Pagani bringt mit dem C10 ein neues Modell an den Start. Wir haben den Supersportler mit V12-Motor bereits als Erlkönig auf Testfahrt erwischt. Jetzt steht das Premierendatum fest.
Pagani bringt mit dem C10 ein neues Modell an den Start. Wir haben den Supersportler mit V12-Motor bereits als Erlkönig auf Testfahrt erwischt. Jetzt steht das Premierendatum fest.
Der Supersportwagen-Hersteller Pagani ist regelmäßiger Gast auf dem Genfer Autosalon. Auch für die Ausgabe 2020 war ein Stand geplant. Dann kam aber kurzfristig die Absage der Messe. Bereits kurz vor dem geplanten Messestart hatte Pagani seine Website geändert – und zwar sehr versteckt. Enthusiasten, die regelmäßig den Seitenquellcode von Hersteller-Websites durchkämmen, haben die Änderungen gefunden: Schon Ende 2019 hatten die Italiener die abstrakte Zeichnung eines Pagani-Modells im Programmcode verborgen. Die Zeichenketten ergaben einen flachen breiten Sportwagen mit markanten Außenspiegeln und breiten Reifen. Anscheinend handelte es sich um die Frontansicht des Pagani Imola – zu erkennen an dem weißen Loch in der Mitte der Zeichnung, das den oberen Bereich der in der Front des Imola eingelassenen NACA-Düse darstellt. Das damalige US-amerikanische National Advisory Committee for Aeronautics (NACA, seit 1958 NASA) hatte die strömungsgünstigen NACA-Öffnungen ursprünglich für Strahlflugzeuge entwickelt, seit Mitte der 1960er-Jahre kommen sie auch bei Serienfahrzeugen zum Einsatz.
Vor der Genf-Messe 2020 war die Frontansicht des Imola aus dem Quellcode der Pagani-Website verschwunden – ersetzt durch eine neue Heckansicht. Fans spekulierten natürlich, warum gerade kurz vor dem geplatzen Genfer Autosalon, ein neues abstraktes Bild im Pagani-Seitenquellcode auftaucht. Handelt es sich um ein neues Modell der auf Supersportwagen spezialisierten Italiener? Schließlich stellt Pagani traditionell gern neue Modelle oder Einzelstücke auf der Schweizer Messe vor. Das neue Bild zeigt wieder einen breiten Sportwagen – am auffälligsten ist der große Heckflügel auf Dachhöhe, der sich fast über die komplette Fahrzeugbreite zieht.
Im Oktober 2021 verriet Horacio Pagani im Gespräch mit den italienischen Kollegen von Quattroruote mehr über den kommenden Pagani C10 – wobei C10 nur der Entwicklungs-Code ist. Der Supersportwagen kommt wieder als klassischer Verbrenner. Seine Premiere ist für den 12. September 2022 im Technik-Museum in Mailand geplant – zu Ehren von Leonardo da Vinci. Diese Termine muss man sich aber als Interessent nicht wirklich merken, denn wie Pagani betont, sind bereits jetzt alle geplanten Einheiten fest vergeben. Pagani deutet an, dass es vom C10 nicht mehr als 280 bis 300 Autos geben wird.
Befeuert wird der Pagani C10 von einem AMG-Biturbo-V12-Motor mit sechs Litern Hubraum, aber ohne jegliche Elektrounterstützung. Als Leistung nennt Pagani knapp unter 900 PS. Der V12, in dem sechs Jahre Entwicklungsarbeit stecken, wird wahlweise mit einem sequenziellen oder einem manuellen Getriebe gekoppelt. Die Handschaltung ist ein klares Zugeständnis an zahlreiche Kundenwünsche. Pagani betont, dass das Aggregat auch so alle Emmissionauflagen bis zum Jahr 2026 erfüllt.
Was nach 2026 kommt, sei noch offen. Man arbeite zwar schon seit 2018 an einem Elektro-Konzept, aber bislang habe noch kein einziger Kunde, dem er das Konzept präsentiert habe, gesagt, dass er es kaufen würde. Für Pagani, der seine Autos traditionell immer schon verkauft hat, bevor er sie überhaupt baut, ist das ein klares Warnsignal. Auch beim möglichen Elektro-Pagani arbeite man eng mit Mercedes zusammen. Ein Pagani mit AMG-Elektro-Technik sei also denkbar. Aber man habe über den saudischen Staatsfonds PIF (Investor bei Pagani und Lucid) auch einen Einblick in die Technologien von Lucid. Klar ist aber, dass ein elektrischer Pagani nicht schwerer als 1.500 Kilogramm werden darf – alles darüber schadet nachhaltig der Fahrdynamik.
Pagani zeigt am 12. September 2022 unter dem Code C10 einen neuen Supersportwagen mit AMG-Biturbo-V12 und fast 900 PS. Der kommt auch mit Handschaltung. Und wie bei Pagani üblich sind alle Exemplare bereits vor der Premiere verkauft. Ein Elektro-Modell als Nachfolger ist bereits in der Pipeline. Hier könnte Technik von AMG oder Lucid zum Einsatz kommen – nur die potenzielle Kundschaft zieht noch nicht so recht mit.