20 Rennwochenenden, 526 Boxenstopps, 33.520 ausgelieferte Reifen und der Supersoft als beliebteste Mischung: Pirelli dröselt ausführlich sein Formel 1-Jahr 2017 auf. Wir präsentieren Ihnen die Statistiken.
20 Rennwochenenden, 526 Boxenstopps, 33.520 ausgelieferte Reifen und der Supersoft als beliebteste Mischung: Pirelli dröselt ausführlich sein Formel 1-Jahr 2017 auf. Wir präsentieren Ihnen die Statistiken.
An die Zahlen des Vorjahres kommt Pirelli nicht heran. Ein Rennen und ein Team weniger bedeuten eine geringere Anzahl an Reifen. 2016 zählte der italienische Reifenbauer 42.792 ausgelieferte Reifen. Ein Jahr später sind es 38.788. Davon wurden 33.520 für die 20 Rennwochenenden reserviert. 5.268 machte Pirelli für Testzwecke verfügbar.
38,5 Prozent der insgesamt gelieferten Reifen verwendeten die zehn Rennställe an den Rennwochenenden. An den 60 Tagen (jeweils Freitag bis Sonntag) verbrauchten sie zusammengerechnet 12.920 Reifen – 11.532 davon als Slick, 1.388 als Intermediate- oder Regenreifen. Zum Vergleich: 2016 waren es an 21 Wochenenden 15.652 Reifen. Damals war auch noch Manor aktiv. Sowohl die gebrauchten als auch unbenutzten Reifen recycelt Pirelli.
Pirelli bereitet alle Statistiken kilometergenau auf. 2017 legten die Teams in den 20 Rennen, 20 Qualifyings, 60 Trainings und bei den Testfahrten zusammen 329.170 Kilometer zurück. Am meisten Strecke spulte der Supersoft (118.729 Kilometer) ab, am wenigsten der harte Reifen (1.549 Kilometer) zurück. Selbst der Regenreifen (3.186 km) und Intermediate (7.089 km) waren häufiger im Einsatz als der ungeliebte Hard, den die Fahrer und Ingenieure als Betonreifen verunglimpften. Pirelli verzichtete deshalb auch nach dem GP Spanien auf den härtesten Reifentyp.
Selbst die maximale Anzahl gefahrener Kilometer auf jeder Mischung, ohne Testfahrten, dröselt Pirelli in seiner Statistik auf. Die Zahlen finden Sie in der Tabelle:
Reifen | Kilometer | Fahrer | Team |
---|---|---|---|
Hart | 74 | Esteban Ocon | Force India |
Regen | 242 | Felipe Massa | Williams |
Intermediate | 433 | Lance Stroll | Williams |
Medium | 587 | Lance Stroll | Williams |
Ultrasoft | 4.674 | Stoffel Vandoorne | McLaren |
Soft | 4.696 | Lewis Hamilton | Mercedes |
Supersoft | 6.261 | Sergio Perez | Force India |
Die Anzahl der Boxenstopps sank drastisch. Von über 800 Stopps 2016 auf 526 in der abgelaufenen Saison. Das sind laut Pirelli 26,7 Stopps pro Rennen oder 1,5 pro Fahrer und Rennen. Die meisten Boxenbesuche zählte man beim GP Aserbaidschan: 41. Die wenigsten beim GP Österreich: 18. Im kommenden Jahr sollen es wieder mehr Boxenstopps werden. Pirelli backt weichere Mischungen. Das Angebot der Reifensorten steigt von fünf auf sieben.
435 Überholmanöver verbucht der Reifenlieferant für die 20 Rennen. Allerdings ist die Zählweise nicht ganz stimmig. Weil Pirelli ein Überholmanöver nur dann wertet, wenn der Fahrer bis zum Ende der Runde auch vorne bleibt. Direkte Konter schließt man dadurch aus. Ansonsten wären es mehr als 500 Überholmanöver. Mit 42 Überholvorgängen ist der chaotische GP Aserbaidschan der Spitzenreiter in Pirellis Zahlenwerk. In Russland wurde indes nur einmal überholt. Überholkönig des Jahres ist Daniel Ricciardo mit 43 erfolgreichen Attacken. Der Australier exerzierte auch die meisten Überholmanöver in einem Grand Prix. Beim Rennen in Silverstone überrumpelte er 13 Rivalen. Am erfolgreichsten verteidigten sich Max Verstappen und Lewis Hamilton. Beide wurden laut Pirelli in 20 Rennen nur zweimal überholt.
Lance Stroll war der Mann der ersten Runde. Der Kanadier machte im Saisonverlauf auf den ersten Kilometern gleich 36 Plätze gut. Man kann es an seinen durchschnittlichen Qualifying-Leistungen festmachen.
Das längste Rennen des Jahres fand in Aserbaidschan statt (2 Stunden, 3 Minuten, 55,753 Sekunden). Es war gleichzeitig das Rennen mit der niedrigsten Durchschnittsgeschwindigkeit: 148,176 km/h. Wie üblich war der GP Italien das kürzeste und schnellste Rennen zugleich: Lewis Hamilton steuerte seinen Mercedes W08 mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 243,626 km/h über 1 Stunde, 15 Minuten und 32,312 Minuten.
Die Reifen für 2018 erprobte Pirelli auf acht Rennstrecken: Abu Dhabi, Barcelona, Budapest, Magny-Cours, Mexiko, Paul Ricard, Sakhir, Silverstone. Man testete 198 Prototypen, davon 147 Slicks, 18 Intermediates und 33 Regenreifen, und schaffte 14.285 Kilometer. Am meisten Kilometer schrubbte Red Bull für Pirelli. Mehr dazu in unserer Tabelle.
Team | Kilometer |
---|---|
Red Bull | 2.637,74 |
McLaren | 2.350,11 |
Mercedes | 1.974,69 |
Ferrari | 1.546,12 |
Renault | 1.210,30 |
Toro Rosso | 1.200,99 |
Haas | 995,58 |
Sauber | 942,58 |
Williams | 936,67 |
Force India | 490,66 |
Die 2017er Autos brachen viele Rekorde. Im Qualifying waren sie im Schnitt um 2,450 Sekunden schneller als ihre Vorgänger. Am größten war der Unterschied in Belgien. Lewis Hamilton unterbot die Pole-Zeit von Nico Rosberg um 4,191 Sekunden. Im Rennen fiel das Delta noch größer aus. Die neuen Autos unterboten die 2016er Generation im Vergleich der schnellsten Runden um fast 2,7 Sekunden. Wieder klaffte die größte Lücke in Belgien: 5,006 Sekunden.
In unserer Fotoshow verraten wir Ihnen, um wie viel schneller die 2017er Autos im Vergleich zu ihren Vorgängern waren.