Vor der Saison 2014 haben die Regelhüter in der DTM einige neue Paragrafen in die Spielregeln eingebaut. Für die Strategen und die Fernsehzuschauer sollte es etwas einfacher werden. Dazu feiern die Handicap-Gewichte ein Comeback.
Vor der Saison 2014 haben die Regelhüter in der DTM einige neue Paragrafen in die Spielregeln eingebaut. Für die Strategen und die Fernsehzuschauer sollte es etwas einfacher werden. Dazu feiern die Handicap-Gewichte ein Comeback.
In Sachen DTM-Reglement gab es in den vergangenen Jahren schon immer mal wieder etwas Neues. Dieses Jahr müssen sich die Fans vor allem auf 4 wichtige Änderungen einstellen: 1. Es muss nur noch ein Pflichtboxenstopp absolviert werden, bisher waren es zwei. 2. Die (schnelleren) Optionsreifen von Hankook dürfen maximal 50 Prozent der Renndistanz benutzt werden. 3. Fahrer, die ihren Pflichtstopp bereits absolviert haben, bekommen anders als früher nicht mehr die blauen Flaggen (= Überholen lassen!) gezeigt.
Und 4. Handicap-Gewichte, von Sprachkosmetikern auch Performance-Gewichte genannt, sollen dazu beitragen, dass das Feld noch enger zusammenrückt. Das Prinzip ist klar: Erfolgreiche Autos müssen Gewicht zuladen, weniger schnelle dürfen abspecken. Das sogenannte Delta-Gewicht, also der Unterschied zwischen dem leichtesten und dem schwersten Auto im Feld, wird 20 Kilo betragen.
"Je nach Strecke sind das ungefähr drei bis vier Zehntelsekunden pro Runde", weiß HWA-Technikchef Gerhard Ungar. BMW-Fahrer Timo Glock kommentiert die Änderungen mit Humor: "Nur noch ein Stopp? Das hat den Vorteil, dass ich pro Rennwochenende nur noch einmal die Chance habe, meine Mechaniker über den Haufen zu fahren."
Eine andere Konsequenz: Die bislang sehr aufwendigen Taktik-Simulationen dürften deutlich simpler werden. "Na ja", amüsierte sich ein BMW-Teamchef, "wir hatten ja immer für alles einen Plan. Aber leider war nur ganz selten der richtige Plan darunter." Wobei man anfügen muss, dass es wahrscheinlich einfacher ist, eine Formel zur Herstellung von Gold aus Schlachtabfällen zu erfinden als eine siegbringende Strategie für ein DTM-Rennen.
Neben klassischen Variablen wie der Reifenabnutzung oder dem optimalen Zeitpunkt für den oder die Boxenstopps in Abhängigkeit vom Verkehr auf der Piste mussten die DTM-Strategie-Tüftler seit 2013 noch zwei weitere Komponenten in ihre Computerprogramme einpflegen: den Klappflügel sowie die Optionsreifen. Beide Elemente haben sich 2013 als Spannungsbringer bewährt: Es gab viel mehr Überholmanöver als in den Vorjahren.