Das erste Training in Monza endete mit einer Mercedes-Doppelführung. Der schärfste Rivale Max Verstappen erlitt dagegen einen Unfall – zum Glück mit glimpflichem Ausgang. Ferrari tat sich wie befürchtet schwer.
Das erste Training in Monza endete mit einer Mercedes-Doppelführung. Der schärfste Rivale Max Verstappen erlitt dagegen einen Unfall – zum Glück mit glimpflichem Ausgang. Ferrari tat sich wie befürchtet schwer.
Es war der erwartete Auftakt. Zwei Mercedes vorn, zwei Ferrari in der unteren der beiden Tabellenhälften. Das Heimspiel in Monza wird für den Rennstall der Herzen ein schwerer Gang. Im ersten Training landete Charles Leclerc mit einem Rückstand von 1,2 Sekunden auf dem elften Platz. Der Monegasse hielt immerhin Anschluss zum Mittelfeld. Teamkollege Sebastian Vettel drehte lediglich den zweitlangsamsten Umlauf der ersten 90 Minuten. Nur Nicholas Latifi im Williams war langsamer als der dreimalige Italien-Sieger (2008 auf Toro Rosso, 2011 und 2013 mit Red Bull).
Ferrari leidet auf den langen Geraden unter dem schwachen Motor. Was dem italienischen Triebwerk fehlt, hat der Mercedes-V6-Turbo: massiv Leistung. An der Dominanz der schwarz-lackierten Autos wird wohl auch die neue Technische Direktive 037-20 nicht rütteln, die ab der Qualifikation einen einzigen Motor-Modus vorschreibt. Den Überholknopf werden die Fahrer aber weiter drücken dürfen.
Die Konkurrenz hofft, dass der Abstand in der Qualifikation zu Mercedes schrumpft. Das Weltmeisterteam geht davon aus, dass sich der Vorsprung im Rennen festigt. Und vermutlich sogar noch größer ausfällt. Das erste Training jedenfalls dominierten Valtteri Bottas und Lewis Hamilton. Der Rest der Formel-1-Welt lag bereits acht Zehntelsekunden zurück.
Auf den weichen Reifen erzielte Valtteri Bottas eine Rundenzeit von 1:20.703 Minuten. Lewis Hamilton, der bereits fünfmal im Königlichen Park triumphierte, war in seinem schnellsten Umlauf auf den rotmarkierten Pirellis zweieinhalb Zehntelsekunden langsamer. Den Unterschied machte Bottas im Mittelsektor. Der Finne ist in Monza unter großem Druck. In der Weltmeisterschaft trennen ihn bereits 50 Punkte von Hamilton. Eine weitere Niederlage kann er sich eigentlich nicht erlauben.
Es war ein Training mit vielen Verbremsern und Drehern. Die kleinen Heckflügel erhöhen zwar den Topspeed, verringern aber Abtrieb und Bremsstabilität der Autos. Sebastian Vettel ritt am Ende der Session in der Lesmo-Kurve durchs Kiesbett. Pierre Gasly drehte sich in der zweiten Schikane in den Auslauf. Den größten Abflug hatte allerdings Max Verstappen nach knapp einer halben Stunde.
Inmitten der Ascari-Schikane entglitt dem WM-Zweiten das Heck. An dieser Stelle haben die Autos rund 240 km/h drauf. Der Red Bull übersteuerte und flog von der Ideallinie. Danach war Verstappen nur noch Passagier, rumpelte über den Randstein am Kurvenausgang, sodass sein Auto kurzzeitig mit allen vier Rädern in der Luft schwebte. Frontal landete er in der Tecpro-Schutzmauer. Auf dem Weg dorthin konnte Verstappen zum Glück genug Energie und Geschwindigkeit abbauen. Deshalb verlief der Kontakt mit der Streckenbegrenzung milde ab.
Ohne Frontflügel und mit kaputter Nase schleppte sich Verstappen zurück zur Garage. Die Red Bull-Mechaniker machten den RB16 innerhalb 22 Minuten wieder fahrbereit. Auf den weichen Reifen reichte es für Verstappen dann immerhin noch für die fünftschnellste Trainingszeit.
Red Bull kletterte in der Hybrid-Ära in sechs Rennen nicht ein einziges Mal auf das Podest in Monza. Dieses Mal soll es funktionieren. Alexander Albon erwischte einen gelungenen Auftakt. Der Thailänder scheint sich immer wohler zu fühlen in seinem Auto und belegte den dritten Rang. Von Verstappen ist mehr zu erwarten, sobald er wieder volles Vertrauen in seinen Rennwagen hat.
Im Mittelfeld überraschte Alpha Tauri. Daniil Kvyat glückte die viertschnellste, Pierre Gasly die sechstschnellste Rundenzeit. Beide waren dabei mit der etwas härteren Medium-Mischung unterwegs. Dahinter balgten sich Racing Point, McLaren und Renault. Sergio Perez und Lando Norris verbuchten auf das Tausendstel genau die gleiche Rundenzeit – beide auf den weichen Reifen. Der Mexikaner drehte seine persönliche Bestmarke zu einem früheren Zeitpunkt und wurde deshalb auf der besseren Position gewertet.
Daniel Ricciardo wurde auf den Medium-Reifen Neunter vor Carlos Sainz im zweiten McLaren, dessen Belgien-Motor gerettet werden konnte. Ein fehlerhafter Sensor hatte den Motor eine Woche zuvor in Spa in ein falsches Motorprogramm geleitet, was zu Fehlzündungen im Auspufftrakt führte. Sainz konnte deshalb nicht am Rennen teilnehmen.
Motorenpartner Renault hat bereits Gegenmaßnahmen eingeleitet, damit das Problem nicht noch einmal auftritt. Im Werksauto von Ricciardo ist ein ganz neuer Motor und Turbolader verbaut. Dazu wechselte Renault die beiden Elektromaschinen MGU-H und MGU-K. Noch kommt Ricciardo straffrei davon.
Im ersten Training übten manche Fahrer, wie zum Beispiel die Ferrari-Piloten, bereits das Fahren im Windschatten. Das kann auf der Highspeedstrecke bis zu 0,7 Sekunden bringen. Wir sind gespannt, ob es im Qualifying wieder zu Stau kommt.
Fahrer | Team | Zeit | Abstand | Runden |
---|---|---|---|---|
1. Valtteri Bottas | Mercedes | 1:20.703 | 28 | |
2. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:20.948 | +0.245s | 27 |
3. Alexander Albon | Red Bull | 1:21.500 | +0.797s | 30 |
4. Daniil Kvyat | Alpha Tauri | 1:21.555 | +0.852s | 31 |
5. Max Verstappen | Red Bull | 1:21.641 | +0.938s | 22 |
6. Pierre Gasly | Alpha Tauri | 1:21.667 | +0.964s | 27 |
7. Sergio Perez | Racing Point | 1:21.747 | +1.044s | 25 |
8. Lando Norris | McLaren | 1:21.747 | +1.044s | 29 |
9. Daniel Ricciardo | Renault | 1:21.789 | +1.086s | 22 |
10. Carlos Sainz | McLaren | 1:21.821 | +1.118s | 27 |
11. Charles Leclerc | Ferrari | 1:21.904 | +1.201s | 25 |
12. Esteban Ocon | Renault | 1:21.984 | +1.281s | 28 |
13. Lance Stroll | Racing Point | 1:22.131 | +1.428s | 21 |
14. Romain Grosjean | Haas | 1:22.409 | +1.706s | 20 |
15. Kevin Magnussen | Haas | 1:22.422 | +1.719s | 19 |
16. Antonio Giovinazzi | Alfa Romeo | 1:22.552 | +1.849s | 24 |
17. Kimi Räikkönen | Alfa Romeo | 1:22.619 | +1.916s | 27 |
18. Roy Nissany | Williams | 1:22.826 | +2.123s | 25 |
19. Sebastian Vettel | Ferrari | 1:22.988 | +2.285s | 24 |
20. Nicholas Latifi | Williams | 1:23.120 | +2.417s | 22 |
Fahrer | Team | Zeit | Abstand | Runden |
---|---|---|---|---|
1. Valtteri Bottas | Mercedes | 1:20.703 | 28 | |
2. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:20.948 | +0.245s | 27 |
3. Alexander Albon | Red Bull | 1:21.500 | +0.797s | 30 |
4. Daniil Kvyat | Alpha Tauri | 1:21.555 | +0.852s | 31 |
5. Max Verstappen | Red Bull | 1:21.641 | +0.938s | 22 |
6. Pierre Gasly | Alpha Tauri | 1:21.667 | +0.964s | 27 |
7. Sergio Perez | Racing Point | 1:21.747 | +1.044s | 25 |
8. Lando Norris | McLaren | 1:21.747 | +1.044s | 29 |
9. Daniel Ricciardo | Renault | 1:21.789 | +1.086s | 22 |
10. Carlos Sainz | McLaren | 1:21.821 | +1.118s | 27 |
11. Charles Leclerc | Ferrari | 1:21.904 | +1.201s | 25 |
12. Esteban Ocon | Renault | 1:21.984 | +1.281s | 28 |
13. Lance Stroll | Racing Point | 1:22.131 | +1.428s | 21 |
14. Romain Grosjean | Haas | 1:22.409 | +1.706s | 20 |
15. Kevin Magnussen | Haas | 1:22.422 | +1.719s | 19 |
16. Antonio Giovinazzi | Alfa Romeo | 1:22.552 | +1.849s | 24 |
17. Kimi Räikkönen | Alfa Romeo | 1:22.619 | +1.916s | 27 |
18. Roy Nissany | Williams | 1:22.826 | +2.123s | 25 |
19. Sebastian Vettel | Ferrari | 1:22.988 | +2.285s | 24 |
20. Nicholas Latifi | Williams | 1:23.120 | +2.417s | 22 |