich auf die lang ersehnte erste Installationsrunde im Formel-1-Auto. Bei seiner Rückkehr erwartete ihn natürlich erneut ein Blitzlichtgewitter der F1-Paparazzi.
Am Tag zuvor hatte es allerdings noch kurz so ausgesehen, dass die Testfahrten möglicherweise gar nicht stattfinden können. Ein heftiger Sandsturm war über das Königreich von Bahrain gezogen und drohte das Geschehen auf dem Grand-Prix-Kurs zum Erliegen zu bringen. Doch die Staubwolke verzog sich zum Glück gerade noch rechtzeitig.
Nach einer intensiven Streckenreinigung konnten die Teams ihr Programm am Dienstag pünktlich beginnen. Doch statt Sand rieselte am Vormittag dann plötzlich Regen aus dem Himmel. Zuerst nieselte es nur leicht, dann kamen aber doch ein paar größere Tropfen, was den Testbetrieb über Mittag für mehr als vier Stunden stoppte.
Erst in der letzten Stunde, als die Strecke wieder komplett abgetrocknet war, drehten die Piloten ihre schnellsten Runden. Eine knappe Viertelstunde vor dem Abschluss setzte auch Schumacher zu einer schnellen Runde mit frischen Reifen der ganz weichen C5-Mischung und wenig Sprit an. Der Formel-3-Champion absolvierte die 5,412 Kilometer lange Strecke in 1:29.976 Minuten, womit er sich an die Spitze des Klassements schob.
Doch dann gab auch Max Verstappen mit den mittelharten C3-Reifen noch einmal richtig Gas. Der Holländer, dessen Vater 1994 zusammen mit Michael Schumacher bei Benetton fuhr, unterbot die Marke des Ferrari-Piloten mit einer schnellen Runde kurz vor der Zielflagge noch einmal um fast 6 Zehntel. Dahinter reihten sich Lando Norris (McLaren), Romain Grosjean (Haas) und Alex Albon (Toro Rosso) auf den Plätzen drei bis fünf ein.
Allerdings müssen wir wie immer bei den Testfahrten anmerken, dass die Aussagekraft der Zeitentabelle wegen der variablen Spritmengen und unterschiedlichen Reifenmischungen nicht sehr aussagekräftig ist. Nur um es erwähnt zu haben: Die Pole-Position-Runde von Charles Leclerc am Samstag war noch einmal anderthalb Sekunden schneller als die Verstappen-Marke.
Egal ob Bestzeit oder nicht, Schumacher zeigte sich zufrieden mit den ersten Eindrücken in der Königsklasse: „Ich war erstmal nur baff. Das Gefühl beim ersten Mal auf der Strecke, als ich aufs Gas ging, da dachte ich nur: Dieses Ding hat richtig Power. In dem Auto steckt so viel Potenzial, was die Kurvengeschwindigkeiten und die Traktion angeht. Es ist schwer zu beschreiben. Es war einfach cool.“
„Auch die ganzen Jungs zu sehen, die mit dem Auto und mit mir gearbeitet haben. Da habe ich mich direkt wie zuhause gefühlt. Bei jedem Run habe ich etwas Neues gelernt – wie ich das Auto fahren muss, wie sich das Auto anfühlt und auf was ich achten muss. Das hat insgesamt schon ganz gut funktioniert denke ich.“
Wegen der vierstündigen Regenpause schaffte es übrigens kein Pilot, die magische 100-Runden-Marke zu knacken. Den Kilometerbestwert sicherte sich am Ende Lewis Hamilton. Der Weltmeister spulte mit seinem Mercedes 77 Runden ab und ließ sich dabei die sechstschnellste Zeit notieren.
Schumacher hofft, dass er am zweiten Testtag im Alfa Romeo etwas mehr als nur die 56 Runden aus der ersten Session hinbekommt: „Ich freue mich schon auf morgen. Da werde ich weiter versuchen an den Dingen zu arbeiten, die ich schon heute verbessern wollte. Leider haben wir nicht ganz so viele Runden geschafft wie gewünscht. Deshalb werden wir versuchen den Testplan etwas auszudehnen.“
Mit Fernando Alonso war noch ein weiterer prominenter Pilot am Dienstag unterwegs, der beim Grand Prix am Sonntag nicht dabei war. Der McLaren-Testfahrer saß im zweiten MCL34 und probierte für Pirelli verschiedene Mischungen für die kommende Saison aus. Weil der Reifenhersteller das Programm bestimmte, kamen am Ende keine besonders schnellen Zeiten heraus.
Alonso fuhr aber immerhin 64 Runden und landete auf Platz 11 der Gesamtwertung. Auch Daniil Kvyat war im zweiten Toro Rosso STR14 in Diensten von Pirelli unterwegs. Der Russe belegte im Williams-Sandwich zwischen Robert Kubica und George Russell den vorletzten Platz.
Am Mittwoch gehen die Tests in Bahrain wie erwähnt in die letzte Runde. Neben Mick Schumacher im Alfa Romeo wird dann auch Sebastian Vettel im Ferrari in das Testgeschehen eingreifen. Der Heppenheimer will unbedingt die Gründe dafür finden, warum es am Sonntag im Rennen nicht so geklappt hat wie geplant.
In der Galerie zeigen wir Ihnen die Bilder vom ersten Testtag in Bahrain.
Fahrer | Team | Zeit | Rückstand | Runden | Reifen | |
1 | Max Verstappen | Red Bull | 1:29.379 | 62 | C3 | |
2 | Mick Schumacher | Ferrari | 1:29.976 | + 0.597 | 56 | C5 |
3 | Lando Norris | McLaren | 1:30.800 | + 1.421 | 22 | C3 |
4 | Romain Grosjean | Haas | 1:30.982 | + 1.603 | 42 | C3 |
5 | Alexander Albon | Toro Rosso | 1:31.089 | + 1.709 | 71 | C3 |
6 | Lewis Hamilton | Mercedes | 1:31.156 | + 1.777 | 77 | C3 |
7 | Daniel Ricciardo | Renault | 1:31.584 | + 2.205 | 45 | C4 |
8 | Lance Stroll | Racing Point | 1:31.964 | + 2.585 | 32 | C3 |
9 | Carlos Sainz Jr. | McLaren | 1:32.059 | + 2.679 | 32 | C2 |
10 | Antonio Giovinazzi | Alfa Romeo | 1:32.067 | + 2.687 | 53 | C3 |
11 | Fernando Alonso | McLaren | 1:32.207 | + 2.827 | 64 | XX |
12 | Pietro Fittpaldi | Haas | 1:32.708 | + 3.329 | 20 | C3 |
13 | Robert Kubica | Williams | 1:33.290 | + 3.910 | 19 | C3 |
14 | Daniil Kvyat | Toro Rosso | 1:33.653 | + 4.273 | 45 | XX |
15 | George Russell | Williams | 1:33.682 | + 4.302 | 27 | C3 |
Fahrer | Team | Zeit | Rückstand | Runden | Reifen | |
1 | Max Verstappen | Red Bull | 1:29.379 | 62 | C3 | |
2 | Mick Schumacher | Ferrari | 1:29.976 | + 0.597 | 56 | C5 |
3 | Lando Norris | McLaren | 1:30.800 | + 1.421 | 22 | C3 |
4 | Romain Grosjean | Haas | 1:30.982 | + 1.603 | 42 | C3 |
5 | Alexander Albon | Toro Rosso | 1:31.089 | + 1.709 | 71 | C3 |
6 | Lewis Hamilton | Mercedes | 1:31.156 | + 1.777 | 77 | C3 |
7 | Daniel Ricciardo | Renault | 1:31.584 | + 2.205 | 45 | C4 |
8 | Lance Stroll | Racing Point | 1:31.964 | + 2.585 | 32 | C3 |
9 | Carlos Sainz Jr. | McLaren | 1:32.059 | + 2.679 | 32 | C2 |
10 | Antonio Giovinazzi | Alfa Romeo | 1:32.067 | + 2.687 | 53 | C3 |
11 | Fernando Alonso | McLaren | 1:32.207 | + 2.827 | 64 | XX |
12 | Pietro Fittpaldi | Haas | 1:32.708 | + 3.329 | 20 | C3 |
13 | Robert Kubica | Williams | 1:33.290 | + 3.910 | 19 | C3 |
14 | Daniil Kvyat | Toro Rosso | 1:33.653 | + 4.273 | 45 | XX |
15 | George Russell | Williams | 1:33.682 | + 4.302 | 27 | C3 |