Nico Rosberg hat souverän den GP Belgien gewonnen. Die Freude beim Mercedes-Piloten hielt sich anschließend aber in Grenzen. WM-Rivale Lewis Hamilton konnte aus der letzten Startreihe bis auf Rang 3 nach vorne fahren und die Tabellenführung verteidigen.
Nico Rosberg hat beim GP Belgien am Sonntag (28.8.2016) wie erwartet den fünften Saisonsieg gefeiert. Von der Pole Position diktierte der Mercedes-Pilot nach seinem gewonnenen Start souverän das Tempo und geriet nie unter Druck. Nach 44 Runden fuhr der Deutsche mit 14,1 Sekunden Vorsprung vor Red Bull-Pilot Daniel Ricciardo über die Ziellinie.
Doch der eigentliche Sieger an diesem Tag hieß Lewis Hamilton, der seine Aufholjagd auf Rang 3 beendete. Aus der letzten Reihe mit den härtesten Reifen (medium) gestartet machte der Weltmeister schon nach wenigen Metern jede Menge Plätze gut. Der Brite profitierte von einer Startkollision zwischen Max Verstappen und den beiden Ferrari-Piloten. Auch Pascal Wehrlein und Jenson Button eliminierten sich schon nach wenigen Metern.
Rennabbruch nach Magnussen-Crash
Das größte Glück für Hamilton war aber ein heftiger Crash von Kevin Magnussen in Runde 6. Der Renault-Pilot hatte am Ausgang von Raidillon die Kontrolle über seinen Renault verloren und war mit hoher Geschwindigkeit in die Reifenstapel eingeschlagen.
Während der Däne mit einer Knöchelverletzung ins Medical Center gebracht wurde, entschied sich die Rennleitung das Rennen zunächst per Safety-Car zu neutralisieren. Drei Runden später wurde komplett abgebrochen, weil die Reparaturen an der Bande etwas umfangreicher ausfielen.
Weil viele seiner Konkurrenten in der Safety-Car-Phase zum Reifenwechsel an die Box gegangen waren, rutschte Hamilton bis zur 17-minütigen Unterbrechung kampflos auf Platz 5 nach vorne. Nach der Zwangspause schnappte sich Hamilton auch noch Nico Hülkenberg und Fernando Alonso. Mercedes versuchte den Briten mit einer Dreistopp-Strategie sogar noch an Ricciardo vorbeizubringen. Doch im Ziel fehlten Hamilton 13,5 Sekunden auf den Australier.
Hamilton verteidigt WM-Führung
Im WM-Kampf konnte Hamilton durch den Podiumsplatz den Schaden in Grenzen halten. Der Weltmeister büßte lediglich 10 Zähler ein und liegt nach dem 13. Saisonrennen noch mit 9 Punkten in Führung. Mercedes hatte vorher berechnet, dass Hamilton bei einem normalen Rennverlauf höchstens bis auf Platz 6 nach vorne kommen kann.
„Das mit der roten Flagge war natürlich blöd, wenn man gerade so schön in Führung liegt. Danach lief aber alles nach Plan. Es ist ein gutes Gefühl auf dieser legendären Rennstrecke zu siegen. Allerdings wurde es mir durch den Start von Lewis aus der letzten Reihe etwas leichter gemacht. In Monza wird der Kampf wohl wieder etwas härter“, so Rosberg mit Blick auf das nächste Rennen. Er wusste, wem er gratulieren musste: „Glückwunsch an Lewis. Von ganz hinten aufs Podium – das ist wirklich eine tolle Leistung.“
Hamilton freute sich natürlich über die erfolgreiche Schadensbegrenzung: „Das Ergebnis war besser erwartet. Ich hatte vorher gedacht, dass ich es vielleicht bis in die Top Ten schaffen kann. Platz 3 wäre aber ohne das Safety-Car und die Unterbrechung nicht möglich gewesen.“
Auch Ricciardo strahlte auf dem Podium: „Das war ein verrücktes Rennen mit den Kollisionen und der Unterbrechung. Ich hatte mir im Startgetümmel etwas den Frontflügel beschädigt. Das konnten wir in der Pause reparieren. Die Pace hat heute gepasst. Der zweite Platz ist ein super Ergebnis.“ Zur Freude der Fans ließ er seinen Landsmann Mark Webber, der die Podiums-Interviews führte, nach dem Rennen Champagner aus seinem Rennschuh trinken.
Hülkenberg verpasst Podium knapp
Während Hamilton vom Magnussen-Crash profitierte, hatte Nico Hülkenberg Grund zum Ärgern. Der Deutsche lag vor der Neutralisierung noch auf Rang 2 und hatte gute Aussichten auf den ersten Podiumsplatz seiner Karriere. Am Ende wurde es wieder nur der unglückliche vierte Rang. Weil Teamkollege Sergio Perez direkt hinter ihm auf Platz 5 fuhr, ging Force India in der WM-Wertung immerhin an Williams vorbei. Valtteri Bottas und Felipe Massa konnten das Tempo der direkten Rivalen nicht ganz mitgehen und landeten nur auf den Positionen 8 und 10.
Sebastian Vettel kämpfte sich nach der Startkollision mit Kimi Räikkönen, bei der er in der Haarnadel in die Auslaufzone ausweichen musste, noch bis auf Rang 6 nach vorne. Siebter wurde Fernando Alonso, der genau wie Hamilton mit Medium-Reifen aus der letzten Reihe startete und zunächst glücklich nach vorne gespült wurde. Der Spanier verlor aber nach der Unterbrechung noch 2 Positionen an Perez und Vettel.
Kimi Räikkönen fuhr genau wie Vettel ebenfalls noch in die Punkte. Der Finne konnte in der vorletzten Runde noch Felipe Massa überholen und Platz 9 sichern. Zwischendurch lieferte sich Räikkönen heiße Duelle mit Max Verstappen. Dem Holländer fehlte es nach der Startkollision mit den Ferrari spürbar an Pace. Zur Enttäuschung der vielen holländischen Zuschauer blieb der Youngster auf Platz 11 ohne Punkte.
GP Belgien 2016: Ergebnis Rennen
Fahrer |
Team |
Zeit / Rückstand |
1. Nico Rosberg |
Mercedes |
1:44.51,058 Std. |
2. Daniel Ricciardo |
Red Bull |
+ 0:14.113 Min. |
3. Lewis Hamilton |
Mercedes |
+ 0:27.634 |
4. Nico Hülkenberg |
Force India |
+ 0:35.907 |
5. Sergio Perez |
Force India |
+ 0:40.660 |
6. Sebastian Vettel |
Ferrari |
+ 0:45.394 |
7. Fernando Alonso |
McLaren |
+ 0:59.445 |
8. Valtteri Bottas |
Williams |
+ 1:00.151 |
9. Kimi Räikkönen |
Ferrari |
+ 1:01.109 |
10. Felipe Massa |
Williams |
+ 1:05.873 |
11. Max Verstappen |
Red Bull |
+ 1:11.138 |
12. Esteban Gutierrez |
Haas |
+ 1:13.877 |
13. Romain Grosjean |
Haas |
+ 1:16.474 |
14. Daniil Kvyat |
Toro Rosso |
+ 1:27.097 |
15. Jolyon Palmer |
Renault |
+ 1:33.165 |
16. Esteban Ocon |
Manor |
+ 1 Runde |
17. Felipe Nasr |
Sauber |
+ 1 Runde |
18. Kevin Magnussen |
Renault |
Ausfall |
19. Marcus Ericsson |
Sauber |
Ausfall |
20. Carlos Sainz Jr. |
Toro Rosso |
Ausfall |
21. Jenson Button |
McLaren |
Ausfall |
22. Pascal Wehrlein |
Manor |
Ausfall |