Das Qualifying zum GP Österreich bot Unterhaltung pur: Regen, Taktik-Poker und Unfälle. Lewis Hamilton sicherte sich am Ende die Pole-Position vor dem deutschen Trio Nico Rosberg, Nico Hülkenberg und Sebastian Vettel. Wehrlein überraschend auf 12.
Das Qualifying zum GP Österreich bot Unterhaltung pur: Regen, Taktik-Poker und Unfälle. Lewis Hamilton sicherte sich am Ende die Pole-Position vor dem deutschen Trio Nico Rosberg, Nico Hülkenberg und Sebastian Vettel. Wehrlein überraschend auf 12.
Die Formel 1 strafte die Langeweile-Kritiker bei ihrem Gastspiel in der Steiermark mal wieder Lügen. Das Qualifying entwickelte sich in den letzten Minuten zu einem Taktik-Krimi. Weil es am Ende des zweiten Qualifying-Abschnitts zu regnen begann, rückten die Top-Fahrer im Finale zunächst auf Intermediates aus. Doch die Ideallinie trocknete mehr und mehr ab. Mit jeder Runde purzelten die Zeiten, so dass am Ende alle 10 Piloten mit Slicks den Kampf um die Pole ausfochten.
Lewis Hamilton machte bei der Hetzjagd in den letzten Sekunden den besten Job und sicherte sich mit 1.07,922 Minuten die Pole-Position – vor seinem Teamkollegen Nico Rosberg. „Hier trocknet es so schnell ab“, meinte Hamilton. „Ich bin hier vorher noch nie im Regen gefahren. Der neue Asphalt war auch sehr rutschig. Am Ende ging es einfach darum, die letzte Runde gut zu erwischen. Ich habe etwas Abstand zu Daniel Ricciardo vor mir gelassen, was aber etwas risikoreich war, wenn eine gelbe Flagge gezeigt worden wäre.“
Eine erste Reihe mit Silberpfeilen wird es allerdings nicht geben. Rosberg muss fünf Plätze weiter hinten starten, weil nach seinem Unfall im dritten Training das Getriebe getauscht werden musste. Seine Mechaniker vollbrachten eine echte Meisterleistung und stellten das Auto gerade rechtzeitig zum Beginn des Qualifyings fertig.
„Vielen Dank an meine Jungs, sogar die Mechaniker von Lewis haben geholfen“, sagte Rosberg, der von Platz 6 ins Rennen gehen wird. „Ich konnte direkt wieder attackieren. Unglaublich wie schnell die Strecke am Ende abgetrocknet hat. Auch Lewis hat am Ende einen tollen Job gemacht. Die 5 Plätze tun natürlich schon weh. Aber ich versuche mich vorzuarbeiten. Mal sehen, wie weit ich es schaffe.“
Nico Hülkenberg bestätigte das Potenzial von Force India, das man schon am Trainingsfreitag gezeigt hat. Er drehte den drittschnellsten Umlauf mit 1,363 Sekunden Rückstand. Für ihn springt durch die Strafe von Rosberg sogar der zweite Startplatz heraus. Das war allerdings eine Zitterpartie: Weil er die erste Sektorzeit in Q1 bei doppelt gelb geschwenkten Flaggen verbesserte, stand er unter Beobachtung der Sportkommissare, die ihn schließlich frei sprachen.
„Das erinnert mich sehr an Brasilien 2010“, meinte Hülk zu Platz 3. „Unter diesen Bedingungen fühle ich mich sehr wohl. Und ich habe mich auch im Auto sehr wohlgefühlt und sogar mit noch etwas Besserem als Platz drei gerechnet, aber ich bin natürlich nicht unzufrieden.“
Sebastian Vettel musste sich auf Rang 4 dahinter anstellen. Für den Ferrari-Pilot wird es aber auch nicht dabei bleiben. Er muss ebenfalls 5 Plätze weiter hinten starten, weil das Getriebe ausgetauscht wurde und nimmt das Rennen damit von Position 9 auf. Überraschend stark präsentierte sich Jenson Button mit Platz fünf. Der McLaren-Pilot rückt auf Rang drei auf.
Der Brite hatte sogar Kimi Räikkönen im Ferrari Griff, der in der Zeitentabelle auf 6 gelistet wird. Williams und Red Bull wechseln sich dahinter in der Reihenfolge Daniel Ricciardo, Valtteri Bottas, Max Verstappen und Felipe Massa ab. Die Bullen setzten bei ihrem Heimspiel als Letzte auf die Slick-Reifen und hatten so einen taktischen Nachteil.
Für eine kleine Sensation sorgte Pascal Wehrlein. Der Manor-Pilot zog zum ersten Mal ins Q2 ein und drehte dabei den zwölftschnellsten Umlauf auf noch trockener Piste. „Heute hat alles gepasst. Ich habe mich schon das ganze Wochenende wohl gefühlt. Sonst hatten wir immer Probleme mit den Reifen. Hier haben wir es endlich mal mit der Temperatur hinbekommen“, meinte er.
„Meine Runden waren auch super. So haben wir einige Autos hinter uns gelassen, die eigentlich schneller sind. Im Rennen ist es aber noch einmal etwas ganz anderes. Ich hoffe, dass es auch morgen klappt und wir vielleicht noch ein paar Positionen weiter vorne ins Ziel kommen.“
Allerdings profitierte der Manor-Pilot auch davon, dass Sergio Perez und Carlos Sainz in der Garage das Spektakel verfolgen mussten. Perez hatte einen Aufhängungsschaden gleich zu Beginn des Zeittrainings zu beklagen. Sainz strandete mit einem Motorschaden kurz nachdem der erste Quali-Abschnitt unterbrochen wurde.
Für die rote Flagge sorgte sein Teamkollege. Daniil Kvyat zerstörte den Toro Rosso par excellence. In der vorletzten Kurve holperte der Russe mit der linken Seite auf den äußeren gelben Kerb, dabei brach die rechte Hinterradaufhängung – ähnlich wie bei Rosberg im Abschluss-Training – allerdings auf der Seite, die nicht auf dem Kerb war. Anschließend rutschte er als Passagier über die rot-weiße Auslaufzone bis zur Bande. Über Funk gab der Ex-Red-Bull-Pilot durch, dass er okay sei.
Nach Verstappens Aufhängungsschaden am Freitag und denen von Rosberg, Perez und Kvyat am Samstag sind an diesem Wochenende bereits vier Aufhängungen zu Bruch gegangen. Neben Kvyat schieden auch beide Renault, Rio Haryanto und beide Sauber aus. Den letzten Platz erbt aber vermutlich Kvyat. Man kann davon ausgehen, dass das Getriebe gewechselt werden muss.
Fahrer | Team | Q1 | Q2 | Q3 |
---|---|---|---|---|
1. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:06.947 | 1:06.228 | 1:07.922 |
2. Nico Rosberg* | Mercedes | 1:06.516 | 1:06.403 | 1:08.465 |
3. Nico Hülkenberg | Force India | 1:07.385 | 1:07.257 | 1:09.285 |
4. Sebastian Vettel* | Ferrari | 1:06.761 | 1:06.602 | 1:09.781 |
5. Jenson Button | McLaren | 1:07.653 | 1:07.572 | 1:09.900 |
6. Kimi Räikkönen | Ferrari | 1:07.240 | 1:06.940 | 1:09.901 |
7. Daniel Ricciardo | Red Bull | 1:07.500 | 1:06.840 | 1:09.980 |
8. Valtteri Bottas | Williams | 1:07.148 | 1:06.911 | 1:10.440 |
9. Max Verstappen | Red Bull | 1:07.131 | 1:06.866 | 1:11.153 |
10. Felipe Massa | Williams | 1:07.419 | 1:07.145 | 1:11.977 |
11. Esteban Gutierrez | Haas | 1:07.660 | 1:07.578 | |
12. Pascal Wehrlein | Manor | 1:07.565 | 1:07.700 | |
13. Romain Grosjean | Haas | 1:07.662 | 1:08.117 | |
14. Fernando Alonso | McLaren | 1:07.671 | 1:08.154 | |
15. Carlos Sainz Jr. | Toro Rosso | 1:07.618 | ohne Zeit | |
16. Sergio Perez | Force India | 1:07.657 | ohne Zeit | |
17. Kevin Magnussen | Renault | 1:07.941 | ||
18. Jolyon Palmer** | Renault | 1:07.965 | ||
19. Rio Haryanto** | Manor | 1:08:026 | ||
20. Daniil Kvyat | Toro Rosso | 1:08.409 | ||
21. Marcus Ericsson | Sauber | 1:08.418 | ||
22. Felipe Nasr** | Sauber | 1:08.446 | ||
* 5 Plätze Strafe | ||||
** 3 Plätze Strafe |
Fahrer | Team | Q1 | Q2 | Q3 |
---|---|---|---|---|
1. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:06.947 | 1:06.228 | 1:07.922 |
2. Nico Rosberg* | Mercedes | 1:06.516 | 1:06.403 | 1:08.465 |
3. Nico Hülkenberg | Force India | 1:07.385 | 1:07.257 | 1:09.285 |
4. Sebastian Vettel* | Ferrari | 1:06.761 | 1:06.602 | 1:09.781 |
5. Jenson Button | McLaren | 1:07.653 | 1:07.572 | 1:09.900 |
6. Kimi Räikkönen | Ferrari | 1:07.240 | 1:06.940 | 1:09.901 |
7. Daniel Ricciardo | Red Bull | 1:07.500 | 1:06.840 | 1:09.980 |
8. Valtteri Bottas | Williams | 1:07.148 | 1:06.911 | 1:10.440 |
9. Max Verstappen | Red Bull | 1:07.131 | 1:06.866 | 1:11.153 |
10. Felipe Massa | Williams | 1:07.419 | 1:07.145 | 1:11.977 |
11. Esteban Gutierrez | Haas | 1:07.660 | 1:07.578 | |
12. Pascal Wehrlein | Manor | 1:07.565 | 1:07.700 | |
13. Romain Grosjean | Haas | 1:07.662 | 1:08.117 | |
14. Fernando Alonso | McLaren | 1:07.671 | 1:08.154 | |
15. Carlos Sainz Jr. | Toro Rosso | 1:07.618 | ohne Zeit | |
16. Sergio Perez | Force India | 1:07.657 | ohne Zeit | |
17. Kevin Magnussen | Renault | 1:07.941 | ||
18. Jolyon Palmer** | Renault | 1:07.965 | ||
19. Rio Haryanto** | Manor | 1:08:026 | ||
20. Daniil Kvyat | Toro Rosso | 1:08.409 | ||
21. Marcus Ericsson | Sauber | 1:08.418 | ||
22. Felipe Nasr** | Sauber | 1:08.446 | ||
* 5 Plätze Strafe | ||||
** 3 Plätze Strafe |