Pikes Peak: Der wilde Ritt auf den Berg

Pikes Peak 90. Jubiläum
Der wilde Ritt auf den Berg

Veröffentlicht am 10.08.2012

In den Rocky Mountains von Colorado gibt es insgesamt 54 Berge, die höher als 14.000 Fuß (ca. 4.250 Meter) sind. Aber keiner davon ist unter Motorsport-Fans so bekannt wie der Pikes Peak. Seit 1916 wird hier jährlich ein internationales Bergrennen ausgetragen - der so genannte Pikes Peak International Hill Climb (PPIHC). Besser bekannt als "Race to the clouds".

Am 12. August wird der Rallye-Klassikers bereits zum 90. Mal ausgetragen. Damit ist es hinter dem Indy 500 die älteste regelmäßige Rennveranstaltung der Welt. Eigentlich wollten die Drift-Helden den Gipfel schon am 8. Juli erklimmen. Schwere Waldbrände rund um den Berg hatten aber schließlich eine Verschiebung des Termins erzwungen.

Röhrl muss absagen

Den deutschen Fans ist der Pikes Peak vor allem durch die Auftritte von Walter Röhrl ein Begriff. Der Lange aus Regensburg hatte 1987 auf der 19,99 Kilometer langen Piste einen neuen Rekord aufgestellt. Im rund 600 PS starken Audi S1 quattro erreichte Röhrl das Ziel als erster Pilot in einer Zeit unter elf Minuten. Das spektakuläre Video von Röhrls Höllenritt an der Kante zum Abgrund wurde zum Renner.

Eigentlich wollte der zweifache Rallye Weltmeister in diesem Jahr an den Berg zurückkehren. In der Klassik-Wertung sollte er mit seinem damaligen Siegerauto noch einmal antreten. Doch durch die Verschiebung des Termins musste das Röhrl-Revival abgesagt werden.

Nach Röhrl wurde der Rekord am Pikes Peak noch mehrere Male verbessert - unter anderem von den Rallye-Legenden Ari Vatanen oder Rod Millen. Neben leistungsstärkeren Autos wurde aber auch die früher noch komplett unbefestigte Strecke immer schneller. Zunächst verschwand der Schotter im unteren Teil der Strecke. Seit diesem Jahr ist der Weg bis zum Gipfel erstmals komplett asphaltiert, wodurch das legendäre Bergrennen etwas an Reiz verloren hat.

"Monster" Tajima startet im Elektro-Renner

Der erste Pilot unter der Marke von zehn Minuten war Nobuhiro "Monster" Tajima. Der Japaner gewann mit seinen Suzuki Spezial-Gefährten zuletzt sechs Mal in Folge den Titel in der schnellsten "Unlimited Class". Mit seiner Bestzeit von 9:51.278 Min. konnte der schon 62-jährige Veteran 2011 endlich die lang ersehnte Zehn-Minuten-Marke knacken.

Auch 2012 geht der Pikes Peak-Spezialist bei seinem Lieblingsrennen wieder an den Start. Nach den brachialen Flügelmonstern aus den Vorjahren hat sich Tajima dieses Mal einen leisen Elektro-Renner speziell für das Bergrennen entwickeln lassen. Auch Toyota ist mit einem E-Flitzer am Berg unterwegs.

Zum 90. Jubiläum haben wir nicht nur die neueste Generation Pikes Peak-Renner in unserer Bildergalerie für Sie, sondern auch viele spektakuläre Szenen aus der Historie des legendären Klassikers.