Spielberg bekommt wie schon 2020 zwei Grand Prix in Folge. Um das zweite vom ersten abzusetzen, wurde sogar eine Streckenführung gegen die Rennrichtung diskutiert. Das scheitert an zwei Kurven, der knappen Zeit und den Kosten.
Spielberg bekommt wie schon 2020 zwei Grand Prix in Folge. Um das zweite vom ersten abzusetzen, wurde sogar eine Streckenführung gegen die Rennrichtung diskutiert. Das scheitert an zwei Kurven, der knappen Zeit und den Kosten.
Auch in dieser Saison gibt es zwei Grand Prix auf der gleichen Strecke im Doppelpack. Die unberechenbare Corona-Lage zwingt das F1-Management zu Umbauten im Kalender. Die Absage des GP Kanada führte zu einem Doppelschlag in Spielberg. Es wird nicht der letzte sein in diesem Jahr. Die Kröte muss die Formel 1 schlucken. Immer noch besser als gar nicht fahren.
Die größte Sorge des Formel 1-Managements ist es, dass sich die beiden Rennen innerhalb von sieben Tagen zu sehr gleichen. Bahrain bot letztes Jahr zwei unterschiedliche Streckenvarianten an. In Silverstone war das Unterscheidungsmerkmal weichere Reifen. Spielberg hatte 2020 das Glück, dass die Qualifikation für den zweiten Grand Prix verregnet war. Das hat die Startaufstellung durcheinander gewirbelt und dem zweiten Grand Prix einen anderen Dreh gegeben.
Weil man mit so viel Wetterglück nicht planen kann, haben die Formel 1 und Streckenbesitzer Red Bull lange überlegt, wie man einen Unterschied zwischen den beiden Rennen schaffen kann. Man hätte Spielberg 2 zum Beispiel ein Sprintrennen geben können, doch das hat Silverstone verhindert. Die Engländer zahlen viel Geld dafür, dass sie den Mini-Grand Prix am Samstag uraufführen dürfen.
Das nächste Denkmodell war, den Red Bull-Ring beim zweiten Mal gegen die Rennrichtung zu fahren. Das scheiterte daran, dass in zwei Kurven die Leitplanken zu gefährlich stehen. Der Umbau der ersten und dritten Kurve hätte Red Bull zwischen fünf bis acht Millionen Euro gekostet. Er wäre selbst bei bester Vorbereitung in den vier Tage zwischen den zwei Grand Prix nicht machbar gewesen.
Sportdirektor Helmut Marko verrät: "Wir haben zusammen mit der FIA einen Plan erstellt, wie man gegen die Rennrichtung fahren könnte. Dabei gab es zwei heikle Stellen. In Kurve 3 bremst du über eine Kuppe ins Nichts hinein. Und in der Startkurve hätte ein Auto ohne spezielle Absicherung in die Zuschauer fliegen können. Die Auto wären da mit hoher Geschwindigkeit bergab auf die Kurve zugefahren."
Der Verlängerung der Strecke zwischen Kurve 1 und 3 auf den alten Teil des Österreichrings würde an militanten Anrainern scheitern. Es wäre in dem Fall schwer, die Lärmvorschriften einzuhalten. Einige Häuser stünden dann zu nah an der Strecke. So blieb nur noch der Kunstgriff, den sich 2020 Silverstone ausgedacht hatte. Für das zweite Rennen sind die Reifen eine Stufe weicher. Zu weich, finden manche Teams. "Den C5-Reifen wird keiner anrühren", prophezeien die Ingenieure.