Valtteri Bottas heißt der erste Sieger der neuen Saison. Der Finne legte den Grundstein für den Erfolg gegen Lewis Hamilton schon am Start. Auf Rang drei fuhr Max Verstappen über die Linie. Ferrari verpasste das Podium.
Valtteri Bottas heißt der erste Sieger der neuen Saison. Der Finne legte den Grundstein für den Erfolg gegen Lewis Hamilton schon am Start. Auf Rang drei fuhr Max Verstappen über die Linie. Ferrari verpasste das Podium.
Mit diesem Sieger hätten vor dem Melbourne-Wochenende wohl nur die wenigsten Experten gerechnet. Valtteri Bottas hatte zwar angekündigt, mit frischen Selbstbewusstsein und einer neuen Einstellung aus der Winterpause zu kommen, doch nach den durchwachsenen Mercedes-Wintertests und der Qualifying-Niederlage gegen Lewis Hamilton schien sich die Pleiteserie zu wiederholen.
Doch dann gingen die Lichter der Startampel in Melbourne aus und der 29-Jährige schoss beim Sprint zur ersten Kurve an seinem Teamkollegen vorbei. In den ersten Runden legte Bottas gleich ein paar Sekunden zwischen sich und das Schwesterauto. Die endgültige Entscheidung im Duell der beiden Silberpfeile fiel dann durch einen frühen Stopp von Verfolger Sebastian Vettel in Runde 14.
Hamilton wurde zum Konter ebenfalls an die Box gerufen und wie sein Konkurrent auf die Medium-Reifen gesetzt. Doch selbst mit frischen Gummis konnten die beiden das Tempo von Bottas an der Spitze nicht mitgehen. Der Finne kam erst in Runde 23 und konnte anschließend gemütlich das Tempo kontrollieren. Im Ziel hatte er 20,8 Sekunden Vorsprung auf Hamilton. Und er sicherte sich kurz vor Schluss noch die schnellste Rennrunde und einen Extra-Punkt.
„Alles hat sich so gut angefühlt heute. Ich habe gemerkt, dass ich eine gute Pace habe“, strahlte der erste Sieger des Jahres im Parc Fermé. „Das war das beste Rennen meines Lebens. Das geht natürlich nur mit einem guten Auto. Am Ende war es natürlich etwas riskant, noch einmal die schnellste Rennrunde mit angefahrenen Reifen zu attackieren. Aber ich wollte unbedingt die 26 Punkte. Es war ein perfekter Tag.“
Lewis Hamilton zeigte sich nach dem Rennen versöhnlich: „Das war ein gutes Wochenende für das Team. Alle haben einen super Job erledigt. Das war mehr, als wir erwarten konnten. Valtteri hat ein unglaubliches Rennen gefahren. Er verdient den Sieg. Natürlich ist es etwas frustrierend, wenn man ein gutes Wochenende fährt und dann gleich am Start die Führung verliert. Aber so läuft das Spiel nun mal.“
Für Verstappen war Platz drei das Maximum an diesem Sonntag: „Ich musste Sebastian überholen um aufs Podium zu kommen. Das ist hier nicht einfach. Leider hat es nicht gegen Hamilton ganz gereicht – auch ohne den kleinen Ausrutscher am Ende wohl nicht. Wenn man die Saison auf dem Podium beginnt und Mercedes im Rennen herausfordern kann, dann ist das natürlich ein guter Start. Auch für Honda, die in der V6-Ära das erste Podium feiern konnten.“
Vettel musste für den frühen Boxenstopp noch mehr bezahlen. In Runde 30 musste er sich der Attacke von Max Verstappen geschlagen geben, der erst fünf Runden zuvor beim Boxenstopp war. Mit den frischeren Gummis und DRS-Hilfe flog der Red Bull vor Kurve 3 locker am Ferrari vorbei. Verstappen versuchte auch noch Hamilton zu attackieren. Doch der Weltmeister war einen Tick zu schnell.
Sebastian Vettel hätte beinahe noch eine weitere Position verloren. Doch Charles Leclerc, der mit frischeren Reifen in der zweiten Rennhälfte deutlich schneller unterwegs war, verzichtete auf den Angriff gegen den Teamkollegen. Die Plätze vier und fünf dürften die Tifosi nicht zufriedenstellen, die nach den guten Tests auf einen Sieg gehofft hatten.
Der beste Pilot aus dem Mittelfeld war Kevin Magnussen auf Rang sechs. Der zweite Haas von Romain Grosjean wäre auch locker in die Punkte gefahren, hätte sich nicht das linke Vorderrad am US-Renner gelöst. Das gleiche Problem sorgte schon im Vorjahr für den vorzeitigen Ausfall. Auch Renault brachte nur ein Auto ins Ziel. Nico Hülkenberg landete auf Platz sieben.
Für Lokalmatador Daniel Ricciardo war die Jagd nach Punkten schon nach wenigen Metern beendet. Zum Ärger seiner vielen Fans war der Renault am Start auf die Wiese ausgewichen. Auf einer Bodenwelle verlor das gelbe Auto den Frontflügel. Der Reparaturstopp war Ricciardo weit zurück. In Runde 31 gab der Australier dann endgültig auf.
Hinter Hülkenberg gab es auch Punkte für Kimi Räikkönen beim Comeback für Sauber, das nun unter der Bezeichnung Alfa Romeo an den Start geht. Die letzten beiden Top-Ten-Plätze belegten Lance Stroll beim Racing.-Point-Debüt und Daniil Kvyat, der sich in den letzten Runden bravourös gegen den zweiten Red Bull von Pierre Gasly verteidigte. Der Franzose verfehlte nach einer tollen Aufholjagd von Platz 17 knapp die Punkte.
Für Williams wurde es das erwartet schwere Rennen. George Russell wurde zweimal überrundet, Robert Kubica musste die Spitze dreimal vorbeilassen. Der Comebacker hatte in der Startrunde im Duell mit Gasly den Frontflügel verloren und war weit zurückgefallen.
Fahrer | Team | Zeit / Rückstand | |
1 | Valtteri Bottas | Mercedes | 1:25:27.325 |
2 | Lewis Hamilton | Mercedes | +20.886s |
3 | Max Verstappen | Red Bull | +22.520s |
4 | Sebastian Vettel | Ferrari | +57.109s |
5 | Charles Leclerc | Ferrari | +58.230s |
6 | Kevin Magnussen | Haas Ferrari | +87.156s |
7 | Nico Hülkenberg | Renault | +1 Runde |
8 | Kimi Räikkönen | Alfa Romeo | +1 Runde |
9 | Lance Stroll | Racing Point | +1 Runde |
10 | Daniil Kvyat | Toro Rosso | +1 Runde |
11 | Pierre Gasly | Red Bull | +1 Runde |
12 | Lando Norris | McLaren | +1 Runde |
13 | Sergio Perez | Racing Point | +1 Runde |
14 | Alexander Albon | Toro Rosso | +1 Runde |
15 | Antonio Giovinazzi | Alfa Romeo | +1 Runde |
16 | George Russell | Williams | +2 Runden |
17 | Robert Kubica | Williams | +3 Runden |
18 | Romain Grosjean | Haas | Ausfall |
19 | Daniel Ricciardo | Renault | Ausfall |
20 | Carlos Sainz | McLaren | Ausfall |