Ein französischer Design-Student hat einen Mercedes-Rennwagen für das 24h-Rennen in Le Mans entworfen – mit futuristischem Antriebskonzept, aktiver Aerodynamik und 3D-Drucker für die Reifen. Und wann soll der Mercedes-Benz DTW an der Sarthe fahren? 2030.
Es gibt Gerüchte um ein Mercedes-Hypercar (Artikel) für die Straße. Martin Chatelier hat einen extremen Benz bereits entworfen – allerdings einzig für die Rennstrecke. Der Design-Student aus Frankreich hat seinen Mercedes-Benz DTW für die „Michelin Challenge Design“ gezeichnet – einen Wettbewerb, der Rennwagen für das 24h-Rennen in Le Mans 2030 sucht.
Zwei E-Motoren und Tesla-Turbine
So weit entfernt dieses Rennen noch ist, so weit entfernt sich der Künstler mit seinem Rennwagen auch von der aktuellen Antriebstechnologie. Während Porsche, Audi und Toyota bei ihren LMP1-Autos auf einen Benziner oder Diesel (Audi) samt Hybridarchitektur setzen, verzichtet Chatelier in seinem Rennwagen auf einen konventionellen Verbrennungsmotor. Stattdessen rüstet er den Mercedes-Benz DTW mit zwei Elektromotoren aus. Aufgeladen wird das Rennauto von einer Tesla-Turbine. Die Turbine selbst wird von zwei seitlich neben dem Cockpit untergebrachten Tanks mit komprimierter Luft versorgt.
Die aktive Aerodynamik hilft dem Rennwagen, die für den Betrieb der Tesla-Turbine notwendige Luft einzusammeln. Aerodynamics Energy Recovery System nennt sich das System. Der futuristische Le Mans-Rennwagen ist mit Air Brakes bestückt – wie einst der legendäre Mercedes-Benz 300 SLR. Sobald der Fahrer auf die Bremse tritt, klappen vier Platten aus der Karosserie heraus. Dadurch fängt der Rennwagen einerseits Luft ein, andererseits erhöht sich der Luftwiderstand. Was im Umkehrschluss den Bremsweg verkürzt und das Bremsmaterial entlastet.
Martin Chatelier
Air Brake am Mercedes-Benz DTW.
Frischer Gummi für die Reifen – während der Fahrt
Das Chassis des Mercedes-Benz DTW besteht komplett aus Graphen, was den Rennwagen leichter macht. Gleichzeitig soll es dem Fahrer zu einer besseren Rundumsicht verhelfen, weil Graphen durchsichtig ist. Eine Besonderheit betrifft auch die Reifen. In gewisser Weise will Chatelier Reifenwechsel in Le Mans abschaffen. Denn mit kleinen 3D-Druckern, die hinter jedem Rad angebracht sind, beschichtet der Mercedes-Benz DTW während der Fahrt die Reifen mit einer neuen Gummischicht. Klingt abgespaced. Ist abgespaced. Den frischen Gummi kann der Rennwagen nur auf einer Gerade auftragen – und davon gibt es in Le Mans genügend.
In unserer Fotoshow zeigen wir Ihnen diesen und andere Le Mans-Rennwagen der Zukunft.