Lewis Hamilton macht da weiter, wo er in Mexiko aufgehört hat: Der Weltmeister sicherte sich in Brasilien die erste Bestzeit des Wochenendes. Max Verstappen wurde Zweiter vor dem WM-Führenden Nico Rosberg.
Lewis Hamilton macht da weiter, wo er in Mexiko aufgehört hat: Der Weltmeister sicherte sich in Brasilien die erste Bestzeit des Wochenendes. Max Verstappen wurde Zweiter vor dem WM-Führenden Nico Rosberg.
Sao Paulo ruft in Lewis Hamilton gemischte Gefühle hervor. Hier verlor er 2007 die WM an Kimi Räikkönen, gewann sie ein Jahr später aber in einem Herzschlagfinale gegen Felipe Massa. In Brasilien hat der dreimalige Formel 1-Weltmeister noch nie gewonnen. Am Sonntag wird er es wohl müssen, wenn er seine Chancen auf den vierten Titel in Takt halten will.
Am Freitagmorgen jedenfalls begann Hamilton in starker Form. Der Brite, der in diesem Jahr schon 8 Siege verbuchen konnte, setzte in 1:11.895 Minuten die Bestzeit auf weichen Reifen. Zum Vergleich: Die Pole-Zeit aus dem Vorjahr, gefahren von Nico Rosberg, lag um 0,613 Sekunden darunter. Insgesamt spulte Hamilton 32 Umläufe ab. Zufrieden rapportierte er: „Die Balance ist gut. Es gab keine echten Probleme.“
Zu Beginn der Session fuhr der 31-Jährige ein paar Aero-Runs mit einem großen Messgitter hinter dem linken Hinterrad. Es kann sich eigentlich nur um einen Test für das kommende Jahr gehandelt haben. Auch McLaren, Red Bull und Williams schienen darauf aus zu sein, für 2017 Informationen zu sammeln. An den Autos von Jenson Button, Max Verstappen und Felipe Massa waren jeweils kleine Kameras angebracht.
Hamilton muss 19 Punkte aufholen, um Nico Rosberg noch abzufangen. Das heißt, er muss auf Schützenhilfe hoffen. Den Titelverteidiger dürfte es gefreut haben, dass sich Max Verstappen im ersten Training zwischen die WM-Duellanten geschoben hat. Der 19-Jährige Wunderknabe büßte in seinem schnellsten Umlauf nicht einmal eine Zehntel auf den schnellsten Silberpfeil ein. Teamkollege Daniel Ricciardo konnte das Tempo nicht halten. Der Australier verlor 0,476 Sekunden auf die Spitze. Rosberg lag um 0,230 hinter Hamilton auf dem dritten Rang.
Einen guten Auftakt erwischte Williams. Der englische Traditionsrennstall kämpft gegen Force India in den verbleibenden 2 Rennen noch um den vierten Platz in der Team-WM. Derzeit hat Force India 9 Zähler Vorsprung. In Brasilien will Williams den Abstand verkürzen. Valtteri Bottas belegte zum Auftakt den fünften Platz. Eigentlich ungewöhnlich: So weit vorn sieht man einen weiß-blauen-Rennwagen an einem Freitag praktisch nie.
Doch sowohl Sergio Perez als auch Nico Hülkenberg folgten schon dicht dahinter. Der Abstand auf den schnelleren der beiden Williams betrug etwas mehr als anderthalb Zehntel. Zwischen den Force India-Fahrern lagen nur 4 Tausendstel. Lokalmatador Felipe Massa reihte sich auf der achten Position ein. Der kleine Brasilianer konnte in Sao Paulo schon 2 Mal gewinnen. Hier erlebte er 2008 aber auch seine bitterste Stunde als er den Titel gegen Hamilton verlor.
Bei seinem letzten Heim-GP dankt Massa seinen Fans mit dem Schriftzug „Obrigado“ auf dem Heckflügel. Das heißt übersetzt „vielen Dank.“ Auf die Motorhaube setzte Williams den Namen des bald 249-fachen GP-Teilnehmers in das Martini-Logo.
Die Top 10 rundeten die beiden Ferrari ab. In der Reihenfolge Sebastian Vettel vor Kimi Räikkönen. Auf Hamilton fehlte schon mehr als 1,6 Sekunden. Allerdings taktierte Ferrari, indem man nur auf den Medium-Reifen fuhr. Vettel erlaubte sich in der Schlussphase des Trainings einen kleinen Dreher in Kurve 11, der aber ohne schwere Konsequenzen blieb.
Pascal Wehrlein landete nach 90 Minuten auf dem 20. Platz. Sein Garagennachbar Esteban Ocon, der 2017 für Force India an den Start gehen wird, war um 2 Ränge oder mehr als eine Zehntel besser. Fünf Fahrer testeten im ersten Training den Halo-Cockpitschutz: Räikkönen, Hülkenberg, Jolyon Palmer, Marcus Ericsson und Romain Grosjean. In einer eher unspektakulären Sitzung gab es nur einen Defekt: Renault-Ersatzmann Sergey Sirotkin rollte in der Boxeneinfahrt aus, nachdem das Getriebe vom dritten Gang auf neutral sprang.
Fahrer | Team | Zeit / Rückstand | Runden |
---|---|---|---|
1. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:11.895 Minuten | 32 |
2. Max Verstappen | Red Bull | + 0.096 Sek. | 29 |
3. Nico Rosberg | Mercedes | + 0.230 | 26 |
4. Daniel Ricciardo | Red Bull | + 0.476 | 27 |
5. Valtteri Bottas | Williams | + 1.234 | 36 |
6. Sergio Perez | Force India | + 1.394 | 31 |
7. Nico Hülkenberg | Force India | + 1.398 | 33 |
8. Felipe Massa | Williams | + 1.423 | 33 |
9. Sebastian Vettel | Ferrari | + 1.672 | 24 |
10. Kimi Räikkönen | Ferrari | + 1.674 | 26 |
11. Carlos Sainz Jr. | Toro Rosso | + 1.816 | 22 |
12. Daniil Kvyat | Toro Rosso | + 2.195 | 15 |
13. Jenson Button | McLaren | + 2.357 | 27 |
14. Fernando Alonso | McLaren | + 2.401 | 26 |
15. Romain Grosjean | Haas | + 2.612 | 25 |
16. Felipe Nasr | Sauber | + 2.736 | 21 |
17. Marcus Ericsson | Sauber | + 2.759 | 23 |
18. Esteban Ocon | Manor | + 2.932 | 30 |
19. Jolyon Palmer | Renault | + 3.013 | 32 |
20. Pascal Wehrlein | Manor | + 3.053 | 32 |
21. Charles Leclerc | Haas | + 3.496 | 27 |
22. Sergey Sirotkin | Renault | + 3.905 | 10 |