Alfa Romeo Sprint GT – ist dieses Auto wirklich schon 50 Jahre alt? Kaum zu glauben! Besonders Sammler lieben die erste Karosserieform: Die Preise (ab 16.000 Euro) sind auf hohem Niveau.
Alfa Romeo Sprint GT – ist dieses Auto wirklich schon 50 Jahre alt? Kaum zu glauben! Besonders Sammler lieben die erste Karosserieform: Die Preise (ab 16.000 Euro) sind auf hohem Niveau.
Die erste Generation des „Bertone“-Coupés von Alfa Romeo, der seinerzeit unter dem sperrigen Modellnamen Giulia Sprint GT offiziell eingeführt wurde, löste zwar das Sprint Coupé ab. Doch an eine Fortsetzung der Motorsportkarriere durch den Nachwuchs in der Giulia-Familie war zunächst nicht gedacht.
Vielmehr markierte der 2+2-Sitzer seinen Platz unter den Sportwagen der Mittelklasse. Der 1,6-Liter-Motor war gegenüber der Giulia TI-Limousine so ausgelegt, dass er die psychologische Grenze von 100 PS hinter sich ließ: Zwei horizontale Weber-Doppelvergaser sorgten für das Plus von 10 auf 102 PS. Beim Porsche 356, mit dem der Sprint GT in einer Preisliga kämpfte, lag die Leistungsgrenze für die Stoßstangenmotoren mit 95 PS darunter. Lediglich bei den Sprintwerten aus dem Stand hatte der Alfa gegen den deutschen Sportwagen das Nachsehen – nicht zuletzt wegen des höheren Gewichts.
Im ersten Test von auto, motor und sport bekam der neue Alfa viele Bestnoten: Neben dem Motor, den Fahreigenschaften und den Fahrleistungen punktete der Giulia Sprint GT auch mit seinem im Klassenvergleich geräumigen Innenraum sowie dem großen Kofferraum.
Doch bemängelte der Tester die geringe Kopfhöhe des nur 1,32 Meter hohen Sportlers. Zudem missfielen Details wie die im Rahmen der Beifahrertüre statt auf der Fahrerseite eingelassene Kofferraumentriegelung oder die schwer zu betätigenden versenkten Türgriffe. Obendrein erwiesen sich die Scheibenbremsen als fadingempfindlich.
Ab 1966 zierte ein dezenter Veloce-Schriftzug die rechte Seite des Sprint-GT-Hecks: Dank größerer Vergaserdüsen und verbesserter Einlasskanäle leistete der Vierzylinder jetzt 109 PS. Beim Blick unter die nach vorn aufklappende Motorhaube verdeckt wie beim Ur-Modell der flache, quer über den Ventildeckel verlaufende Faltenschlauch die Sicht auf den Motor. Diese umständliche Anordnung, die den Luftfilter auf der Auslassseite mit dem Ansaugkasten für die Vergaser auf der anderen Motorseite verbindet, ermöglichte den Einbau unter der flachen Motorhaube.
Neben dem Leistungsplus unterschied sich der Veloce aber vor allem durch bessere Sitze, dezente Luxusdetails wie eine Holzfolie am Instrumentenbrett, andere Uhren und äußerlich durch einen Kühlergrill mit nur drei Chromleisten.
Ebenfalls 1966 führte Alfa Romeo den 1,3-Liter-Motor in die Sprint GT-Familie ein: Je nach Quelle unterscheiden sich die Leistungen, meist werden 89 PS angegeben. Der ursprünglich für Italien vergesehene Junior diente aber auch in anderen Märkten als Einsteigermodell, welches das Kantenhauben-Design am längsten behielt.
Ab 1965 gab es zudem das bei Touring gefertigte Cabriolet GTC mit 1,6-Liter: Davon wurden nur 1.000 Autos gebaut.
Ursprüngliches „Bertone“-Gefühl mit schlichter Ausstattung, harmonischer und für seine Zeit leistungsstarker Motor, gute Fahreigenschaften mit leichter Untersteuerneigung, ausreichend Platz im Innenraum sowie großer Kofferraum, bessere Verarbeitung als bei den späteren Modellen und eine Design-Ikone.
Sehr rostanfällig wegen des fehlenden Korrosionsschutzes ab Werk und schlechter Stahlqualität, unpraktische Bedienungsdetails wie zum Beispiel Türgriffe oder Kofferraumentriegelung, hohe Preise.
Alfa Romeo Giulia Sprint GT (Bertone ) | |
Außenmaße | 4080 x 1580 x 1315 mm |
Hubraum / Motor | 1570 cm³ / 4-Zylinder |
Höchstgeschwindigkeit | 184 km/h |