Nach der Bestzeit im ersten Training drehte Nico Rosberg auch in der zweiten Sitzung von Spa-Francorchamps die schnellste Runde. Der Mercedes-Pilot erlebte zudem einen Schreckmoment, als ihm bei mehr als 300 km/h ein Reifen platzte.
Nach der Bestzeit im ersten Training drehte Nico Rosberg auch in der zweiten Sitzung von Spa-Francorchamps die schnellste Runde. Der Mercedes-Pilot erlebte zudem einen Schreckmoment, als ihm bei mehr als 300 km/h ein Reifen platzte.
Nico Rosberg war am Freitag (21.8.2015) der Hauptdarsteller in den Freien Trainings zum GP Belgien. Am Vormittag erlebte der Monegasse mit Antriebsproblem zunächst einen kleinen Fehlstart. Doch nach der schnellen Reparatur setzte er am Ende der Sitzung sogar noch die Bestzeit. Das gleiche Kunstwerk schaffte der Mercedes-Pilot auch am Nachmittag. Seine Tagesbestzeit lag am Ende bei 1:49.385 Minuten.
Doch der Speed des Silberpfeil-Piloten, der mehr als siebeneinhalb Zehntel schneller war als der erste Nichts-Mercedes, sorgte nicht für die größten Schlagzeilen. Rosberg jagte den Zuschauern - und sich selbst - einen gehörigen Schrecken ein, als ihm zwischen den schnellen Kurven Stavelot und Blanchimont der rechte Hinterreifen platzte.
Ohne Chance zu reagieren trudelte das Autos über die Strecke. Zum Glück waren an der Unfallstelle große Auslaufzonen eingerichtet. Aber auch ohne einen direkten Einschlag in die Bande wurde das Auto durch die Reifenfetzten im Heck stark beschädigt. Der Pilot blieb unverletzt, wurde aber ordentlich durchgeschüttelt.
"Das war ein Schock für mich", berichtete Rosberg anschließend. "Bei 306 km/h die Kontrolle zu verlieren, ist kein schönes Gefühl. Dass ich nicht eingeschlagen bin, war kein Können. Das war Glück." Was den Reifenplatzer ausgelöst hat, ist noch nicht klar. In einer Onboard-Aufnahme lässt sich erkennen, dass sich schon früh in der Runde eine Blase gebildet hatte, die sich immer mehr ausweitete. Erst nach einer Minute kam es zum Platzer.
Mercedes-Technikchef Paddy Lowe standen die Fragezeichen ins Gesicht geschrieben: "Das habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt, dass sich ein Reifen so langsam auflöst. Normalerweise geht das schneller." Rosberg wollte die Schuld nicht voreilig dem Reifenhersteller in die Schuhe schieben. "Es macht keinen Sinn, jetzt zu spekulieren. Wir müssen warten, was die Pirelli-Untersuchungen ergeben."
Nach dem Unfall wurde die Sitzung für 10 Minuten unterbrochen, um die Trümmerteile und das Auto sicher zu bergen. Kaum ging es wieder los, passierte auch schon der nächste schwere Unfall. Marcus Ericsson kam in der schnellen Puhon-Kurve etwas zu weit nach außen auf die Kerbs bzw. den Kunstrasen, verlor die Kontrolle und rutschte seitlich in die Bande.
Der Sauber wurde auf der rechten Seite heftig in Mitleidenschaft gezogen. Der Pilot konnte aber aus eigener Kraft aussteigen. Zur Sicherheit wurde jedoch das Medical-Car zur Unfallstelle gerufen. Wieder musste kurz vor Schluss die Sitzung unterbrochen werden. Das machte es den anderen Piloten schwer, verwertbare Longrun-Daten zu sammeln.
Vor allem Ferrari hätte noch ein paar Übungsrunden gebrauchen können. Red Bull hinterließ mit Daniil Kvyat und Daniel Ricciardo auf den Plätzen 3 und 4 einen besseren Eindruck als die Scuderia. Sebastian Vettel landete am Ende sogar nur auf Rang 10. Gut unterwegs war auch Nico Hülkenberg auf Rang 6. Sauber konnte mit beiden Autos in die Top Ten fahren. Nach dem Crash von Ericsson ist die Stimmung bei den Schweizern jedoch etwas gedrückt.
In unserer Galerie haben wir einige Bilder vom Freien Training.
Fahrer | Team | Zeit / Rückstand | Runden |
---|---|---|---|
1. Nico Rosberg | Mercedes | 1:49.385 Min. | 19 |
2. Lewis Hamilton | Mercedes | + 0.302 Sek. | 23 |
3. Daniel Ricciardo | Red Bull | + 0.751 | 15 |
4. Daniil Kvyat | Red Bull | + 1.014 | 18 |
5. Kimi Räikkönen | Ferrari | + 1.076 | 23 |
6. Nico Hülkenberg | Force India | + 1.076 | 21 |
7. Romain Grosjean | Lotus | + 1.104 | 21 |
8. Marcus Ericsson | Sauber | + 1.324 | 18 |
9. Felipe Nasr | Sauber | + 1.543 | 24 |
10. Sebastian Vettel | Ferrari | + 1.555 | 23 |
11. Sergio Perez | Force India | + 1.586 | 21 |
12. Carlos Sainz Jr. | Toro Rosso | + 1.652 | 24 |
13. Max Verstappen | Toro Rosso | + 1.732 | 25 |
14. Valtteri Bottas | Williams | + 1.865 | 25 |
15. Pastor Maldonado | Lotus | + 1.932 | 16 |
16. Felipe Massa | Williams | + 2.203 | 26 |
17. Jenson Button | McLaren | + 2.469 | 16 |
18. Fernando Alonso | McLaren | + 3.185 | 14 |
19. Will Stevens | Manor | + 4.680 | 17 |
20. Roberto Merhi | Manor | + 4.868 | 14 |