Österreich-Sieger Nico Rosberg scheint seine gute Form nach England gerettet zu haben. Trotz Technikproblemen fuhr der Mercedes-Pilot zum Auftakt in Silverstone die Bestzeit vor Lewis Hamilton. Ferrari bekommt Konkurrenz von Toro Rosso.
Österreich-Sieger Nico Rosberg scheint seine gute Form nach England gerettet zu haben. Trotz Technikproblemen fuhr der Mercedes-Pilot zum Auftakt in Silverstone die Bestzeit vor Lewis Hamilton. Ferrari bekommt Konkurrenz von Toro Rosso.
Lange hatte es im ersten Training zum GP England 2015 nach einem perfekten Auftakt für Lewis Hamilton ausgesehen. Der Vorjahressieger holte sich in den ersten 30 Minuten die Bestmarke und legte mit einem neuen Reifensatz in der Folge noch einmal nach.
Sein härtester WM-Rivale Nico Rosberg erlebte dagegen einen pannenreichen Start in das England-Wochenende. Bereits nach 16 Minuten rollte er in seinem Mercedes AMG W06 aus. Der Hydraulikdruck war abgefallen. In der Garage mussten seine Mechaniker dann das Getriebe wechseln. Die umfangreiche Service-Aktion dauerte weniger als eine Stunde. So konnte Rosberg in den letzten 6 Minuten nochmals auf die 5,891 lange Piste - und schnappte seinem Teamkollegen kurz vor Abpfiff prompt die Bestzeit weg.
Eine Minute vor Ende unterbot Rosberg Hamilton zunächst um zehn Tausendstel, ehe er in 1:34.274 Minuten abermals minimal nachlegte. Dadurch distanzierte er den WM-Führenden um 0,070 Sekunden. Jedoch droht Rosberg Ärger. Weil sein Team während der Bergung seines Autos den Frontflügel und Diffusor abdeckte, leitete der Technische Delegierte Jo Bauer eine Untersuchung bei den Stewards ein. Bauer sieht einen Verstoß gegen Artikel 27.4 des Sportgesetzes.
Die Dominanz von Mercedes im ersten Freien Training: überwältigend. Auf den drittplatzierten Max Verstappen hatte Rosberg bereits ein Polster von 1,256 Sekunden. Toro Rosso präsentierte sich zum England-Auftakt stark. Die Truppe um Technik-Chef James Key machte Ferrari gewaltig Dampf. Denn neben Verstappen positionierte sich auch Carlos Sainz in den Top 5.
Das Rookie-Duo wurde von Kimi Räikkönen im Ferrari gesplittet. Sebastian Vettel, der heute seinen 28. Geburtstag feiert, belegte den sechsten Rang. Der Heppenheimer fing sich in seinem Ferrari SF15-T bereits 1,465 Sekunden auf die Spitze ein. Obwohl Ferrari für den GP England unter anderem mit einem neuen Frontflügel aufrüstet. Die Tifosi sollten sich aber nicht zu früh ärgern. Der große Rückstand könnte auch einem anderen Programm geschuldet gewesen sein.
Auf den Positionen sieben und acht reihten sich am Freitagmorgen die beiden Red Bull ein. In der Reihenfolge Daniel Ricciardo vor Daniil Kvyat. Dem RB10 schmecken die schnellen und langgezogenen Passagen von Silverstone deutlich besser als die motorbetonten Bahnen von Österreich und Kanada.
Den neunten Platz sicherte sich Nico Hülkenberg. Der lange Rheinländer darf an diesem Wochenende endlich auf die B-Version seines Force India zurückgreifen. Für das Team ging es zunächst nicht um Zeitenjagd, sondern darum, das runderneuerte Auto kennen und verstehen zu lernen. Teamkollege Sergio Perez belegte den 12. Rang.
Den letzten Platz innerhalb der Top 10 schnappte sich Felipe Massa (Williams). Dessen Teamkollegin Susie Wolff, die für Valtteri Bottas ins Steuer des Williams FW37 griff, schaffte es auf den 13. Platz.
Einen schwachen Auftakt legte McLaren-Honda hin. Mit Rundendiät nach Technikproblemen reichte es für Fernando Alonso (12 Umläufe) und Jenson Button (10) nur zu den Positionen 17 und 18. Knapp vor den Schlusslichtern von Manor F1.
Fahrer | Team | Zeit / Rückstand | Runden |
---|---|---|---|
1. Nico Rosberg | Mercedes | 1:34.274 Min. | 12 |
2. Lewis Hamilton | Mercedes | + 0.070 | 26 |
3. Max Verstappen | Toro Rosso | + 1.256 | 18 |
4. Kimi Räikkönen | Ferrari | + 1.314 | 21 |
5. Carlos Sainz Jr. | Toro Rosso | + 1.395 | 33 |
6. Sebastian Vettel | Ferrari | + 1.465 | 17 |
7. Daniel Ricciardo | Red Bull | + 1.544 | 26 |
8. Daniil Kvyat | Red Bull | + 1.602 | 22 |
9. Nico Hülkenberg | Force India | + 1.883 | 28 |
10. Felipe Massa | Williams | + 2.195 | 23 |
11. Felipe Nasr | Sauber | + 2.581 | 20 |
12. Sergio Perez | Force India | + 2.615 | 26 |
13. Susie Wolff | Williams | + 2.968 | 19 |
14. Jolyon Palmer | Lotus | + 2.988 | 26 |
15. Raffale Marciello | Sauber | + 3.098 | 17 |
16. Pastor Maldonado | Lotus | + 3.806 | 8 |
17. Fernando Alonso | McLaren | + 3.948 | 12 |
18. Jenson Button | McLaren | + 4.586 | 10 |
19. Will Stevens | Manor | + 4.707 | 23 |
20. Roberto Merhi | Manor | + 6.203 | 23 |