Zum ersten Mal seit dem GP Bahrain hatte Mercedes wieder einen Gegner. Ferraris Höhenflug war von der Strecke begünstigt. Im Mittelfeld gewinnt Renault langsam wieder Land. Wir haben die Leistungen aller 10 Teams im Formcheck analysiert.
Zum ersten Mal seit dem GP Bahrain hatte Mercedes wieder einen Gegner. Ferraris Höhenflug war von der Strecke begünstigt. Im Mittelfeld gewinnt Renault langsam wieder Land. Wir haben die Leistungen aller 10 Teams im Formcheck analysiert.
Die Papierform kündigte es bereits an. Ferrari würde in Montreal stärker sein als bei den letzten vier Rennen. Dass man am Ende sogar siegfähig war, überraschte Ferrari selbst. Mercedes war auf eine Runde gleichwertig und im Rennen besser.
Die Pole Position ging auf das Konto von Sebastian Vettel. Als er auch noch den Start gewann, musste Lewis Hamilton Steine fressen. Das Rennen erinnerte ihn daran was es heißt, hinter einem anderen Auto herzufahren. Motor- und Bremstemperaturen gehen hoch, Untersteuern stellt sich ein, und die Vorderreifen gehen schneller in die Knie als es bei freier Fahrt an der Spitze der Fall ist.
Vettel gab sich nur eine Blöße. Ohne seinen Fehler in der 48. Runde hätte er das Rennen gewonnen. Und da brauchte Hamilton noch die Hilfe der Sportkommissare, um seinen siebten Saisonsieg zu feiern. Auf der Strecke wäre er nie an dem Ferrari vorbeigekommen. Dazu war das rote Auto auf den Geraden zu schnell. Und in den Kurven nicht langsam genug.
Auf Strecken, auf denen die Hinterreifen mehr gefordert sind, tut sich Ferrari leichter als auf Kursen wie Shanghai oder Barcelona. Teamchef Mattia Binotto gab nach dem Rennen zu, dass es sich in Montreal nur um ein Zwischenhoch gehandelt hat. Um Mercedes überall unter Druck zu setzen, braucht Ferrari zwei oder drei Upgrades, die funktionieren.
Red Bull hatte wie in Bahrain wenig zu bestellen. Für die Power-Strecken fehlt es Honda noch an Motorleistung. „In den Kurven haben wir weniger aufgeholt, als wir eigentlich sollten“, stellte Max Verstappen fest. Der Holländer betrieb mit Platz 5 Schadensbegrenzung.
Vor Pierre Gasly im zweiten Red Bull schoben sich die beiden Renault. Endlich lief bei den Franzosen einmal alles nach Plan. Und schon zeigte Renault, wo man steht. An der Spitze des Mittelfeldes. Montreal kam den gelbschwarzen Autos auch noch entgegen. Dem Renault V6-Turbo fehlt nicht mehr viel auf die Motoren von Mercedes und Ferrari. In langsamen Kurven fühlt sich das Auto wohl.
McLaren konnte im Training noch mithalten. Am Sonntag passierte dem britischen Rennstall das, was Renault schon so viele Punkte gekostet hat. Ein Auto fiel mit Defekt aus, das andere fiel einer Verkettung unglücklicher Umstände zum Opfer. Carlos Sainz musste früh an die Box, weil die Bremsen überhitzten. Am Ende eines 66-Runden-Stints brachen dem Spanier die Reifen ein.
Racing Point holte zwei Punkte, hatte aber das Gefühl, dass mehr möglich gewesen wäre. Toro Rosso setzte mit einem Zähler um, was das Auto erlaubt. Während Haas wieder unter Wert geschlagen wurde, rutschte Alfa Romeo ans Ende des Mittfeldes ab. Der GP Kanada war schon das dritte Rennen ohne Punkteerfolg.
Hier ist das Power Ranking vom GP Kanada. Den detaillierten Formcheck aller 10 Teams finden Sie wie immer in unserer Galerie.
*in Klammern Position nach dem GP Monaco