Lewis Hamilton hat den Schwung aus Monaco mitgenommen und im ersten Freien Training zum GP Kanada 2016 die Bestzeit gesetzt. Dahinter folgten Nico Rosberg und Sebastian Vettel. Einen heftigen Abflug musste Felipe Massa verkraften.
Lewis Hamilton hat den Schwung aus Monaco mitgenommen und im ersten Freien Training zum GP Kanada 2016 die Bestzeit gesetzt. Dahinter folgten Nico Rosberg und Sebastian Vettel. Einen heftigen Abflug musste Felipe Massa verkraften.
Lewis Hamilton darf sich zurecht Spezialist für den GP Kanada nennen. Der dreifache Formel 1-Weltmeister gewann bereits vier Mal auf der Ile Notre-Dome. So oft wie kein anderer Fahrer im aktuellen Feld. 2016 soll der fünfte Triumph folgen. Im ersten Freien Training untermauerte der WM-Zweite seine Ansprüche. Auf Supersoft-Reifen umrundete Hamilton in seinem Mercedes den 4,361 Kilometer langen Kurs in 1;14.755 Minuten.
Ohne Zwischenfall lief die erste Übungseinheit aber nicht ab für Hamilton. Der Titelverteidiger streute den einen oder anderen Fehler ein und räuberte oftmals durch die Auslaufzonen. Was wohl insbesondere dem geringen Griplevel auf der Strecke geschuldet gewesen sein dürfte. Besonders beim Anbremsen auf die Zielschikane, wo die Autos über 330 km/h drauf haben, passierten auch den anderen Lenkradartisten Missgeschicke.
Nico Rosberg schaffte es trotz der Ultrasoft-Reifen – die weichste Mischung aus dem Pirelli-Regal – nicht an die Bestzeit seines Stallrivalen heran. Der WM-Führende büßte in seinem schnellsten Umlauf 0,331 Sekunden ein. Sebastian Vettel hatte auf Supersoft-Reifen fast eine halbe Sekunde Rückstand.
Ferrari bläst in Montreal mit einem neuen Turbolader und einer modifizierten Hinterradaufhängung zum Angriff. Es soll endlich den ersten Saisonsieg geben. Doch es dürfte schwer werden. Denn auch Mercedes schläft nicht. Die Silberpfeile haben für Kanada ein weiteres Update geschnürt. Mit neuem Front- und Heckflügel sowie Änderungen am Unterboden und den Leitblechen unter der Nase.
Red Bull wird nach Aussage von Christian Horner doch nicht mit der um 1,5 Zentimeter kürzeren Nase fahren. Dennoch machte der britisch-österreichische Rennstall im ersten Training eine gute Figur. Max Verstappen, der in Montreal nun auch den weiterentwickelten Renault-V6 im Heck seines RB12 trägt, drehte am Freitagmorgen die viertschnellste Runde. Jedoch auf der Soft-Mischung, der härtesten in Kanada. Der Abstand auf die Spitze lag bei 0,798 Sekunden. Teamkollege Daniel Ricciardo erreichte dagegen nicht einmal die Top10. Auf den Montreal-Sieger von 2014 wartet noch Arbeit.
Den fünften Rang schnappte sich Kimi Räikkönen vor Valtteri Bottas. Dem Williams-Piloten fehlten schon über 1,5 Sekunden. Sein Garagennachbar Felipe Massa sorgte für den spektakulärsten Moment der ersten Übungseinheit. Nach 25 Minuten donnerte der Brasilianer rückwärts in den Reifenstapel. Beim Anbremsen zur ersten Kurve verzog es den FW38 zunächst nach rechts, Massa verlor die Kontrolle und drehte sich. Das Heck des Williams war nach dem Aufprall Schrott. „Ich hatte ein Problem mit dem Heckflügel. Der Flap für das DRS hat nicht geschlossen“, erklärte Massa.
Nico Hülkenberg und Sergio Perez zeigten, dass mit Force India in Kanada zu rechnen ist. Der lange Rheinländer stellte den VJM09 auf die siebte Position, Perez seinen Dienstwagen auf den neunten Rang. Dazwischen schob sich Carlos Sainz im Toro Rosso.
Die Top10 rundete Fernando Alonso ab. Auch McLaren-Honda brachte wie Ferrari einen neuen Turbolader. Das Ziel ist dasselbe: Der Turbolader soll es der MGU-H im zweiten Teil der Gerade erleichtern, mehr elektrische Energie zu erzeugen und in der Batterie zu speichern. Ohne dass dafür Motorleistung geopfert werden muss. Mit qualmendem Heck kroch in der Schlussphase Jenson Button um die Piste. Das deutet auf Probleme im McLaren-Lager hin.
Fahrer | Team | Zeit / Rückstand | Runden |
---|---|---|---|
1. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:14.755 Min. | 22 |
2. Nico Rosberg | Mercedes | + 0.331 Sek | 30 |
3. Sebastian Vettel | Ferrari | + 0.488 | 22 |
4. Max Verstappen | Red Bull | + 0.798 | 29 |
5. Kimi Räikkönen | Ferrari | + 0.863 | 23 |
6. Valtteri Bottas | Williams | + 1.546 | 30 |
7. Nico Hülkenberg | Force India | + 1.709 | 24 |
8. Carlos Sainz Jr. | Toro Rosso | + 1.788 | 21 |
9. Sergio Perez | Force India | + 1.822 | 25 |
10. Fernando Alonso | McLaren | + 1.908 | 18 |
11. Daniel Ricciardo | Red Bull | + 1.979 | 28 |
12. Jenson Button | McLaren | + 2.033 | 8 |
13. Romain Grosjean | Haas | + 2.253 | 22 |
14. Felipe Massa | Williams | + 2.310 | 7 |
15. Daniil Kvyat | Toro Rosso | + 2.555 | 24 |
16. Esteban Gutierrez | Haas | + 2.564 | 24 |
17. Felipe Nasr | Sauber | + 3.100 | 21 |
18. Rio Haryanto | Manor | + 3.348 | 21 |
19. Marcus Ericsson | Sauber | + 3.374 | 8 |
20. Kevin Magnussen | Renault | + 3.654 | 13 |
21. Pascal Wehrlein | Manor | + 3.698 | 30 |
22. Jolyon Palmer | Renault | + 3.828 | 28 |