Acht Teams traten zum Test der jungen Fahrer am Dienstag nach dem Saisonfinale an. Der älteste Pilot sicherte sich die Bestzeit. Fernando Alonso war im Renault der schnellste Fahrer, Mick Schumacher im Haas der langsamste.
Acht Teams traten zum Test der jungen Fahrer am Dienstag nach dem Saisonfinale an. Der älteste Pilot sicherte sich die Bestzeit. Fernando Alonso war im Renault der schnellste Fahrer, Mick Schumacher im Haas der langsamste.
Es waren die letzten 8.542 Kilometer der Corona-Saison. Acht Teams trafen sich am Dienstag nach dem letzten Grand Prix noch einmal auf dem Yas Marina Circuit zu Testzwecken. Racing Point und McLaren ließen den Test für junge Fahrer aus. Am Ende nicht ganz freiwillig. Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo erhielten genau wie Carlos Sainz keine Starterlaubnis für ihre neuen Teams. Im Gegensatz zu Fernando Alonso. An dieser Personalie hatte sich im Saisonschlussspurt ein Streit entzündet.
Der Doppelweltmeister bekam von der FIA grünes Licht, den aktuellen Renault R.S.20 zu fahren, nachdem sein Rennstall und der Routinier erfolgreich Lobbyarbeit betrieben hatten. Der Mann, der in seinem Leben 312 Mal bei einem Grand Prix in der Startaufstellung stand und 32 davon gewonnen hat, wurde als junger Fahrer eingestuft, weil er in den letzten zwei Jahren kein Formel 1-Rennen bestritt.
Und so konnte Alonso in Abu Dhabi den gelbschwarzen Rennwagen über 105 Runden oder 583 Kilometer kennenlernen. Bislang drehte er seine Runden im aktuellen Auto nur bei einem Filmtag in Barcelona. Und damals war die Laufleistung auf 100 Kilometer auf Demo-Reifen beschränkt. Ansonsten fuhr sich Alonso im 2018er Renault und in seinem Weltmeisterauto von 2005 den Rost ab.
Während sich die Gegner ärgerten, dass Alonso überhaupt fahren durfte, brannte der älteste der jungen Fahrer die Bestzeit in den Asphalt. Der 39-Jährige umrundete den Yas Marina Circuit am Dienstag in 1:36.333 Minuten. Damit war der Doppelweltmeister von 2005 und 2006 sogar schneller als die Renault-Stammfahrer am Wochenende. In der Qualifikation hatten Esteban Ocon (1:36.359 Minuten) und Daniel Ricciardo (1:36.406 Minuten) die Positionen elf und zwölf belegt. Aber: Wirklich vergleichbar sind die Rundenzeiten nicht. Anderer Tag, andere Verhältnisse. Für den Einzug ins Q3 hätte Alonsos Rundenzeit übrigens nicht gereicht.
"Wir haben viele grundlegende Dinge, die wir in der Fabrik vorbereitet haben, wie zum Beispiel die Sitzbefestigung oder die Pedalstellung, abgehakt, was bei nur anderthalb Tagen Wintertest im nächsten Jahr von Vorteil ist. Nach meinen Tests im 2018er Auto fühlte sich das heute ernster an. Es hat mehr den Wettkämpfer in mir geweckt", fasste der Rückkehrer zusammen.
Besser hätte es für Alonso nicht laufen können. Er bekam das Gefühl für den R.S.20 und kann den Ingenieuren die Schwachstellen aufzeigen. Neue Teile durften die Teams beim Young Driver Test zwar nicht ausprobieren, weil sie mit einer Aerodynamik-Konfiguration der Saison fahren mussten, und auch am Setup durfte nicht geschraubt werden, trotzdem war der Probelauf für Alonso wertvoll – auch wenn er ihn selbst herunterspielt. Bei den verkürzten Wintertests in Barcelona hat jeder Fahrer nur eineinhalb Tage im Auto. Da hilft jeder Extra-Test vorab, auch wenn sich das Auto noch ändern wird.
Alles schaute auf den in einen Jungbrunnen gefallenen Ex-Weltmeister. Dem zweiten Renault-Fahrer, Formel 2-Fahrer Guanyu Zhou, fehlten 1,5 Sekunden auf den Chefpilot. Es reichte für den neunten Platz in einem Feld mit 15 Fahrern. Acht Teams mischten mit. Nur Racing Point und McLaren verzichteten. Haas brachte nur ein Auto.
Das lenkte Mick Schumacher, der nach 23 Runden am Trainingsfreitag von Abu Dhabi dieses Mal 125 Umläufe abspulte. Das Ergebnis wird sich der neue Haas-Pilot nicht einrahmen. Schumacher wurde mit einer Rundenzeit von 1:39.947 Minuten Letzter – 3,614 Sekunden hinter Alonso. "Heute ging es für mich vor allem darum, die Reifen besser kennenzulernen, und ein Grundverständnis aufzubauen, auch wenn sie sich 2021 ein wenig ändern werden." Schumachers Programm bestand aus kurzen und längeren Ausfahrten mit wenig und viel Benzin. Dazu standen Probestarts auf der Prioritätenliste. Auf schnelle Runden habe man keinen Wert gelegt, heißt es von Haas.
Jeder Fahrer erhielt von Pirelli fünf Sätze des C4-Reifens (Medium-Mischung) und vier weiche Reifensätze vom Typ C5. Mercedes setzte seine beiden Fahrer aus der Formel E ein. Nyck de Vries verpasste die Bestzeit um 0,262 Sekunden. Stoffel Vandoorne lag im zweiten Mercedes eine halbe Sekunde zurück.
Robert Kubica testete für Alfa Romeo und wurde Vierter. Dahinter platzierte sich Yuki Tsunoda, dem eine Rundenzeit von 1:37.557 Minuten gelang. Der Japaner soll 2021 bei Alpha Tauri auf Daniil Kvyat folgen. Der Dritte der Formel 2-Meisterschaft hinter Mick Schumacher und Callum Ilott könnte bereits am morgigen Mittwoch als neuer Stammfahrer neben Pierre Gasly bekanntgegeben werden.
Der eintägige Test wurde nirgens gezeigt. Sebastien Buemi legte seinen Red Bull ab. Trotzdem kam der Schweizer auf 77 Runden. Die sind für seinen Arbeitgeber wichtig, weil der Simulatorfahrer Buemi einen Abgleich mit der Realität machte – und die Erkenntnisse wiederum in die Verbesserung der virtuellen Werkzeuge einfließen. Etwas, was zum Beispiel Racing Points Teamchef Otmar Szafnauer neben der Freigabe für Alonso als unfair befand.
Fahrer | Team | Rundenzeit | Runden | Reifen |
---|---|---|---|---|
1. Fernando Alonso | Renault | 1:36.333 Min. | 105 | C5 (weich) |
2. Nyck de Vries | Mercedes | 1:36.595 | 110 | C5 (weich) |
3. Stoffel Vandoorne | Mercedes | 1:36.840 | 82 | C5 (weich) |
4. Robert Kubica | Alfa Romeo | 1:37.446 | 89 | C5 (weich) |
5. Yuki Tsunoda | Alpha Tauri | 1:37.557 | 123 | C5 (weich) |
6. Jüri Vips | Red Bull | 1:37.770 | 101 | C4 (medium) |
7. Antonio Fuoco | Ferrari | 1:37.817 | 126 | C5 (weich) |
8. Callum Ilott | Alfa Romeo | 1:37.826 | 93 | C5 (weich) |
9. Guanyu Zhou | Renault | 1:37.902 | 98 | C5 (weich) |
10. Jack Aitken | Williams | 1:38.153 | 78 | C4 (medium) |
11. Robert Shwartzman | Ferrari | 1:38.157 | 129 | C5 (weich) |
12. Sebastien Buemi | Red Bull | 1:38.284 | 77 | C4 (medium) |
13. Marino Sato | Alpha Tauri | 1:38.495 | 127 | C4 (medium) |
14. Roy Nissany | Williams | 1:39.800 | 75 | C4 (medium) |
15. Mick Schumacher | Haas | 1:39.947 | 125 | C5 (weich) |
Fahrer | Team | Rundenzeit | Runden | Reifen |
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1. Fernando Alonso | Renault | 1:36.333 Min. | 105 | C5 (weich) |
2. Nyck de Vries | Mercedes | 1:36.595 | 110 | C5 (weich) |
3. Stoffel Vandoorne | Mercedes | 1:36.840 | 82 | C5 (weich) |
4. Robert Kubica | Alfa Romeo | 1:37.446 | 89 | C5 (weich) |
5. Yuki Tsunoda | Alpha Tauri | 1:37.557 | 123 | C5 (weich) |
6. Jüri Vips | Red Bull | 1:37.770 | 101 | C4 (medium) |
7. Antonio Fuoco | Ferrari | 1:37.817 | 126 | C5 (weich) |
8. Callum Ilott | Alfa Romeo | 1:37.826 | 93 | C5 (weich) |
9. Guanyu Zhou | Renault | 1:37.902 | 98 | C5 (weich) |
10. Jack Aitken | Williams | 1:38.153 | 78 | C4 (medium) |
11. Robert Shwartzman | Ferrari | 1:38.157 | 129 | C5 (weich) |
12. Sebastien Buemi | Red Bull | 1:38.284 | 77 | C4 (medium) |
13. Marino Sato | Alpha Tauri | 1:38.495 | 127 | C4 (medium) |
14. Roy Nissany | Williams | 1:39.800 | 75 | C4 (medium) |
15. Mick Schumacher | Haas | 1:39.947 | 125 | C5 (weich) |