Während des Goodwood-Festivals hat Porsche seinen LMDh-Renner präsentiert. Der 963 soll 2023 bei den 24h von Le Mans starten und um den Sieg kämpfen. Das Design des Prototypen erinnert dabei an legendäre Vorgänger.
Während des Goodwood-Festivals hat Porsche seinen LMDh-Renner präsentiert. Der 963 soll 2023 bei den 24h von Le Mans starten und um den Sieg kämpfen. Das Design des Prototypen erinnert dabei an legendäre Vorgänger.
Die erfolgreichste Marke des 24h-Rennens von Le Mans hat ihr neues Auto für den Klassiker vorgestellt. Am Freitagabend (24.6.) zeigte Porsche seinen neuen Prototypen im Rahmen des berühmten Goodwood Festival Of Speed. Der auf den Namen 963 getaufte Rennwagen soll Porsche zum Gesamtsieg an der Sarthe führen.
Nach 19 Gesamtsiegen wollen die Stuttgarter den 20. Triumph beim größten Autorennen der Welt einfahren. Als Einsatzteam fungiert die Mannschaft von Roger Penske. Sowohl in der nordamerikanischen IMSA-Sportwagenserie als auch in der Sportwagen-WM WEC sollen die US-Amerikaner das Auto zum Sieg führen.
Der 963 basiert auf dem LMDh-Reglement, das nächstes Jahr in der WEC und IMSA debütiert. Gemeinsam mit den Hypercars (LMH) stellen die LMDh-Renner die Topklasse dar. Neben Porsche setzen BMW, Cadillac, Acura, Alpine und Lamborghini auf LMDh-Autos, die kostengünstiger sind als Hypercars. Toyota, Ferrari, Peugeot und Glickenhaus versuchen, mit Hypercars erfolgreich zu sein. Im Gegensatz zum deutschen Konkurrenten BMW und der Honda-Tochter Acura will Porsche in Le Mans antreten. Acura und BMW haben sich noch nicht zu einem Start in Frankreich bekannt.
Insgesamt 680 PS (500 kW) leistet der V8-Motor im Porsche 963. Dieser basiert auf dem ehemaligen LMP2-Auto RS Spyder. Der Motor im neuen Prototyp ist doppelt-aufgeladen. Zum Verbrenner kommt der im Reglement vorgeschriebene elektrische Einheits-Antrieb für die LMDh-Autos. Das Chassis liefert der kanadische Hersteller Multimatic, für die Aerodynamik ist Porsche selbst verantwortlich. Multimatic ist neben Dallara, Oreca und Ligier einer von vier Chassis-Herstellern der neuen LMDh-Fahrzeuge.
Die Optik des neuen Porsche ist eine Hommage an erfolgreiche Zeiten in Le Mans. Der Porsche 917 Salzburg war 1970 der Wagen, der mit Hans Herrmann und Richard Attwood den ersten Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans einfuhr. Das rot-weiße Design des neuen 963 erinnert stark an den siegreichen 917.
Auf Fahrerseite hat Porsche ebenfalls Details verkündet. So kehrt unter anderem André Lotterer zurück in den Langstrecken-Sport. Der gebürtige Duisburger und Porsche-Werksfahrer gewann bereits dreimal den Klassiker in Le Mans. Das ergibt Sinn, schließlich machte der aktuelle Formel-E-Pilot nie einen Hehl aus seiner Liebe für Le Mans und bezeichnete im Mai die 24 Stunden in einem ams-Interview noch als "heißes Rennen".
Zu Lotterer gesellen sich Kévin Estre, Michael Christensen, Laurens Vanthoor, Matt Campbell, Mathieu Jaminet und die Prototypen-Piloten Felipe Nasr sowie Dane Cameron. Letzterer hatte auch die Ehre, den 963 in Goodwood zu fahren. Die WEC-Einsätze leitet Penske von der neu gebauten Teambasis des Standorts Mannheim, während die Autos für die IMSA-Serie in Mooresville (North Carolina) vorbereitet werden.
Die ernste Testphase des 963 hat bereits begonnen. Drei Langstreckentests in Barcelona, Aragón und Spa hat der LMDh-Renner schon hinter sich. Bis zur Homologation im Oktober will Porsche zwischen 20.000 und 25.000 Kilometer mit dem neuen Prototypen absolviert haben, der Tacho zeigt im Moment fast 8.000 an. Das offizielle Renndebüt plant Porsche für den Saisonauftakt der IMSA 2023 bei den 24 Stunden von Daytona.
Davor könnte es aber zu einer Generalprobe außerhalb der Konkurrenz beim diesjährigen Saisonfinale der WEC in Bahrain kommen. Dort könnten Porsche und Penske herausfinden, wo sie mit Blick auf ihr großes Ziel stehen. Allein durch die Namen Porsche und Le Mans liegt die Latte für die erfolgreichste Marke hoch.