Die kleinen aber nicht minder interessanten News vom Formel 1-Rennen in Istanbul gibt es wie immer in unserer Rubrik "Radio Fahrerlager." In der Ausgabe zu GP Türkei finden Sie Bernie Ecclestone, Paul di Resta, Nick Heidfeld und viele andere.
Die kleinen aber nicht minder interessanten News vom Formel 1-Rennen in Istanbul gibt es wie immer in unserer Rubrik "Radio Fahrerlager." In der Ausgabe zu GP Türkei finden Sie Bernie Ecclestone, Paul di Resta, Nick Heidfeld und viele andere.
Wird die Formel 1 an Medienzar Rupert Murdoch und die Investmentgruppe Exor verkauft? Beide haben Interesse eingeräumt. Vor einem Kauf stehen jedoch mehrere Hürden. Erstens müsste die Europäische Kartellbehörde ihre Zustimmung geben. Dann dürfte die FIA nicht von ihrem Vetorecht Gebrauch machen. Und es muss das neue Concorde Abkommen für die Zeit nach 2013 gezeichnet werden. Ohne den Vertrag würden Murdoch und Exor die Katze im Sack kaufen. Die Teams wollen 70 statt 50 Prozent der Einnahmen. Bernie Ecclestone sagt dazu nur: "Murdoch sollte erst mal prüfen, ob die Formel 1 überhaupt zum Verkauf steht, wie teuer sie ist und ob es sich für ihn lohnt. Er müsste die Rechte an TV-Gesellschaften verkaufen, weil ihm das Europäische Wettbewerbsgesetz untersagt, die Formel 1 im Pay TV verschwinden zu lassen."
Ferrari-Technikchef Aldo Costa traute seinen Augen nicht, als er seinen Koffer bei seiner Ankunft in Istanbul auspackte. Er hatte drei Handys für Pressechef Luca Colajanni im Gepäck, und die waren verschwunden. "Sie haben den Sicherheitscode des Koffers geknackt und die Handys geklaut."
Paul di Resta hatte beim GP Türkei an einem schweren Schicksal zu tragen. Er war bereits in Istanbul, als man ihm mitteilte, dass sich sein Stiefvater das Leben genommen hatte.
Die FIA hat nach langen Diskussionen mit den Fahrern entschieden, dass der verstellbare Heckflügel in Monte Carlo eingesetzt werden darf. Zur Wahl stehen zwei Überholstellen: Die Passage ausgangs des Tunnels oder die Zielgerade. Rubens Barrichello kritisiert die Entscheidung: "Das können nur Leute entscheiden, die nicht in diesen Autos fahren. Wenn wir im Tunnel den Flügel flachstellen dürfen, schreit das nach einem Unfall."
Der neue FOTA-Chef Martin Whitmarsh lobt die Verdienste der Teamvereinigung, die 2009 ins Leben gerufen wurde: "Wir haben die Polemik im Fahrerlager gestoppt." Medienwissenschaftler würden sich streiten, ob das mit Blick auf den Aufmerksamkeitswert eine gute Entwicklung ist. Nette Familien sind langweilig.
Pirelli-Chef Marco Provera Tronchetti gab sich beim GP Türkei im Fahrerlager die Ehre. Alle Fahrer, Teamchef und Bernie Ecclestone kamen und bedankten sich brav für Reifen, die manchmal nur 75 Kilometer lang halten. "Aber sie liefern uns wunderbare Rennen. Pirelli sollte einen Orden dafür bekommen", flötete Bernie Ecclestone.
Die Budgetbeschränkung zwingt die großen Teams zum Sparen. McLaren-Chef Martin Whitmarsh gibt zu: "Wir haben im Vergleich zu unseren besten Zeiten 120 Leute weniger Personal. Und wir geben um ein Drittel weniger Geld aus."
Nick Heidfeld verbrachte die Dreiwochenpause zwischen Shanghai und Istanbul mit Urlaub und Arbeit. Zuerst flog er mit der Familie nach Mallorca. Offenbar kein guter Entschluss: "Ich saß dort unten im Regen und daheim war das schönste Wetter."
Mehrere Tage Regen in Istanbul? Im Mai? Gibt es nicht? Doch. Am Donnerstag bestimmten Schals, Pullover und dicke Jacken das Bild im Fahrerlager. Besonders hart traf es die Journalisten. Nach tagelangem Regen verwandelte sich der Presse-Parkplatz in eine Schlammgrube. Manche schafften es nur mit vereinter Kraft, das Auto noch aus dem Schlick zu befreien. Die Veranstalter reagierten und verlegten den Parkplatz am Freitag auf sicheres Gelände.
Auch in der Türkei war der Muttertag in aller Munde. Eine HRT-Mitarbeiterin bekam am Sonntag einen Strauß Nelken von dem kaum Englisch sprechenden türkischen Shuttle-Busfahrer des Teams. Angeheftet war ein kleiner Zettel: Happy Mother’s Day to you. Die Freude war groß. Obwohl die 34-Jährige eigentlich gar keine Kinder hat. Ihre Erklärung: Wahrscheinlich hat sie ihre Teamkollegen so mütterlich zum Shuttle geleitet, dass er sie für eine echte Mama hielt.
Die gleiche HRT-Mitarbeiterin war am Freitag mit einem der Kollegen ins Krankenhaus unterwegs. Er hatte eine Bindehautentzündung und musste behandelt werden. Für die Fahrt in das nur eine halbe Stunde entfernte Krankenhaus benötigten die beiden allerdings sechs Stunden. Das Navigations-Gerät des Mietwagens schickte das Duo mitten durch die türkische Pampa.