Nico Rosberg hat zum ersten Mal den GP Singapur gewonnen und sich damit die Führung im Gesamtklassement zurückgeholt. In einem spannenden Nachtrennen landete WM-Rivale Lewis Hamilton hinter Daniel Ricciardo nur auf Platz 3.
Nico Rosberg hat zum ersten Mal den GP Singapur gewonnen und sich damit die Führung im Gesamtklassement zurückgeholt. In einem spannenden Nachtrennen landete WM-Rivale Lewis Hamilton hinter Daniel Ricciardo nur auf Platz 3.
Nico Rosberg ist seit der Sommerpause nicht mehr zu stoppen. In Singapur feierte der Deutsche am Sonntag (18.9.2016) bereits seinen dritten Sieg in Folge. Wie schon in Spa und Monza ließ Rosberg nach dem gewonnenen Start nichts mehr anbrennen. Doch in seinem 200. Grands Prix musste der Deutsche deutlich mehr für die 25 Punkte kämpfen als in den Wochen zuvor.
Red Bull versuchte Mercedes mit einem Extra-Stopp 16 Runden vor dem Ende in die Knie zu zwingen. Daniel Ricciardo kam an die Box und holte sich für den Schlussspurt frische Supersoft-Reifen ab. In einem dramatischen Finale konnte sich Rosberg auf gebrauchten Softs jedoch gegen den heranstürmenden Australier verteidigen. Im Ziel betrug der Vorsprung gerade einmal 0,4 Sekunden. Eine Runde mehr und Rosberg hätte sich wohl nicht mehr an der Spitze halten können.
„Das war wirklich ein tolles Wochenende für mich“, strahlte Rosberg anschließend. „Daniel (Ricciardo) hat am Ende noch einen ausgepackt um mich unter Druck zu setzen. Das war wirklich ein cooles Ende. Wir wussten, dass es noch einmal ganz eng werden wird. Das war ein Mega-Rennen. Unser Auto war am Limit. Dass es am Schluss knapp gereicht hat, freut mich total.“
Obwohl am Ende nicht viel fehlte, versuchte Ricciardo die Niederlage positiv zu sehen: „Wir sind dieses Jahr schon mehrmals dem Sieg nahe gekommen. Aber ich bin nicht enttäuscht. Wir haben alles probiert und am Ende hat weniger als eine halbe Sekunde gefehlt. Das war ganz eng. Ich habe wirklich alles aus den Reifen rausgequetscht. Immerhin haben wir es spannend machen können.“
Auch im Kampf um Platz 3 wurde es spannend. Kimi Räikkönen hatte Lewis Hamilton in der 33. Runde überholt und lag lange auf Podiumskurs. Aber genau wie beim Duell an der Spitze blies Verfolger Hamilton mit einem späten Reifenwechsel zur Attacke. Ferrari versuchte den sogenannten Undercut direkt zu kontern, doch am Boxenausgang musste sich der Iceman hinter Hamilton einreihen.
Damit konnte der Weltmeister wenigstens Schadensbegrenzung betreiben. Seine Führung in der Gesamtwertung ist Hamilton dennoch los. 6 Rennen vor Saisonende liegt Rosberg nun mit 8 Zählern in Front. Hamilton gab sich nach dem Rennen als fairer Verlierer: „Nico ist dieses Wochenende wirklich toll gefahren. Deshalb muss ich ihm gratulieren. Ich hatte leider einige Probleme. Auch heute im Rennen musste ich ständig auf die Bremsen aufpassen. Aber ich werde weiter Gas geben. Es ist noch ein langer Weg bis zum Saisonende. So einfach wie letztes Jahr wird es mit dem Titel aber nicht.“
Sebastian Vettel schaffte es auf Rang 5 erfolgreich Schadensbegrenzung zu betreiben. Nach dem Technikpech im Qualifying war der Heppenheimer mit Soft-Reifen aus der letzten Reihe gestartet. Die alternative Zweistopp-Strategie spülte ihn automatisch immer weiter nach vorne, ohne das Vettel in zu viele Zweikämpfe verstrickt wurde. So kam der Ferrari-Pilot sogar noch vor Max Verstappen ins Ziel, der nach einem verkorksten Start praktisch ständig im Verkehr steckte.
Fernando Alonso konnte seinen McLaren auf einem respektablen siebten Platz über die Distanz bringen. Rang 8 ging an Sergio Perez. Force India konnte sich damit in der Teamwertung wieder mit einem Punkt Vorsprung vor Williams auf Rang 4 schieben. Gerne hätte auch Nico Hülkenberg das Teamkonto aufgestockt. Doch für den Rheinländer war das Rennen schon vor der ersten Kurve beendet.
Hülkenberg wurde im Startgetümmel von den beiden Toro Rosso in die Mangel genommen und krachte in die Boxenmauer. „Ich bin natürlich frustriert und enttäuscht. Wenn man nur 50 Meter weit kommt, ist das bitter“, klagte der Deutsche. „Ich hatte den besten Start meiner Saison. Wenn ich einen schlechten oder normalen Start gehabt hätte, wäre das nicht passiert. So bin ich das Sandwich gekommen. Ich gebe Carlos (Sainz) keine Schuld. So ist der Rennsport. Wäre ich da ohne Kollision durchgekommen, liege ich auf Platz fünf.“
Die letzten beiden Punkteplätze gingen an Daniil Kvyat im Toro Rosso und Kevin Magnussen im Renault. Pascal Wehrlein ging in seinem ersten Singapur-Rennen auf Position 16 leer aus. Der Manor-Pilot konnte von den Fahrern im Ziel nur den Sauber von Marcus Ericsson und das Schwesterauto von Esteban Ocon hinter sich lassen.
Fahrer | Team | Zeit / Rückstand |
---|---|---|
1. Nico Rosberg | Mercedes | 1:55.48.950 Std. |
2. Daniel Ricciardo | Red Bull | + 0:00.488 Min. |
3. Lewis Hamilton | Mercedes | + 0:08.038 |
4. Kimi Räikkönen | Ferrari | + 0:10.219 |
5. Sebastian Vettel | Ferrari | + 0:27.694 |
6. Max Verstappen | Red Bull | + 1:11.197 |
7. Fernando Alonso | McLaren | + 1:29.198 |
8. Sergio Perez | Force India | + 1:51.062 |
9. Daniil Kvyat | Toro Rosso | + 1:51.557 |
10. Kevin Magnussen | Renault | + 1:59.952 |
11. Esteban Gutierrez | Haas | + 1 Runde |
12. Felipe Massa | Williams | + 1 Runde |
13. Felipe Nasr | Sauber | + 1 Runde |
14. Carlos Sainz Jr. | Toro Rosso | + 1 Runde |
15. Jolyon Palmer | Renault | + 1 Runde |
16. Pascal Wehrlein | Manor | + 1 Runde |
17. Marcus Ericsson | Sauber | + 1 Runde |
18. Esteban Ocon | Manor | + 2 Runden |
19. Jenson Button | McLaren | Ausfall |
20. Valtteri Bottas | Williams | Ausfall |
21. Nico Hülkenberg | Force India | Ausfall |
22. Romain Grosjean | Haas | nicht gestartet |