Honda Prelude: So sieht das Serienauto für 2026 innen aus

Honda bringt elektrifizierten Sportwagen
So sieht der neue Prelude innen aus

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Veröffentlicht am 20.12.2024

Der japanische Auto- und Motorradhersteller Honda feierte 2023 seinen 75. Geburtstag und beschert dazu den Sportwagen-Fans ein neues Spielzeug. Zwar setzt Honda mit seinen Modellen überwiegend auf den Massenmarkt; die Japaner wollen aber auch die echten Autofans nicht aus dem Fokus verlieren.

Prelude wirkt bereits seriennah

Einen ersten Ausblick auf einen kommenden Honda-Sportwagen lieferte das Prelude Concept, das im Vorfeld der Messe-Präsentation in Tokyo im Herbst 2023 noch als Honda Specialty Sports Concept angekündigt wurde. Zu sehen gab es einen Zweitürer mit langer Fronthaube und stark abfallender Dachlinie. Beim Sitzkonzept können wir weiter nur mutmaßen. Vermutlich ein Zweisitzer mit maximal zwei Notsitzen im Fond. Auf dem Heck sitzt ein kleiner Carbon-Spoiler, die Flanken sind über den Schwellern stark eingezogen. An der Front dominieren schlitzförmige LED-Scheinwerfer. Durch die Prelude-Nase zieht sich eine LED-Lichtleiste. Das große Kühlermaul zeigt sich im Rautenmuster vergittert. Die unteren Karosserieabschlüsse sind wie die Außenspiegelgehäuse und die Aeroanbauteile in Sichtcarbon ausgeführt. In die Türen versenkt wurden die Türgriffe. In den Radläufen stecken 20 Zoll große Leichtmetallfelgen, dahinter blitzen rote Brembo-Bremssättel hervor.

Weil Honda in seinen Ankündigungen immer von "elektrifizierten Sportwagen" sprach, ging alle Welt von Elektromodellen aus. Im Rahmen der Prelude-Präsentation stellte der Autobauer aber klar, dass der Prelude als Hybrid-Modell mit einer Kombination aus einem Verbrenner und einem E-Motor kommt. Auch das sei "elektrifiziert". In jedem Fall soll der Prelude "Freude am Fahren" liefern und hohen Ansprüchen an einen Sportwagen gerecht werden. Bislang war der neue Honda Prelude nur für den japanischen Markt vorgesehen. Mit der Europa-Premiere des Prelude Concept auf dem Goodwood Festival of Speed im Juli 2024 bestätigen die Japaner aber, dass der Prelude auch Teil der vollständig elektrifizierten Honda-Volumenmodelle in Europa wird. Kommen wird der neue Honda Prelude in der ersten Jahreshälfte 2026.

Erlkönig mit längerem Heck

Dass die Japaner den Ankündigungen auch Taten folgen lassen, zeigt ein im Oktober 2024 auf Testfahrten in Deutschland erwischter Erlkönig. Dieser entspricht formal wenig überraschend der bereits gezeigten Studie. Für den Sprung in die Serie werden die Außenspiegel vergrößert. Auch der hintere Überhang am Erlkönig fällt größer aus als am Concept Car. Entsprechend streckt sich die hintere Dachlinie etwas, was dem Prelude ein weniger elegantes Heck beschert.

Unter dem Blechkleid soll weitgehend Civic-Technik zum Einsatz kommen. Hier kombinieren die Japaner einen Zweiliter-Vierzylinder-Benziner mit einem E-Motor und einem CVT-Getriebe zu einem Hybridantriebsstrang. Leistungsdaten sind bisher nicht bekannt. Bereits bestätigt ist aber die S+ Shift-Technologie, die beim eigentlich linear arbeitenden CVT-Getriebe Gangwechsel mit allem Drum und Dran simulieren soll.

Erster Blick in den Innenraum

Einen konkreten Hinweis darauf gibt die entsprechende Taste auf der Mittelkonsole des neuen Honda Prelude. Diese ist – wie der gesamte Innenraum – in einem Video des japanischen Youtube-Kanals "Lovecars!TV!" zu sehen. Wenig überraschend steht auch hier der aktuelle Civic Pate. Im Prelude gibt es ein Instrumenten-Display ebenso wie einen zentralen, mittig oben auf dem Armaturenbrett thronenen Infotainment-Touchscreen. Auf der Mittelkonsole finden sich allerlei Drucktasten, darunter jene für die Getriebesteuerung und die Fahrmodi. Die stark konturierten Sportsitze weisen integrierte Kopfstützen und zweifarbige Akzentstickereien auf, während das unten abgeflachte Sportlenkrad über eine Zwölf-Uhr-Markierung verfügt. Auf den hinteren Sitzen geht es im Prelude coupétypisch beengt zu.

Frühere Spekulationen über Honda-Sportwagen

Bereits weit im Vorfeld der Japan Mobility Show gab es verschiedene Gerüchte über einen Elektro-Sportwagen von Honda. Tom Gardner, Honda Europa Vizepräsident, erklärte gegenüber dem britischen Magazin "Autocar", wie erfreut der japanische Autobauer über die vielen positiven Reaktionen auf den neuen Civic Type R ist. Leistung und Performance sind ein wichtiger Teil der Marke Honda. Dann folgte der Hinweis auf das bevorstehende Markenjubiläum mit dem Sidekick auf den Honda S2000, den die Japaner zum 50. Geburtstag der Marke eingeführt hatten. Auf ein konkretes neues Modell wollte sich Gardner aber nicht festlegen.

Eine Neuauflage des S2000 wurde schon mehrfach kolportiert. Bereits 2017 äußerte der damalige Honda-CEO Takahiro Hachigo großes Interesse an der Möglichkeit, den legendären Roadster von 1999 neu aufzulegen. Bei entsprechender Nachfrage könne Honda schnell so ein Modell entwickeln. Passiert ist in dieser Richtung bislang allerdings nichts.

Nach dem Aus des NSX, der zuletzt unter dem Label der Honda-Nobeltochter Acura gesegelt ist, muss allein der neue Civic Type R die sportliche Fahne bei den Japanern hochhalten. Für den Mittelmotor-Sportwagen NSX hatten die Japaner bereits einen rein elektrisch angetriebenen Nachfolger in Aussicht gestellt. Das von Gardner angedeutete Modell könnte aber in eine andere Richtung gehen, wobei auch hier ein Elektroantrieb als gesetzt gelten dürfte. Dem neuen Sportwagen könnte so die Rolle zufallen, das Type-R-Label ins Elektrozeitalter zu transferieren.

Teaser Honda Elektro-Sportwagen
Honda

Weitere Hinweise auf den Elektro-Sportwagen gab es bereits im April 2023, als die Japaner ihre Roadmap für die elektrische Zukunft ausgerollt hatten. Gezeigt wurden mit einem Teaserbild zwei Elektro-Sportler. Einer mit einem klassischen "Mittelmotor"-Layout (NSX), das zweite Modell zeigte sich unter der Plane, aber mit einer langen vorderen Haube und einem weit nach hinten versetzen Passagierabteil. Hier ergeben sich Assoziationen zum oben genannten S2000.

Patentschutz für Prelude

Mit einer Patentanmeldung beim amerikanischen Patentamt vom 13. August 2023 rückte aber eine Alternative in den Fokus. Die Japaner hatten sich damals erneut die Modellbezeichnung Prelude schützen lassen, und zwar für die Verwendung für ein Auto. Von 1978 bis 2002 hatten die Japaner den Prelude bereits in fünf Generationen am Start, stets als zweitüriges Coupé mit sportlichem Zuschnitt.