Das sind ganz neue Töne bei Red Bull. Ausgerechnet die Aerodynamik-Gurus räumen ein Problem in ihrem Spezialgebiet ein. Der RB15 funktioniert nur ein einem kleinen Abstimmungsfenster.
Das sind ganz neue Töne bei Red Bull. Ausgerechnet die Aerodynamik-Gurus räumen ein Problem in ihrem Spezialgebiet ein. Der RB15 funktioniert nur ein einem kleinen Abstimmungsfenster.
Max Verstappen sammelt fleißig Punkte. Auf dem Konto sind bereits 27 Zähler, mehr als die Ferrari-Fahrer Charles Leclerc und Sebastian Vettel. Siege sind für den Holländer momentan jedoch noch außer Reichweite. Das Safety-Car am Ende des Rennens hat zwar Verstappens Angriff auf den wehrlosen Leclerc verhindert, doch der Red Bull-Star war deshalb nicht einmal böse.
„Wir hatten dritten Platz nicht verdient. Uns fehlte der Speed. Trotzdem haben wir gute Punkte gemacht und das Maximum rausgeholt.“ Sein neuer Teamkollege Pierre Gasly muss froh sein, wenn er überhaupt Punkte holt. „Pierre hatte ein solides Rennen und ein paar gute Überholmanöver. Das sollte ihm Selbstvertrauen geben“, hofft Teamchef Christian Horner.
Verstappens Story im Rennen hörte sich wie eine Kopie seiner Geschichte im Training an. „Ich hatte nie richtig Grip. Es war Reifenmanagement von Anfang bis Ende. Ob der Wind es schwieriger gemacht hat, kann ich nicht sagen. Er hat auf jeden Fall nicht geholfen. Beide Reifen waren für mich problematisch. Wir haben vor der Qualifikation das falsche Setup gewählt. Das mussten wir im Rennen mitschleppen.“
Schon in Australien dauerte es 180 Trainingsminuten, bis die Ingenieure das Auto einigermaßen eingestellt hatten. Auch diesmal drehte man sich ausgiebig im Kreis. „Es ist schwer, das Fenster optimal zu treffen“, gibt Verstappen zu.
Das größte Rätsel ist, warum der Red Bull aus den weichen Reifen nicht das rausholt, was er eigentlich rausholen müsste. „Der Trend war schon in Australien da, aber nicht so krass wie in Bahrain“, erinnert sich Sportdirektor Helmut Marko. „Wir haben die Soft-Reifen nicht zum Arbeiten gebracht. Das Auto rutscht vorne, es rutscht hinten. Auf dem Medium-Reifen war unser Auto wie verwandelt.“
Die Ingenieure geben interessanterweise der Aerodynamik die Schuld. „Newey war tief in sich versunken. Das heißt, er hat das Problem erkannt“, lächelte Marko. Hat er auch schon die Lösung? Der Grazer zuckt mit den Schultern: „Ich hoffe.“
Horner resümierte: „Mit diesem Problem ist es schwer, das Tempo von Ferrari und Mercedes zu halten.“ Als das Safety-Car drei Runden vor Schluss auf die Strecke ging, fehlten Verstappen 30 Sekunden auf Sieger Lewis Hamilton. Ein Charles Leclerc ohne Motorproblem wäre 40 Sekunden vor Verstappen gelandet.
Die Aussagen der Beteiligten deuten auf einen instabilen Abtrieb hin. Das passiert bei Red Bull eher selten. Die Autos sind normalerweise bekannt dafür, in einem großen Fenster zu funktionieren. Damit steht Newey und seiner Mannschaft eine doppelte Aufgabe bevor. Man muss generell Anpressdruck finden und ihn dann auch noch stabil hinkriegen. Im Moment sind die Haas in den Kurven genauso schnell und könnten auf bestimmten Strecken zur Gefahr werden.