Mit einer komfortablen Doppelführung beendete das VW-Team die zweite Etappe der Rallye Portugal. Beide Polo liefen problemlos auf den sechs Prüfungen mit knapp 160 Prüfungs-Kilometern. Der nur noch wenig von seiner verschleppten Grippe geschwächte Ogier ging als Führender nach fünf Bestzeiten mit 35 Sekunden Vorsprung ins Bett, Teamkollege Jari-Matti Latvala hat weitere 34 Sekunde Vorsprung auf seinen Landsmann Mikko Hirvonen im vordersten Citroën.
Citroën lässt VW ziehen
Der kündigte aber schon am Abend vor der finalen Etappe an, dass er keinerlei Angriffsversuche starten wird, da er nicht genügend frische Reifen für eine Attacke hat. Und so findet man sich im Weltmeisterteam bereits vor den letzten 147 WP-Kilometern mit einem VW-Doppelsieg ab. Der Mann, der diesen hätte verhindern können strandete auf der ersten Prüfung des Samstags an einem Baum. Dani Sordo hatte im Citroën DS3 gemäß der Zwischenzeiten gerade die Gesamtführung übernommen, als ihm ein Fehler unterlief, den die hintere rechte Radaufhängung nicht verzieh.
Auch Ford ließ erneut Federn. Nach dem Abflug von Mads Östberg am Freitag erwischte es am Samstagmorgen erneut den bestplatzierten Fiesta. Thierry Neuville verzeichnete ebenfalls einen Baumtreffer und einen gebrochenen Querlenker. Bester Ford-Mann ist nun Evgeny Novikov, der weder mit seinem Auto, noch seinen Zeiten zufrieden ist, aber Platz vier belegt. In der Verfolgertruppe profitieren auch Nasser al Attiyah im nächsten Ford als Fünfter und Andreas Mikkelsen, der nach Servolenkungspanne am Freitag und verhaltener Fahrweise am Samstag Sechster ist.
Robert Kubica muss nach Antriebsschaden aufgeben
Von einer Ausfallserie profitierte auch Sepp Wiegand in der WRC2-Kategorie. Der Sachse, der nach einem Mauertreffer am Freitagabend mit über zwei Minuten auf den sechsten Rang der zweiten WM-Liga zurückgefallen war, beendete Tag Zwei als Zweiter der Klasse und dem elften Gesamtrang. Wiegand verlor im Skoda Fabia durch eine ausgefallene Gegensprechanlage auf der ersten Tagesprüfung 45 Sekunden, holte dann aber mit Riesenschritten auf und konnte zeitweilig auch das Tempo des Spitzenreiters und Markenkollegen Esapekka Lappi mitgehen, dem Weltklasse-Männer wie Latvala eine große Zukunft voraussagen.
Außer dem starken Waliser Elfyn Evans im Ford Fiesta, erwischte es Eduardo Bresolin (Unfall), Robert Barrable (Reifenschaden), und erneut auch Robert Kubica. Der ehemalige Formel-1-Pilot klagte zunächst über einen Ausfall der Hydraulik, womit nicht nur die Handbremse unbrauchbar war, sondern auch die Schaltpaddel am Lenkrad, die der nach einem schweren Unfall an der rechten Hand gehandicapte Pole für schnelle Zeiten benötigt. Nach der ersten Reparatur versagte das System erneut, und zu allem Überfluss musste er mit einem Antriebsschaden am Nachmittag ganz aufgeben. Wie die WRC-Piloten Sordo und Neuville wird Kubica zu Testzwecken aber am Sonntag wieder starten.
Obwohl die Positionen weitgehend bezogen sind, kann sich niemand entspannen, denn auf der letzten Etappe muss die mit 52 Kilometern längste Prüfung der WM in Almodovar noch zwei Mal befahren werden.