Mercedes war auch im zweiten Training in Monza haushoch überlegen. Lewis Hamilton drehte das teaminterne Duell um. Lando Norris und Pierre Gasly überraschten. Red Bull muss sich strecken. Ferrari brachte immerhin ein Auto in die Top 10.
Mercedes war auch im zweiten Training in Monza haushoch überlegen. Lewis Hamilton drehte das teaminterne Duell um. Lando Norris und Pierre Gasly überraschten. Red Bull muss sich strecken. Ferrari brachte immerhin ein Auto in die Top 10.
Das Chaos zu Mitte des zweiten Trainings war ein Vorgeschmack auf die Qualifikation. Da bummelte plötzlich ein Zug von 15 Autos zwischen Ascari-Schikane und Parabolica. Die Fahrer suchten gegenseitig Windschatten, der in Monza eine so große Waffe ist wie auf keiner anderen Strecke. Mercedes spricht von sieben Zehntelsekunden.
Williams-Pilot George Russell raunte am Funk. "Es ist ein Albtraum." Und Charles Leclerc berichtete seinem Kommandostand: "Das ist gutes Training für die Qualifikation. Aber stellt euch auf ein Desaster ein." Es droht eine Wiederholung des Vorjahres, als sich neun Autos im letzten Qualifikationsteil gegenseitig im Weg standen. Keiner wollte den anderen damals ziehen.
Das Weltmeisterteam ist am wenigsten betroffen. Mercedes ist sauschnell. Ob mit oder ohne Windschatten. Im zweiten Training sicherte sich Lewis Hamilton in 1:20.192 Minuten die Bestzeit. Damit drehte der Titelverteidiger und WM-Führende die teaminterne Reihenfolge am Nachmittag um. Nach den ersten 90 Minuten hatte noch Valtteri Bottas geführt. Der Finne verlor auf den 5,793 Kilometern 0,262 Sekunden auf Hamilton.
Die Teams stellten sich am Freitag auf die neuen Regeln ein, die nach einer Klarstellung nur noch einen Motor-Modus ab der Qualifikation erlauben. Mercedes dürfte trotzdem auf die Pole-Position rasen. Alles andere als eine erste Startreihe mit Hamilton und Bottas wäre eine Überraschung. Trotz der großen Dominanz sehen beide Mercedes-Piloten noch reichlich Verbesserungspotential. Es muss wie eine Drohung für die Gegner klingen. "Wir müssen noch ein paar Schritte gehen. Das Auto war im zweiten Training besser, es geht aber noch mehr", meinte der Trainingsschnellste. Bottas ergänzte. "Ich kämpfe noch mit der Hinterachse in ein paar Kurven. Da kommt noch mehr." Der WM-Dritte ist überrascht, ob des großen Rückstands der Konkurrenz. "Es überrascht uns, dass die anderen soweit abfallen."
Hinter den schwarzen Autos reihte sich nicht mit Max Verstappen der übliche Verfolger ein. Der Red Bull-Pilot musste Lando Norris und Pierre Gasly den Vortritt lassen. Norris drehte seinen schnellsten Umlauf erst wenige Minuten vor Trainingsende. Zwischendurch hemmte seinen McLaren ein Antriebsproblem. Deshalb mussten die Quali-Vorbereitung nach hinten geschoben werden.
Norris büßte 0,897 Sekunden ein. Teamkollege Carlos Sainz bestätigte als Sechster, dass McLaren in Monza wieder ein Kandidat für den Aufstieg in Q3 mit beiden Autos ist. Der Spanier fuhr seine persönliche Bestmarke ganz ohne fremde Hilfe. Sainz war alleine auf der Bahn, was die Runde ein Stück aufwertet.
Alpha Tauri untermauerte seine Ambitionen, im vorderen Mittelfeld zu fahren. Gasly war nur 32 Tausendstel langsamer als Norris. Daniil Kvyat im zweiten AT01 positionierte sich auf dem siebten Rang. Damit gelang ein ähnlich starkes Ergebnis wie am Vormittag. Zwischen Platz drei und Platz zehn lag knapp eine halbe Sekunde. Dort waren fünf unterschiedliche Autos vertreten: McLaren, Alpha Tauri, Red Bull, Racing Point und Ferrari. Das spricht für ein heißes Qualifying. Lance Stroll und Sergio Perez schafften es im Racing Point ebenfalls in die obere Tabellenhälfte.
Zwischen die pinken Rennwagen quetschte sich Charles Leclerc. Der Vorjahressieger war in seinem Ferrari rund zwei Zehntel schneller als Sebastian Vettel. Für beide Piloten scheint die Fahrt auf der Highspeedstrecke im SF1000 ein Drahtseilakt. Leclerc klagte gegen Ende des Trainings. "Das Auto ist sehr schwer zu fahren." Beide rutschten während der Longruns in den Lesmo-Kurven aus. Vettel drehte sich nach innen und eckte an der Tecpro-Schutzmauer an. Dabei blieb das Auto heil. Leclerc pflügte durch Kiesbett und Gras.
Renault hofft, um die Vergabe der Podestplätze mitzumischen, landete am Freitagnachmittag allerdings mit beiden Autos außerhalb der Top 10. Das hat einen Grund. Daniel Ricciardos schnellste Runde wurde gestrichen, nachdem der Australier in der Parabolica über die weiße Streckenmarkierung gerutscht war. Ansonsten hätte er im Windschatten von Perez Dritter werden können.
In der Zielkurve nahmen gleich mehrere Fahrer zu viel Schwung. Das alarmierte die Induktionsschleifen im Asphalt. Die Folge waren ein dutzend gestrichene Runden. Früher bestrafte ein Kiesbett diejenigen, die sich in der Parabolica zu weit hinaustragen ließen. Jetzt haben die Sportkommissare viel zu tun.
Im Hinterfeld sammelten sich die üblichen Teams. Haas, Alfa Romeo und Williams. George Russell, der am Vormittag noch zuschauen musste, wurde Letzter. In seinem Auto verrichtet an diesem Wochenende ein neuer Motor Dienst. Es ist der dritte im achten Rennen des Jahres. Der Engländer kommt straffrei davon. Wie auch Daniel Ricciardo, dessen Renault ein neues Triebwerk anfeuert.
Fahrer | Team | Zeit | Rückstand | Runden |
---|---|---|---|---|
1. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:20.192 | 32 | |
2. Valtteri Bottas | Mercedes | 1:20.454 | +0.262s | 29 |
3. Lando Norris | McLaren | 1:21.089 | +0.897s | 19 |
4. Pierre Gasly | AlphaTauri | 1:21.121 | +0.929s | 25 |
5. Max Verstappen | Red Bull | 1:21.228 | +1.036s | 30 |
6. Carlos Sainz | McLaren | 1:21.313 | +1.121s | 30 |
7. Daniil Kvyat | AlphaTauri | 1:21.376 | +1.184s | 35 |
8. Lance Stroll | Racing Point | 1:21.389 | +1.197s | 32 |
9. Charles Leclerc | Ferrari | 1:21.503 | +1.311s | 32 |
10. Sergio Pérez | Racing Point | 1:21.594 | +1.402s | 31 |
11. Esteban Ocon | Renault | 1:21.697 | +1.505s | 32 |
12. Sebastian Vettel | Ferrari | 1:21.733 | +1.541s | 28 |
13. Antonio Giovinazzi | Alfa Romeo | 1:21.786 | +1.594s | 32 |
14. Alexander Albon | Red Bull | 1:21.883 | +1.691s | 36 |
15. Daniel Ricciardo | Renault | 1:22.080 | +1.888s | 29 |
16. Kevin Magnussen | Haas | 1:22.088 | +1.896s | 32 |
17. Kimi Räikkönen | Alfa Romeo | 1:22.147 | +1.955s | 34 |
18. Romain Grosjean | Haas | 1:22.254 | +2.062s | 34 |
19. Nicholas Latifi | Williams | 1:22.825 | +2.633s | 32 |
20. George Russell | Williams | 1:22.927 | +2.735s | 34 |
Fahrer | Team | Zeit | Rückstand | Runden |
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1. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:20.192 | 32 | |
2. Valtteri Bottas | Mercedes | 1:20.454 | +0.262s | 29 |
3. Lando Norris | McLaren | 1:21.089 | +0.897s | 19 |
4. Pierre Gasly | AlphaTauri | 1:21.121 | +0.929s | 25 |
5. Max Verstappen | Red Bull | 1:21.228 | +1.036s | 30 |
6. Carlos Sainz | McLaren | 1:21.313 | +1.121s | 30 |
7. Daniil Kvyat | AlphaTauri | 1:21.376 | +1.184s | 35 |
8. Lance Stroll | Racing Point | 1:21.389 | +1.197s | 32 |
9. Charles Leclerc | Ferrari | 1:21.503 | +1.311s | 32 |
10. Sergio Pérez | Racing Point | 1:21.594 | +1.402s | 31 |
11. Esteban Ocon | Renault | 1:21.697 | +1.505s | 32 |
12. Sebastian Vettel | Ferrari | 1:21.733 | +1.541s | 28 |
13. Antonio Giovinazzi | Alfa Romeo | 1:21.786 | +1.594s | 32 |
14. Alexander Albon | Red Bull | 1:21.883 | +1.691s | 36 |
15. Daniel Ricciardo | Renault | 1:22.080 | +1.888s | 29 |
16. Kevin Magnussen | Haas | 1:22.088 | +1.896s | 32 |
17. Kimi Räikkönen | Alfa Romeo | 1:22.147 | +1.955s | 34 |
18. Romain Grosjean | Haas | 1:22.254 | +2.062s | 34 |
19. Nicholas Latifi | Williams | 1:22.825 | +2.633s | 32 |
20. George Russell | Williams | 1:22.927 | +2.735s | 34 |